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Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition)

Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition)

Titel: Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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oft.“
    Sie fragte sich das auch. „Nachdem wir uns geliebt haben“, erwiderte sie mit einer leidlich sicheren Stimme, „habe ich Schwierigkeiten, überhaupt zu denken.“
    Diesmal lächelte er. „Du bist immer weich und schläfrig“, murmelte er und brachte sie zum Beben. „Und ich frage mich, was ich zu hören bekäme, wenn du deine Gedanken laut aussprächest.“
    Dass ich mich in dich verlieben könnte. Dass uns jeder Tag zusammen einen Tag näher an das Ende heranbringt. Dass ich mir nicht vorstellen kann, wie mein Leben sein wird, wenn ich dich nicht habe, um dich zu berühren, um mit dir zu sprechen. Das waren ihre Gedanken, aber sie sagte nichts.
    Sie hat ihre Geheimnisse, dachte Sidney. Genau wie er. „Eines
    Tages, bevor das alles vorbei ist, wirst du sie mir sagen.“
    Er drängte sie in eine Ecke … Blanche fühlte es, wusste aber nicht, warum. „Habe ich dir nicht schon genug gesagt?“
    „Nein.“ Er gab dem Wunsch nach, der ihn immer häufiger heimsuchte, und berührte ihre Wange. „Bei weitem nicht.“
    Sie versuchte zu lächeln, musste sich jedoch räuspern, um zu sprechen. „Das ist eine gefährliche Unterhaltung, wenn ich mit sechzig Meilen in der Stunde auf einem Interstate Highway fahre.“
    „Das ist eine gefährliche Unterhaltung in jedem Fall.“ Langsam zog er seine Hand zurück. „Ich will dich, Blanche. Ich kann dich nicht ansehen, ohne dich zu wollen.“
    Sie verfiel in Schweigen, nicht weil er Dinge sagte, die sie nicht hören wollte, sondern weil sie nicht mehr wusste, wie sie damit fertig werden sollte – und mit ihm. Hätte sie gesprochen, hätte sie vielleicht zu viel gesagt und das Band zerrissen, das begonnen hatte, sich zwischen ihnen zu formen. Sie konnte es ihm nicht sagen, aber es war ein Band, das sie wollte.
    Er wartete darauf, dass sie sprach, sehnte sich danach, dass sieetwas sagte, nachdem er die Grenze so gut wie überschritten hatte, die sie zu Beginn gezogen hatten. Risiko. Er war eines eingegangen. Konnte sie das nicht erkennen? Sehnsucht. Er sehnte sich nach ihr. Konnte sie das nicht fühlen? Doch sie schwieg, und der Schritt nach vorn wurde zu einem Schritt zurück.
    „Deine Ausfahrt kommt gleich“, sagte er, griff nach der Karte und faltete sie sorgfältig. Blanche wechselte die Spur, verlangsamte das Tempo und verließ den Highway.
    Kentucky hatte Blanche an Pferde denken lassen. Pferde führten sie beide nach Louisville und von Louisville nach Churchill Downs. Das Derby war schon lange vorbei, aber es gab Rennen, und es gab Menschenmengen. Wenn sie in ihre Betrachtung über den Sommer in Amerika auch die Menschen einbeziehen wollten, die einen Nachmittag bei Rennen und Wetten verbrachten, wohin sonst sollten sie fahren?
    Sobald Blanche die Rennstrecke erblickte, sah sie Dutzende von Motiven. Kathedralartige Gewölbe und saubere weiße Gebäude verliehen der Hektik eine ruhige Eleganz. Die Rennbahn war der Mittelpunkt, ein langes Oval aus festgepacktem Sand. Um sie herum erhoben sich Tribünen, Blanche wanderte herum und fragte sich, was für eine Art von Mensch hierher – oder auf irgendeine andere Rennstrecke – kommen würde, um zwei Dollar oder zweihundert auf ein Rennen zu setzen, das nur Minuten dauerte. Wieder fand sie Vielfalt.
    Da war der Mann mit geröteten Armen und verschwitztem T-Shirt, der sich eifrig über einen Wettschein beugte, und ein anderer in lässig eleganter Anzughose, der an irgendetwas Kühlem in einem Kelchglas nippte. Sie sah Frauen in unaufdringlich teuren Kleidern mit Feldstechern in den Händen und Familien, die ihre Kinder zum Sport der Könige ausführten. Da war ein Mann mit grauem Hut und Tätowierungen auf beiden Armen und ein Junge, der auf den Schultern seines Vaters lachte.
    Sie und Sidney waren bei Baseballspielen, Tennismatches und Rennen überall im Land gewesen. Stets sah sie Gesichter in der Menge, die nichts miteinander gemeinsam hatten als das Spiel. Die Spiele waren erfunden und in Industrien verwandelt worden. Das war ein interessanter Aspekt der menschlichen Natur. Aber Menschen hielten die Spiele am Leben, sie wollten unterhalten werden, sie wollten am Wettkampf teilnehmen.
    Sie entdeckte einen Mann, der gegen die Brüstung lehnte und ein Rennen verfolgte, als hinge sein Leben vom Ausgang ab. Sein Körper war angespannt, sein Gesicht feucht. Sie erwischte ihn im Profil.
    Bei einem raschen Rundblick entdeckte sie eine Frau in einem blassrosa Kleid und mit Sommerhut, die das Rennen beiläufig

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