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Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition)

Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition)

Titel: Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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er sah – wie sie da gebeugt standen und arbeiteten –, beschönigen würde.
    Er machte eine aussagekräftige Aufnahme von Schmutz, Staub und Schweiß. Blanche erfuhr, dass der Vorarbeiter Al hieß und seit zweiundzwanzig Jahren im Straßenbau arbeitete.
    Es dauerte eine Weile, bis sie seine Befangenheit überwunden hatte, aber als sie ihn erst einmal dazu gebracht hatte zu schildern, was der elende Winter seiner Straße angetan hatte, klickte es. Schweiß tröpfelte über seine Schläfe. Als er ihn sich mit seinem fleischigen Arm wegwischte, hatte sie ihr Foto.
    Der spontane Aufenthalt hatte dreißig Minuten gekostet. Als sie in den Campingbus zurückkletterten, schwitzten sie genauso heftig wie die Arbeiter.
    „Gehen Sie mit Fremden immer so persönlich um?“ fragte Sidney, als er den Motor und die Klimaanlage einschaltete.
    „Sicher, wenn ich ihr Foto haben will.“ Blanche öffnete die Kühltasche und holte eine der kalten Dosen heraus, die sie darin verstaut hatte, und noch eine Flasche Eistee für Sidney. „Haben Sie gekriegt, was Sie wollten?“
    „Ja, hab ich.“
    Er hatte ihr bei der Arbeit zugesehen. Normalerweise gingen sie getrennte Wege, aber diesmal war er nahe genug gewesen, um zu sehen, wie sie an ihren Job heranging. Sie hatte den Straßenarbeiter mit mehr Respekt und Freundlichkeit behandelt, als die meisten Fotografen ihren Hundert-Dollarpro-Stunde-Models entgegenbrachten. Und sie hatte es nicht bloß wegen des Fotos gemacht, obwohl Sidney nicht sicher war, ob ihr das bewusst war. Sie war an dem Mann interessiert gewesen, wer er war, was er war und warum.
    Einmal vor langer Zeit hatte auch Sidney diese Neugierde besessen. Jetzt erstickte er sie. Wissen verstrickte einen. Aber er machte die Erfahrung, dass es nicht leicht war, seine Neugierde zu ersticken, wenn es um Blanche ging. Sie hatte ihm bereits mehr erzählt, als er überhaupt gefragt hätte. Nicht mehr, als er wissen wollte, sondern mehr, als er gefragt hätte. Das war noch immer nicht genug.
    Er hatte sich selbst verschlossen, aber jetzt war sie dabei, ihn wieder zu öffnen.
    Er hatte es zugelassen, dass Emotionen seine Logik und seineWahrnehmung durcheinander brachten. In Kambodscha hatten ihn ein süßes Gesicht und ein wundervolles Lächeln gegen Verrat blind gemacht. Sidneys Finger spannten sich am Lenkrad an, ohne dass er es bemerkte. Damals hatte er seine Lektion über Vertrauen gelernt … Vertrauen war bloß die Kehrseite von Verrat.
    „Wo sind Sie jetzt mit Ihren Gedanken?“ fragte Blanche ruhig. In seine Augen war plötzlich ein Ausdruck getreten, den sie nicht verstand und von dem sie nicht wusste, ob sie ihn verstehen wollte.
    Er wandte den Kopf. Für einen Moment war sie in dem Aufruhr gefangen, in dem finsteren Ort, an den er sich nur zu gut erinnerte und von dem sie nichts wusste. Dann war es vorbei. Seine Augen blickten wieder distanziert und ruhig. Seine Finger am Lenkrad lockerten sich.
    „Wir halten in Page“, sagte er knapp. „Wir machen ein paar Aufnahmen von den Booten und Touristen auf dem Lake Powell, bevor wir zum Canyon weiterfahren.“
    „In Ordnung.“
    Er hatte nicht an sie gedacht. Blanche konnte sich damit trösten. Sie hoffte, dass dieser Ausdruck in seinen Augen niemals ihr gelten würde. Und sie war entschlossen, früher oder später die Ursache für diesen Ausdruck herauszufinden.
    Blanche hätte ein paar gute technische Fotos von dem Damm machen können. Doch als sie durch die winzige Stadt Page in Richtung Stausee fuhren, sah sie die hohen goldenen Bögen hinter wabernder heißer Luft schimmern. Es entlockte ihr ein Lächeln. Cheeseburger und Pommes frites waren nicht bloß eine Köstlichkeit des Sommers. Sie waren zu einer Lebensart geworden. Essen für alle Jahreszeiten. Sie konnte dem Reklamezeichen des vertrauten Gebäudes nicht widerstehen, das abseits der Stadt errichtet worden war, fast wie eine Fata Morgana mitten in der Wüste.
    Sie kurbelte ihr Fenster herunter und wartete auf denrichtigen Blickwinkel. „Ich muss etwas essen“, sagte sie, während sie das Gebäude aufs Korn nahm. „Ich muss ganz einfach.“ Sie ließ den Verschluss klicken.
    Resigniert schwenkte Sidney auf den Parkplatz ein. „Holen Sie sich was zum Mitnehmen“, befahl er, als Blanche ins Freie hüpfte. „Ich möchte zum Bootshafen hinunter.“
    Sie schwang die Umhängetasche über ihre Schulter und verschwand im Fast Food. Sidney hatte gar keine Gelegenheit, ungeduldig zu werden, bis sie schon wieder mit

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