Sommerflirt mit Folgen
automatisch herunterfahren, wenn die Sonneneinstrahlung zu stark wird,“ erklärte Stefan. „Und außerdem kann man die Hälfte der Elemente komplett zur Seite schieben.“ Das Ganze muss ein Vermögen gekostet haben, dachte Christine. Oh mein Gott, mir scheint, ich hab das mit dem Erbe total unterschätzt! Hilfe....!
Schließlich zeigte er ihr noch sein Arbeitszimmer, einen eher unspektakulären Raum mit vielen vollen Bücherregalen, einem Schrank und einem Schreibtisch mit zugeklapptem Laptop, und dann noch sein Schlafzimmer. Beide Räume waren mit dem gleichen Holzboden ausgelegt wie das Wohnzimmer.
Das Schlafzimmers war schlicht, aber gemütlich in massivem Ahornholz eingerichtet. An der Wand hing ein großes Aquarell, das sehr naturalistisch eine Waldlichtung in einem wunderschönen, stimmungsvollen Lichteinfall zeigte. Die luftigen, hellen Vorhänge wiederholten in zarten Ornamenten die Farben des Bildes, ebenso das Bettzeug auf dem King-Size-Bett. Alles wirkte ruhig, frisch und einladend.
Während sie durch das Vorzimmer hindurch wieder den Wohnraum betraten, wurde ihr bewusst, dass es ja auch noch ein Obergeschoß gab, das Stefan mit keinem Wort erwähnt hatte. Aber ihr Bedarf an weiteren Eindrücken war im Moment sehr gering, deshalb fragte sie lieber gar nicht nach den anderen Räumlichkeiten.
Dann standen sie gemeinsam auf der großen Terrasse, die dem Wohnzimmer vorgelagert war. Die Dämmerung hatte sich bereits über den Garten gesenkt, die Grillen zirpten und irgendwoher war Froschgequake zu hören. Stefan öffnete eine Flasche Prosecco und schenkte ein. Er reichte ihr ein Glas und sah ihr in die Augen, als sie anstießen.
„ Es bedeutet mir sehr viel, dass du hier bei mir bist,“ sagte er leise. „Seit ich das Haus für mich adaptiert habe, ist es sehr still hier gewesen. Ich brauchte diesen Rückzugsort, wo ich sein durfte wie ich bin, oder besser gesagt: wo ich lernen konnte ich selbst zu sein! Dich hier zu haben ist noch ziemlich ungewohnt, aber sehr schön für mich!“ Er legte den freien Arm um sie und küsste sie zärtlich. Und ich habe wirklich das Gefühl, es ist Zeit für einen Neuanfang - mit dir, dachte er, aber er wagte es nicht auszusprechen. Sie lehnte sich an ihn, sagte aber nichts.
„ Du bist so still! Gefällt es dir nicht, … hier bei mir?“, fragte Stefan schließlich, verunsichert durch ihr Schweigen.
„ Ich muss ehrlich sagen, ich bin einfach überwältigt! Das Haus ist so elegant, so riesig und exklusiv... Es war mir bis jetzt nicht so bewusst, dass wir aus so total verschiedenen Welten kommen. Es erzählt bekommen oder selbst zu sehen, ist doch etwas Anderes....“, meinte sie leise. Ich fühle mich so klein und unbeholfen in dieser Umgebung, dachte sie unbehaglich.
„ Spielt das eine Rolle?“, fragte er.
„ Ich weiß es nicht, sag du es mir!“, erwiderte sie. „Ich bin mir nicht ganz im Klaren, was du von mir erwartest...“
„ In den letzten Jahren habe ich mich sehr darum bemüht, die Teile meiner Vergangenheit abzustreifen, die mich belastet haben, die mich daran gehindert haben, so zu sein wie ich sein möchte. Anderes habe ich behalten und an meine Wünsche und Bedürfnisse angepasst. Das sind insbesondere dieses Haus und mein Garten, den ich dir gerne morgen zeigen möchte“ Er sah sie liebevoll an. „Ich will mit dir zusammen sein, weil du eine natürliche, ehrliche, offene und wunderschöne Frau bist. Und das Einzige was ich mir wünsche ist, dass du genauso bleibst!“
Er stellte sein Glas weg und nahm ihr ihres ab. Mit beiden Händen umfasste er sanft ihr Gesicht und hob es an. „Sieh mich an,“ flüsterte er eindringlich, „ich bin noch immer der selbe Mann, den du im Büro geküsst hast! Alles andere ist nicht wichtig.“ Wieder berührten seine Lippen die ihren, diesmal drängender. „Ich möchte dir nahe sein...“
Mit ein paar schnellen Schritten ging er zurück ins Wohnzimmer und kam mit einem Bündel unter dem Arm wieder. „Komm mit, es ist so eine schöne, warme Nacht!“ Er nahm sie beim Arm und führte sie behutsam die Stufen in den Garten hinunter. Der Mond war beinahe voll und beleuchtete den hellen Stein, sodass der Weg gut erkennbar war.
Stefan breitete eine Decke auf dem Rasen aus und zog Christine zu sich hinunter. Eine zweite Decke legte er griffbereit neben sie. Sie knieten einander gegenüber und sahen sich an. Sein Gesicht lag im Dunkeln, aber sie spürte seinen intensiven Blick. Er nahm ihre Hände und legte sie
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