Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition)
erwartet, dass du eine richtige Nervensä…“
„Wie auch immer“, unterbrach sie ihn trocken. „Ich war froh, dass mein Vorurteil sich nicht bestätigt hat.“ Sie wartete einen Moment. „Und deines?“
„Meines hat sich bestätigt“, sagte er leichthin und lachte, als sie die Augen schmal zusammenzog. „Aber ich hätte dich bei weitem nicht so genossen, wäre es anders gewesen.“
„Dein anderes Kompliment hat mir besser gefallen“, murmelte sie und griff nach der Speisekarte. „Aber da du mit Komplimenten sehr knauserig umgehst, muss ich wohl nehmen, was ich bekomme.“
„Ich sage nur, was ich meine.“
„Ich weiß.“ Sie schob ihren Stuhl zurück, während sie die Speisekarte überflog. „Aber ich … oh, sieh nur, sie haben Schokoladenmousse.“
„Die meisten Leute fangen mit der Vorspeise an.“
„Ich arbeite lieber verkehrt herum. Dann kann ich abschätzen, wie viel ich essen will, und habe immer noch Platz für Dessert.“
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass du irgendetwas mit Schokolade ablehnst.“
„Recht hast du.“
„Ich verstehe allerdings immer noch nicht, wie du dermaßen in dich hineinschaufeln kannst, ohne fett zu werden.“
„Ich habe einfach Glück.“ Sie lächelte ihn über die offene Speisekarte hinweg an. „Hast du denn keine Schwächen, Sidney?“
„Doch.“ Er sah sie an, bis sie erneut verlegen wurde. „Ein paar.“ Und eine dieser Schwächen, dachte er, während er ihre Augen beobachtete, wird immer akuter.
„Möchten Sie jetzt bestellen?“
Zerstreut blickte Blanche zu dem höflichen Kellner auf. „Wie bitte?“
„Möchten Sie jetzt bestellen?“ wiederholte er. „Oder wollen Sie noch etwas warten?“
„Die Lady nimmt Schokoladenmousse“, sagte Sidney ruhig.
„Ja, Sir.“ Ungerührt notierte es der Kellner. „Ist das alles?“
„Noch lange nicht“, erklärte Sidney und griff erneut nach seinem Glas. Lachend arbeitete Blanche sich durch die Speisekarte.
„Ich bin voll bis oben hin“, entschied Blanche über eine Stunde später, während sie durch den hart peitschenden Regen fuhren. „Absolut voll.“
Sidney fuhr über eine gelbe Ampel. „Dir beim Essen zuzusehen, ist ein erstaunlicher Zeitvertreib.“
„Wir sind hier, um uns zu unterhalten“, sagte sie leicht. In ihren Sitz zurückgekuschelt, mit Champagner, der sich in ihrem Kopf drehte, und Donner, der an einem übellaunigen Himmel grollte, wäre sie mit ihm überall hingefahren. „Es war süß von dir, dass du mir einen Bissen von deinem Käsekuchen abgegeben hast.“
„Die Hälfte“, verbesserte Sidney sie. Bewusst fuhr er an dem Campingplatz vorbei, den sie am Nachmittag ausgesucht hatten. Die Wischer erzeugten schnelle zischende Geräusche an der Windschutzscheibe. „Aber es war gern geschehen.“
„Es war herrlich.“ Sie stieß einen ruhigen, schläfrigen Seufzer aus. „Ich liebe es, verwöhnt zu werden. Der heutige Abend wird mir über einen weiteren Monat von Fast-Food-Ketten und Abendessen mit altbackenen Doughnuts hinweghelfen.“ Zufrieden blickte sie auf die dunklen, nassen Straßen und die Pfützen am Straßenrand hinaus. Sie mochte Regen, besonders nachts, wenn er alles zum Glänzen brachte. Vom Hinsehen versank sie in Träumen und schrak erst hoch, als Sidney auf den Parkplatz eines kleinen Motels fuhr.
„Kein Campingplatz heute Nacht“, sagte er, bevor sie fragen konnte. „Warte hier, während ich ein Zimmer besorge.“
Er war schon aus dem Wagen und jagte durch den Regen. Kein Campingplatz, dachte sie und blickte über ihre Schulter auf die beiden schmalen Pritschen zu beiden Seiten des Campingbusses. Keine dürftigen behelfsmäßigen Betten und tröpfelnde Duschen.
Lächelnd sprang sie auf und begann, seine und ihre Ausrüstung zusammenzusuchen. Auf die Koffer verschwendete sie keinen Gedanken.
„Champagner, Leinenservietten und jetzt ein Bett.“ Sie lachte, als Sidney klatschnass in den Wagen kletterte. „Ich werde restlos verwöhnt.“
Er wollte sie verwöhnen. Es war nicht logisch, lediglich eine Tatsache. Heute Nacht, und wenn es auch nur für diese Nacht war, wollte er sie verwöhnen. „Das Zimmer liegt nach hinten hinaus.“ Während Blanche die Ausrüstung nach vorne zog, fuhr er langsam um das Gebäude herum und las die Nummern an der Reihe der Türen ab. „Hier.“ Er hängte die Kamerataschen über seine Schulter. „Warte einen Moment.“ Sie hatte nach einer weiteren Tasche und nach ihrer Handtasche gegriffen, bis er die Tür
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