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Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Titel: Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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angenehmen Abend, Miss Crossley”, fügte er ironisch hinzu und folgte Lieutenant Greaves.
    “Ach, hören Sie zu heulen auf, Miss Fanny!”, herrschte Annis sie an. “Sie wollen doch gewiss nicht, dass jemand Ihre geröteten Augen sieht und sich fragt, warum Sie geweint haben. Was soll Sir Everard denken? Nehmen Sie sich jetzt zusammen, und kommen Sie!”
    “Ich will ihn nicht heiraten! Ich will Lieutenant Greaves heiraten! Es ist Ihre Schuld, dass er mir keinen Heiratsantrag gemacht hat! Sie hätten ihn dazu zwingen müssen!”
    “Beruhigen Sie sich, Miss Fanny. Männer wie er sind nicht daran interessiert, sich so früh zu binden. Sie sind töricht, wenn Sie glauben, Sie hätten ihn in die Ehefalle locken können. Seien Sie froh, dass die Sache so glimpflich ausgegangen ist und Sie nicht zum Gespött der Leute geworden sind.” Entschlossen ergriff Annis Miss Crossley am Arm, zog sie mit sich in den Korridor und begab sich ins Entree, wo sie sich von Lakaien die Mäntel bringen ließ. Nur wenige Augenblicke später kamen Miss Lucy und Sir Everard Doble die zur Eingangshalle führende Treppe herunter. “Tun Sie so, als sei überhaupt nichts vorgefallen”, raunte Annis Miss Fanny zu. “Sie möchten doch nicht, dass Sir Everard Ihnen unangenehme Fragen stellt, nicht wahr? Ich bin sicher, es ist Ihnen lieber, übermorgen Ihre Verlobungsanzeige in der Zeitung zu sehen.”
    “Sie haben recht, Madam”, flüsterte Fanny einsichtig.
    “Bitte, Mylady”, sagte Tottenham höflich und überreichte ihr den für sie eingetroffenen Brief. “Er wurde soeben von Mr. Shepards Sohn überbracht. Sein Vater leidet am Hexenschuss.”
    “Der Ärmste”, erwiderte Annis mitfühlend, nahm das Schreiben entgegen und öffnete es. “Oh, ehe ich es vergesse, Tottenham. Miss Fanny und Miss Lucy sind heute Morgen nicht im Haus. Da ich unabkömmlich bin, werden sie mit meiner Cousine in die Wandelhalle gehen. Ich habe etwas in der Stadt zu erledigen.”
    “Sehr wohl, Madam.” Der Butler verbeugte sich und verließ den Salon.
    Annis entfaltete das Blatt Papier und las: “Madam, Mr. Ingrams Mittelsmann war wieder hier und hat uns mitgeteilt, Sie hätten vor, das Gut zu veräußern. Danach würde die Pacht angehoben. Mit Verlaub, aber wir möchten nicht Mr. Ingrams Pächter sein. Außerdem könnten wir uns die erhöhten Ausgaben nicht leisten. Wir wissen nicht, was wir von der Sache halten sollen, denn wir bezweifeln, dass Mr. Bensons Angaben der Wahrheit entsprechen. Bitte, lassen Sie uns wissen, womit wir zu rechnen haben. Hochachtungsvoll, Tom Shepard.”
    Erzürnt ließ Annis den Brief sinken. Es ärgerte sie, dass die Shepards, die ohnehin ums Überleben kämpften, erneut von Mr. Benson belästigt worden waren. Es traf sich gut, dass sie die Nachricht noch rechtzeitig vor dem für diesen Vormittag anberaumten Gespräch mit Mr. Ingram erhalten hatte, bei dem sie ihm endgültig zu verstehen geben wollte, Starbeck stünde keinesfalls zum Verkauf.
    Sie faltete das Papier zusammen, schob es in den Umschlag und steckte das Schreiben ins Réticule. Flüchtig erwog sie den Gedanken, Charles um Rat zu fragen, doch als Mr. Ingrams Advokat war er natürlich nicht unparteiisch. Er würde ihr gewiss nahelegen, das Gut abzustoßen. Unter finanziellen Gesichtspunkten betrachtet, wäre es natürlich vernünftig gewesen, sich von dem Besitz zu trennen, aber dazu konnte sie sich nicht durchringen. Außerdem war sie nicht bereit, sich von Mr. Ingram derart unter Druck setzen zu lassen.
    Sie kleidete sich zum Ausgehen an und verließ das Haus. Mr. Ingrams Büro war nicht weit entfernt. In der Park Row bemerkte Annis Miss Mardyn, die in Begleitung eines Herrn, bei dem es sich um Lord Ashwick handeln konnte, in eine Seitenstraße abbog. Der Gedanke, es könne tatsächlich der Earl gewesen sein, trug nicht dazu bei, ihre schlechte Stimmung zu heben.
    Verärgert betrat sie Mr. Ingrams Kontor, wurde höflich von einem Angestellten begrüßt und gebeten, sich einige Minuten zu gedulden. Nach einer Weile hatte sie indes den Eindruck, dass der Kaufmann sie absichtlich warten ließ. Ihr Zorn wuchs und legte sich auch nicht, als schließlich die Tür zu Mr. Ingrams Büro geöffnet wurde und Charles ins Vorzimmer kam. Hinter ihm erblickte sie Mr. Ingram und zu ihrer großen Überraschung auch Mr. Woodhouse, der, als er ihrer angesichtig wurde, sichtlich betroffen wirkte.
    Samuel beendete das Gespräch mit ihm, ging zu Lady Wycherley und begrüßte sie

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