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Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition)

Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition)

Titel: Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hast mir gefehlt.Du wohnst hier.“ Sie legte eine Hand auf ihren rundlichen Bauch. „Schwangere Frauen müssen verwöhnt werden.“
    „Du solltest hier bleiben“, warf Sidney ein, bevor Blanche etwas sagen konnte. „Das könnte für eine ganze Weile die letzte Chance für etwas freie Zeit sein.“
    „Wir haben eine Menge Arbeit“, erinnerte Blanche ihn.
    „Von hier aus ist es nur eine kurze Fahrt in die Stadt. Das spielt also keine Rolle. Wir müssen ohnedies einen Wagen mieten, damit wir beide beweglich sind.“
    Hunter betrachtete den Mann auf der anderen Seite des Raums. Gespannt, dachte er. Angespannt. Nicht der Typ Mann, den er für die sorglose, gemächliche Blanche ausgesucht hätte, aber es war nicht seine Sache, das zu beurteilen. Es war seine Sache – und sein Talent – zu beobachten. Was zwischen den beiden war, konnte man leicht sehen. Genauso offensichtlich war, wie sehr sie zögerten, das zu akzeptieren. Ruhig griff er nach seinem Tee und trank.
    „Die Einladung gilt für euch beide.“
    Sidney sah mit einer automatischen höflichen Ablehnung auf den Lippen zu ihm hinüber. Sein Blick und Hunters Blick trafen sich. Sie waren beide angespannte, verinnerlichte Männer. Vielleicht verstanden sie einander deshalb so schnell.
    Ich habe das alles schon durchgemacht, schien Hunter ihm mit einem angedeuteten Lächeln zu sagen. Du kannst schnell laufen, aber nicht vor dir weglaufen.
    Sidney gewahrte etwas von dem Verstehen und auch die Herausforderung. Er wandte sich Blanche zu und sah, dass sie ihn mit einem langen, kühlen Blick betrachtete.
    „Ich bleibe gern hier“, hörte Sidney sich selbst sagen. Er ging an den Tisch und setzte sich.
    Lee betrachtete die Vergrößerungen in ihrer präzisen, abwägenden Art. Blanche lief auf der Terrasse auf und ab, war nahe am Explodieren vor Anspannung.
    „Nun?“ fragte sie. „Was hältst du davon?“
    „Ich habe sie noch nicht zu Ende angesehen.“
    Blanche öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Es sah ihr nicht ähnlich, wegen ihrer Arbeit nervös zu sein. Sie wusste, dass ihre Vergrößerungen gut waren. Hatte sie nicht in jede einzelne ihren Schweiß und ihr Herz gelegt?
    Mehr als gut, sagte sie sich selbst, während sie einen Schokoriegel aus ihrer Tasche zerrte. Diese Vergrößerungen gehörten zu ihren besten Arbeiten. Vielleicht hatte der Wettbewerb mit Sidney sie dazu getrieben. Vielleicht war es der Wunsch gewesen, ein wenig satte Selbstzufriedenheit zu verspüren nach einigen seiner Bemerkungen über ihren besonderen Arbeitsstil. Blanche akzeptierte nicht gern, dass sie primitiv genug war, um zu kleinlichem Konkurrenzdenken Zuflucht zu nehmen, aber sie musste sich eingestehen, dass das jetzt der Fall war. Und sie wollte gewinnen.
    Sie und Sidney hatten seit Tagen in demselben Haus gewohnt, in derselben Dunkelkammer gearbeitet, und doch hatten sie es geschafft, so gut wie nichts voneinander zu sehen. Ein sauberer Trick, dachte Blanche bedauernd. Vielleicht hatte es so gut geklappt, weil sie beide das gleiche Spielchen gespielt hatten. Verstecken, aber nicht suchen. Morgen würden sie wieder auf der Straße unterwegs sein.
    Blanche sehnte sich danach aufzubrechen, obwohl sie gleichzeitig Angst davor hatte. Und dabei war sie keine widersprüchliche Persönlichkeit, wie sie sich geradezu heftig ermahnte. Sie war grundsätzlich völlig geradlinig und … ja, doch, sie war liebenswert. Das war einfach ihre Natur. Warum war sie dann nicht mit Sidney zusammen?
    „Also.“
    Blanche wirbelte herum, sobald sie Lees Stimme hörte .„Also?“ wiederholte sie abwartend.
    „Ich habe deine Arbeit stets bewundert, Blanche. Du weißt das.“ Lee verschränkte die Hände auf dem Tisch.
    „Aber?“ drängte Blanche.
    „Aber das sind die Besten.“ Lee lächelte. „Das sind die allerbesten Fotos, die du je gemacht hast.“
    Blanche stieß den angehaltenen Atem aus und ging zu dem Tisch. Nerven? Ja, sie hatte welche, auch wenn sie sich nicht darum kümmern wollte. „Warum?“
    „Ich bin sicher, es gibt eine Menge technischer Gründe – das Licht und die Verteilung der Schatten und der Bildausschnitt.“
    Ungeduldig schüttelte Blanche den Kopf. „Warum?“
    Lee wählte ein Foto aus. „Dieses hier von der alten Frau und dem kleinen Mädchen am Strand. Vielleicht liegt es an meinem Zustand“, sagte sie nachdenklich und betrachtete es erneut, „aber ich denke dabei an das Kind, das ich haben werde. Es erinnert mich auch daran, dass ich alt sein werde,

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