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Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Titel: Sommerfrost - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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Kopf. »Pia war so...so unzu gänglich in letzter Zeit.« Ihr Gesicht nahm einen entsetzten Ausdruck an. »Jetzt habe ich schon in der Vergangenheitsform geredet! Als ob sie tot wäre!« Der Kellner brachte die Pizza und den Salat und wünschte einen guten Appetit. »Pia kommt sicher wieder. Es tut mir so leid. Das muss schreck lich sein, was Sie gerade durchmachen«, sagte Lyras Mutter.
    Frau Hellmanns Mundwinkel zuckten nervös und sie sah Lyra forschend an. »Weißt du, ob sie Drogen genommen hat?« »Ich?« Lyra schüttelte den Kopf. Pia war weder in ihrer Klasse, noch waren sie eng befreundet. Pia fuhr öfter heimlich in den Klub nach Puerto Banús, ja, das wusste sie. Und sie wusste auch, dass dort Drogen genommen wurden. Aber das würde sie Frau Hellmann ja nicht auf die Nase binden müssen. Lyra zuckte also die Schultern und betrachtete ihre Pizza. »Nein, weiß ich nicht. Ich glaube nicht.« Frau Hellmanns Stimme nahm einen verzweifelten Tonfall an. »Hast du denn eine Ahnung, wo Pia stecken könnte? Wo sie hingegangen sein könnte?« Was sollte sie antworten? Wir wollen den Scherenschleifer beschatten? Die Idee kam ihr inzwischen richtig kindisch vor. »Lyra, überleg doch noch mal!« Ihre Mutter sah sie eindringlich an. War es nicht besser, die Wahrheit zu sagen? Lyra zuckte die Schultern und stocherte in ihrer Pizza herum. »Ich weiß nicht. Aber jemand hat was von diesem Scherenschleifer erzählt.« »Der, der sein Moped durch die Gassen schiebt?« Frau Hellmann sah Lyra ungläubig an. »Den soll Pia kennen? Mit so einem ist sie nicht befreundet!«, rief sie entrüstet. »Pia hat doch gar keinen Freund! Sie ist ja erst fünfzehn!« »Na ja, Frau Hellmann«, schaltete sich Lyras Mutter ein, »das ist doch genau das Alter, in dem sie den ersten Freund haben.« Sie warf Lyra einen prüfenden Blick zu. »Oder etwa nicht, Lyra?« Das ist eine Falle, dachte Lyra. Sie will wissen, ob ich einen habe. Nein, sie hatte keinen, obwohl ihr genau in diesem Moment Leander einfiel. Betont uninteressiert antwortete Lyra: »Kann sein«, und schob sich ein Stück Pizza in den Mund. Mit vollem Mund sollte man ja nicht reden . . . »Aber was ist nun mit diesem Scherenschleifer?«, bohrte Frau Hellman weiter. Lyra schluckte und zuckte dann unbehaglich die Schultern. »Sie haben miteinander geredet, das ist alles.« Hoffentlich stand Pias Mutter jetzt gleich auf und ging. »Das kann nicht sein! Pia hat sich von solchen Leuten immer ferngehalten!«, entgegnete Frau Hellmann und lachte spitz auf. Sie war völlig fertig mit den Nerven. »Sie ist doch einen ganz anderen Umgang gewöhnt! Jedes Wochenende sind wir im Golfklub und . . .« Kein Wunder, dass Pia mal ausbricht, dachte Lyra und hörte nicht mehr zu. »Mein Mann und ich sind völlig am Ende«, murmelte Frau Hellmannn. »Nun denken Sie nicht ans Schlimmste, Frau Hellmann, es gibt ja Hoffnung. Vielleicht kommt sie heute nach Hause!« Lyra war ein bisschen stolz auf ihre Mutter, die so tröstende Worte fand. Doch Frau Hellmann sah das offenbar ganz anders. »Sie haben gut reden, Frau Grammer! Ihre Tochter sitzt ja neben Ihnen!« Sie warf Lyra einen giftigen Blick zu. Ihre goldene Gürtelschnalle funkelte, als sie von ihrem Stuhl aufsprang. »Ich wünsche Ihnen einen guten Appetit!« Weg war sie. Lyras Mutter sah Frau Hellmann nach und seufzte. »Ach, sie ist ganz außer sich, die Arme. Ich will gar nicht daran denken, welche Ängste sie gerade ausstehen muss...« Gedankenverloren spießte sie ein Salatblatt auf. Aus einer der Gassen in der Nähe des Restaurants war die Melodie des Scherenschleifers zu hören. In Lyras Kehle bildete sich ein Klumpen. Angewidert schob sie ihren Pizzateller von sich.
    Wenn der Scherenschleifer etwas mit Pias Verschwinden zu tun hatte, dann würden sie und ihre Freunde das herausfinden. Der Rattenfänger von Hameln... Lyra spürte, wie trotz der brüten den Mittagshitze eine eisige Kälte ihren Körper durchzog.

SECH S
    L yra hatte sich am nächsten Tag mit ihren Freunden im Café da Bruno verabredet. Patrick hatte Tiger, seinen Labrador, mitge bracht und den alten Kinderwagen seiner Schwester, die vor vier Jahren ein Baby bekommen hatte und nun wieder in Deutschland lebte. Bea beäugte den Kinderwagen und schüttelte den Kopf. »Wirk lich doof, ich dachte, Oliver und ich . . .« »Ich hab dir auch ein Kind reingelegt.« Patrick wies stolz in den Kinderwagen, in dem eine Puppe mit rundem Babygesicht, blonden Löckchen und blauen Augen lag. Lyra

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