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Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens

Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens

Titel: Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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…“
    „George.“ Wenn ihre Mutter diesen Ton anschlug, meinte sie es ernst.
    Mit einer wütenden Handbewegung ließ er das Heft gegen die Brust seines Bruders klatschen. „Hier, Baby. Und komm ja nicht auf die Idee, mich zu bitten, dir eines der schwierigen Wörter vorzulesen.“
    Charles streckte ihm die Zunge heraus und zog sie schnell wieder ein, als seine Mutter sich über die Sitze beugte, um nach ihnen zu sehen. Sie ermahnte sie stets, ihr bestes Verhalten zu zeigen, zu Ehren ihres Vaters, der in Übersee kämpfte.
    George verstand allerdings nicht, wie gutes Benehmenseinem Vater helfen sollte. Fort war fort, und sich wie ein perfekter Engel zu benehmen, sogar wenn Charles sich wie die Pest aufführte, würde ihn auch nicht zurückbringen.
    Nicht diesen Sommer. Und vielleicht nie.
    Ihre Mutter sagte, er sei im Diplomatischen Korps und arbeite für das Amt für Strategische Dienste, also den Nachrichtendienst des Kriegsministeriums. Das sei nicht so gefährlich wie Soldat zu sein. Ganz zu Anfang des Krieges war Vater Soldat gewesen und hatte einen Arm in einer Schlacht verloren. Er hätte danach zu seiner Familie zurückkehren können, aber Parkhurst Bellamy behauptete, seinem Land dienen zu müssen, und wenn das bedeutete, ein Diplomat zu sein, dann würde er das tun. Man brauchte keine zwei Arme, um diplomatischen Dienst zu tun. Man musste nur mehrere Sprachen sprechen und wissen, welchen Wein man zu welchem Essen wählte und wie das perfekte Gastgeschenk aussah.
    Doch selbst im Diplomatischen Korps war es gefährlich. Die meisten Kinder schauten sich die Nachrichten vor dem Spielfilm in der Samstagsmatinee nicht an, aber George passte immer genau auf. Es hatte ein ganz schlimmes Nazi-Bombardement in Tunis in Nordafrika gegeben. George wusste, dass sein Vater in Tunesien gearbeitet hatte, und es war einfach nur pures Glück, dass er nicht da war, wo die Bomben explodiert waren und mehrere Menschen in Stücke gerissen hatten.
    Aus Sicherheitsgründen wurde ihrer Mutter normalerweise nicht mitgeteilt, wo ihr Vater stationiert war, denn der hatte immer streng geheime Aufgaben. Außerdem dachten die meisten Erwachsenen, „Übersee“ wäre eine ausreichende Erklärung für Kinder. Doch jetzt, mit dreizehn, empfand George sich als zwischen seiner Kindheit und dem Erwachsensein stehend und wünschte, sie würden ihm mehr sagen. Er war wie Clark Kent. Er wollte die wahre Geschichte.
    Die meisten Kinder, sein kleiner Bruder Charles eingeschlossen, fanden Superman toll. Doch George hatte Charles dabei erwischt, wie er in dem aktuellsten Comicheft vorgeblättertund ganze Teile der Geschichte ausgelassen hatte.
    „Ich suche nach den aufregenden Stellen“, hatte Charles mit einem dümmlichen Grinsen erklärt.
    Das war die Sache mit George: Während alle anderen Superman zu ihrem Helden erklärten und die Hefte durchblätterten, um den umhangbewehrten Kreuzritter in Aktion zu sehen, verweilte George auf den Teilen der Geschichte, die ihn viel mehr ansprachen – die Seiten, auf denen Clark Kent sich in den Redaktionsräumen des Daily Planet aufhielt oder auf denen er einer Geschichte nachging. Georges Meinung nach war Clark Kent viel interessanter als Superman. Wenn Superman auftauchte, wusste man immer, was passierte. Bei Clark konnte man sich hingegen nie sicher sein.
    George fand das unglaublich aufregend. Ein ganz normaler Kerl, der die Wahrheit suchte – das war viel besser als irgendein Typ von einem fremden Planeten, der mit seinem Umhang durch die Welt flog. Dieser Teil der Geschichte war vollkommen außerhalb des Möglichen. Aber Clark Kent auf einer heißen Spur? Das war etwas, was wirklich passieren konnte.
    George war ein Junge, der Sachen gerne niederschrieb. Er machte sich über alles Notizen, von großen Ereignissen wie dem D-Day, der vor zwei Wochen passiert war, bis zu Kleinigkeiten aus seinem Leben, wie dem Verkäufer an der Grand Central Station, der ihm gerade eine Tüte selbst gemachte Salzwasser-Toffees verkauft hatte. Seitdem ihm im letzten Frühling die Mandeln herausgenommen worden waren, liebte er Toffees oder Sanddornbonbons, um seinen rauen Hals zu beruhigen. Der Verkäufer, der ungefähr in Charles’ Alter gewesen war, hatte nur ein paar Lumpen an seinem hageren Leib getragen. Der Anblick eines Jungen, der nichts besaß, hatte Schuldgefühle in George geweckt.
    „Mutter“, rief Charles. „Er hat Bonbons! Ich will auch welche!“
    „George Bellamy, gib das sofort her!“ Sie griff

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