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Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens

Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens

Titel: Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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einen kleinen Kasten. „Ich nenne es meinen elektronischen Rockzipfel“, erklärte er. „Ich muss nur auf den Knopf drücken, und sofort kommt Claire angerannt. Oder andersherum – sie kann mich auch von ihrer Seite aus anklingeln. Ich wünsche, ich hätte so etwas in meiner Jugend gehabt – das hätte das Thema Verabredungen wesentlich leichter gemacht. Einfach auf einen Knopf drücken, und schon taucht eine wunderschöne Frau auf.“
    „Sehr komfortabel!“, erwiderte Ross lächelnd. Er war ganz in den Anblick versunken, wie das Sonnenlicht ihre Silhouette nachmalte. War sie schön? Verdammt, nach den letzten zwei Jahren sah für ihn jede Frau schön aus! Er schob den Gedanken beiseite. „Hör mal, ich muss Natalie nachher zum Bahnhof bringen. Wenn ich zurück bin, reden wir, Granddad, okay?“
    „Natürlich. Nichts wäre mir lieber.“
    „Sie ist nicht seine Freundin.“
    „Wie bitte?“ Claire zuckte zusammen. Offenbar hatte George sie dabei ertappt, wie sie Ross durchs Fenster dabei zusah, wie er Natalies Tasche in den Kofferraum seines Wagens packte.
    „Natalie Sweet“, wiederholte George. „Sie ist nicht seine Freundin.“
    „Nicht wessen Freundin?“
    „Das wissen Sie ganz genau.“
    Sie sah ihnen nach, als sie gemeinsam davonfuhren, dann drehte sie sich zu George um. „Und das ist aus welchem Grund interessant für mich?“
    „Was glauben Sie, Miss Turner?“
    „George! Sie versuchen doch wohl nicht, uns zu verkuppeln?“
    „Oh doch, das tue ich!“
    „Dann verschwenden Sie Ihre Zeit.“
    „Geben Sie dem Mann eine Chance.“
    „Vertrauen Sie mir – der Mann will keine Chance bei mir!“ Sie versuchte, den kleinen Stich zu ignorieren, den sie bei ihren Worten verspürte. Die Einsamkeit ihrer Situation war manchmal unerträglich, vor allem, nachdem sie jemanden wie Ross Bellamy kennengelernt hatte. Er war alles, was sie sich heimlich wünschte – freundlich und liebevoll, unbestreitbar gut aussehend, die Art Mann, die sie sich umgeben von Freunden und Familie vorstellen konnte – und alles, was sie niemals haben konnte.
    „Machen Sie mir die Freude“, sagte George. „Die Aussicht auf eine erblühende Romanze gibt mir etwas, worüber ich neben meinem grimmen Schicksal nachdenken kann. Ich will, dass mein Enkel jemand Wundervolles kennenlernt …“
    „Ich bin sicher, das wird er auch eines Tages“, erwiderte sie hastig.
    „Vielleicht hat er das aber auch schon. Er ist der feinste junge Mann, den ich kenne, Claire, und ich wünsche mir für ihn, dass er das Leben bekommt, das er verdient hat.“
    „Man kann nicht das Leben eines anderen bestimmen, George.“
    „Aber ich kann ihm jemanden wie Sie vorstellen.“
    Sie entschied sich, das Thema zu wechseln. „Ich lese gerade ein altes Lieblingsbuch von mir. Der große Gatsby. “
    „Das ist eines Ihrer Lieblingsbücher?“
    „Oh ja. Mir gefallen seine Romantik und Tragik. Die Unmöglichkeit.“
    George nickte. „Ich wollte immer Fitzgeralds andere Werke lesen, bin aber nie dazu gekommen. Ich wünschte, ich wäre ein schnellerer Leser. Eigentlich wünsche ich mir, dass meine Lieblingsautoren schneller schreiben würden. Zu meinem großen Bedauern werde ich den neuen Ken Follett wohl nicht mehr lesen.“ Er stützte sich mit den Händen auf den Armlehnen ab und stand auf. „Helfen Sie mir mit dieser Kiste? Da ich vorhabe, eine Weile hierzubleiben, möchte ich ein paar Familienfotos aufstellen.“
    Um seinetwillen wünschte sie, seine Familie würde über ihren Schatten springen und aufhören, darauf zu warten, dass George in die Stadt zurückkehrte. Vielleicht würde es Ross gelingen, die anderen zu überzeugen, ebenfalls hierherzukommen.
    Die Kiste entpuppte sich als Zeitkapsel von Georges Leben. Er zeigte ihr ein Schwarz-Weiß-Foto seiner Familie aus den 1940er-Jahren. „Das ist genau hier im Camp Kioga aufgenommen worden.“
    Sogar auf dem monochromen Bild sah der Ort aus wie aus einem Traum. Die vierköpfige Familie stand auf einem Steg, und im Wasser lag ein schlankes, hölzernes Motorboot.
    „Ich war ungefähr dreizehn, als das Bild gemacht wurde, und Charles war zehn“, fuhr George fort.
    „Was für eine hübsche Familie“, sagte Claire. „Ich hoffe, Sie waren so glücklich, wie Sie auf diesem Foto aussehen.“
    „Ich schätze, das waren wir – zumindest die meiste Zeit.“
    Die Mutter war perfekt zurechtgemacht. Sie trug ein Kleid, das eine unglaubliche Wespentaille zauberte, dazu hochhackige Sandalen, die auf dem

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