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Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine
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ihren Blumen auf.
    »Ich dachte, das hätte sich längst herumgesprochen. Irgendjemand ist in der Nacht in den Bereitschaftsraum eingedrungen und hat dort alles auf den Kopf gestellt.«
    »Wer tut denn so was?«
    »Nun, wahrscheinlich war es Dolly Brakeman, eine junge Frau aus dem Ort. Sie hatte eine Beziehung mit dem Feuerspringer, der im letzten Sommer tödlich verunglückt ist. Im Frühling hat sie sein Baby bekommen.«
    »Oje, ich kenne ihre Mutter. Wir sind befreundet. Irene arbeitet auch an der Schule. Sie ist eine unserer vier Köchinnen.«
    Das hatte er doch eigentlich gewusst, dachte Lucas. Dass Irene in der Schulkantine arbeitete. »Oh, tut mir leid. Ich hätte nichts über Dolly sagen sollen.«
    »Irene ist Irene, und Dolly ist Dolly. Glaub mir, ich kann das sehr wohl auseinanderhalten.« Ella steckte eine Rose, bei der sie die unteren Blätter entfernt hatte, in die Vase. »Das Mädchen macht ihrer Mutter graue Haare. Aber wie dem auch sei, das mit dem tödlich verunglückten Kindsvater ist tragisch. Doch warum sollte sie deshalb den Fliegerhorst verwüsten?«
    »Wie du weißt, hat Dolly dort als Köchin gearbeitet. Sie wurde ein zweites Mal eingestellt.«
    »Ich habe nicht mehr mit Irene gesprochen, seit ich ihr etwas für das Baby vorbeigebracht habe, aber ich weiß, dass sie und Leo nach Bozeman gefahren sind, um die Tochter mitsamt dem Baby nach Hause zu holen. Deshalb habe ich mich etwas zurückgenommen, damit sie Zeit für sich haben. Dass Dolly wieder auf dem Fliegerhorst arbeitete, wusste ich nicht.«
    »Man hatte ihr eine zweite Chance gegeben. Ich weiß nicht, ob du mitbekommen hast, dass sie nach Jims Tod gegangen ist. Aber vorher hatte sie Rowan angegriffen.«
    »Deine Tochter? Irene hat nie erwähnt, dass … Na ja, es gibt so einiges, was sie nicht über Dolly erzählt. Aber warum?«
    »Ro war damals Jims Sprungpartnerin gewesen. Es ist zwar völlig gestört, aber Dolly hat sie angegriffen. Und wenige Tage, nachdem sie wieder auf dem Fliegerhorst angefangen hatte, wurde sie von Ro dabei ertappt, wie sie ihr Zimmer von oben bis unten mit Schweineblut besudelt hat.«
    »Um Himmels willen!« Wie sie die Hände in die Hüften stemmte, erkannte Lucas sofort die strenge Schuldirektorin.
    Sie gefiel ihm.
    »Davon weiß ich ja gar nichts.« Ihre grünen Augen funkelten, als sie den Wein einschenkte. »Ich werde Irene gleich morgen anrufen und hören, ob sie irgendetwas braucht. Ich weiß, dass Dolly, gelinde gesagt, >schwierig< ist. Aber Irene war fest davon überzeugt, dass das Baby, ihr Glaube und ihre Rückkehr ins Elternhaus zu einem Umdenken bei Dolly geführt hätten. Doch anscheinend ist das nicht der Fall.« Mideidig und besorgt sah sie ihn an. »Wie geht deine Tochter damit um?«
    »Ro? Die kommt klar. Sie und ihre Kollegen waren seitdem mit der Wartung und Reparatur der Fallschirme beschäftigt. Trotzdem haben sie es geschafft, gestern vier Mann rauszuschicken.«
    »Das freut mich zu hören. Vielleicht haben sie ja jetzt etwas Zeit, zu verschnaufen.«
    »Heute Nachmittag gegen halb fünf gab es Feueralarm.«
    »Rowan ist gerade auf einem Einsatz? Auch davon habe ich nichts mitbekommen. Ich habe heute noch keine Nachrichten gesehen. Du machst dir bestimmt furchtbare Sorgen, Lucas.«
    »Nicht mehr als sonst. Das gehört einfach dazu.«
    »Dann freue ich mich umso mehr, dass du angerufen hast.«
    »Nur um dich wegen Irene ganz nervös zu machen.«
    »Ich bin froh, dass ich weiß, was los ist. Ich kann ihr nicht helfen, wenn ich nicht Bescheid weiß.« Sie streckte die Hand aus und legte sie auf die seine. »Warum trägst du deinen Wein und die Flasche nicht raus auf die Terrasse? Ich komme gleich nach.«
    Lucas trat durch die großen Glastüren auf die Terrasse. Von dort hatte man einen herrlichen Blick auf die Berge und den schier endlosen Himmel. Auf ihren Garten natürlich auch. Er sah aus wie aus einem Hochglanzmagazin. Ein abgetrennter, mit weichem Mulch bedeckter Bereich war für die Enkel gedacht. Es gab Schaukeln, Klettergerüste, Balancierbalken, Wippen und sogar ein Häuschen mit einem kleinen Tisch und Stühlchen. Das sah genauso fröhlich aus wie ihr Haus, und er begriff, dass sie nicht nur ein Zuhause für sich, sondern auch für ihre Familie geschaffen hatte.
    Trotzdem, ihre Blumen wirkten einfach überwältigend. Er erkannte Rosen, so viel verstand er von Pflanzen, und er bewunderte die prächtigen, streifen- oder kreisförmig angelegten Beete, die durch schmale Steinpfade

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