Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition)

Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition)

Titel: Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Sidney, weil er einen Platz auf den Zuschauerbänken für den Moment zu einengend fand.
    „Okay.“ Blanche hatte sich ebenfalls umgesehen und fand, dass die Zuschauerbänke der Punkt waren, auf den sich ihre Aufmerksamkeit richten musste.
    Sie trennten sich, und Sidney näherte sich dem alten Mann, der bereits seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Blanche ging zu den Bänken, von denen sie und die Zuschauer einen guten Blick auf das Spiel hatten.
    Die Spieler trugen weiße Hosen, schon staubig und mit Grasflecken,dazu hellrote oder blaue Hemden mit den aufgestickten Namen der Teams. Viele Spieler waren zu klein für die Kleidung, und die Handschuhe wirkten riesengroß. Manche trugen Noppenschuhe, andere Turnschuhe. Einige ließen wie wahre Profis Baseballhandschuhe aus ihren Gesäßtaschen baumeln.
    Es waren die Mützen, fand Blanche, die etwas über die Persönlichkeit der Einzelnen aussagten. Der eine trug sie fest sitzend oder nach hinten geschoben, der andere verwegen ins Gesicht gezogen. Sie wollte eine Aufnahme der Action, etwas, das die Farbe und die Persönlichkeiten mit dem Sport an sich zusammenbrachte. Solange sich nichts für sie anbot, begnügte Blanche sich damit, einen Schnappschuss von einem der Spieler zu machen, der sich die Zeit damit vertrieb, mit seinem Kaugummi Blasen zu machen.
    Sie rutschte auf der Tribüne eine Stufe höher und versuchte es mit ihrem Teleobjektiv. Besser, fand sie, und freute sich darüber, dass der Spieler ein Gesicht voller Sommersprossen hatte. Über ihr ließ jemand seinen Kaugummi schnalzen und pfiff, während der Schiedsrichter für einen Schlag entschied.
    Blanche senkte ihre Kamera und ließ sich von dem Spiel fesseln. Wenn sie die Atmosphäre darstellen wollte, musste sie sie zuerst fühlen. Es war mehr als das Spiel, fand sie. Es war das Gefühl der Gemeinschaft. Als die Spieler mit den Schlägern aufmarschierten, riefen die Leute in der Menge sie beim Namen und machten beiläufige Bemerkungen, die von persönlicher Bekanntschaft zeugten.
    Eltern waren zu dem Spiel von der Arbeit gekommen, Großeltern hatten auf ein frühes Abendessen verzichtet, und Nachbarn zogen das Spiel einem Abend mit Fernsehen vor. Sie hatten ihre Favoriten und scheuten sich nicht, für sie Stimmung zu machen.
    Die nächste Spielerin interessierte Blanche hauptsächlich, weil sie ein ausnehmend hübsches Mädchen von etwa zwölf Jahren war. Auf den ersten Blick hätte Blanche sie viel eher an eine Ballettstange als auf ein Spielfeld gestellt. Als das Mädchen jedochden Schläger packte und in Position ging, hob Blanche ihre Kamera. Das war sehenswert.
    Blanche fing sie beim ersten Schwung eines Schlages ein. Obwohl die Menge stöhnte, war Blanche von dem Fluss der Bewegung begeistert. Sie mochte nur ein Spiel der Jugendliga in einer halbwegs vergessenen Stadt in Mississippi fotografieren, aber sie dachte an ihre Studioarbeit mit der Primaballerina. Die Spielerin ging in Position für den nächsten Schlag, und Blanche ging in Position für das nächste Foto. Sie wurde ungeduldig, als sie zwei Bälle abwarten musste.
    „Niedrig und draußen“, hörte sie jemanden neben sich murmeln. Sie konnte nur daran denken, dass sie das Bild verlor, wenn das Mädchen jetzt ging.
    Dann kam der Ball, zu schnell für Blanche, um seine Platzierung zu beurteilen, aber das Mädchen tat einen festen Schlag und jagte los, und unter Einsatz des Filmtransportmotors folgte Blanche ihr auf ihrem Lauf um das Feld. Als sie die Runde vollendete, zielte Blanche auf ihr Gesicht. Ja, Maria würde diesen Gesichtsausdruck verstehen, dachte Blanche. Anspannung, Entschlossenheit und purer Wille zu siegen. Blanche fing sie ein, wie sie in einer Staubwolke ihr Ziel erreichte.
    „Wundervoll!“ Sie senkte so begeistert die Kamera, dass sie nicht einmal merkte, dass sie laut gesprochen hatte. „Einfach wundervoll!“
    „Ja, das ist unser Mädchen.“
    Abwesend blickte Blanche zu dem Paar neben ihr. Die Frau war in ihrem Alter, vielleicht ein oder zwei Jahre älter. Sie strahlte. Der Mann neben ihr grinste mit einem Kaugummi im Mund.
    Vielleicht hatte sie nicht richtig gehört. Die beiden waren so jung. „Sie ist Ihre Tochter?“
    „Unsere Älteste.“ Die Frau schob ihre Hand in die ihres Mannes. Blanche sah die beiden schlichten Eheringe. „Hier laufennoch drei von uns herum, aber die interessieren sich mehr für den Imbissstand als für das Spiel.“
    „Nicht unsere Carey.“ Der Vater blickte zu seiner Tochter hinüber.

Weitere Kostenlose Bücher