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Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Titel: Sommerfrost - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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Triller am Ende. Es war der Scherenschleifer. Jede Woche zog er durch das Gassengewirr der Altstadt. Lyra ging zum Fenster und blickte vom ersten Stock hinunter auf die Straße. Hier wohnten sie, seitdem sie hier waren, mitten in der spanischen Altstadt von Marbella, in einer engen Gasse, in einem restaurierten Stadthaus mit Dach terrasse. Er sieht aus wie ein Hippie, sagte Lyras Mutter immer abfällig, wenn sie den Scherenschleifer sah. Hippies waren für sie alle, die Rastalocken, Sandalen und ausgewaschene, lässige Klamot ten trugen. Manchmal dachte Lyra, dass ihre Mutter es eigentlich bedauerte, zur echten Hippie-Zeit in den Siebzigern zu jung gewesen zu sein – und jetzt mit vierzig zu alt dafür war. Der Scherenschleifer stellte gerade sein Moped mit der Schleifmaschine auf dem Gepäckträger unter Lyras Fenster ab und blies wieder auf der Flöte. Die Tür des Nachbarhauses öffnete sich und die dicke Marta kam heraus, bewaffnet mit zwei langen, blitzenden Messern, die sie ihm entgegenstreckte. Er setzte den Motor des Mopeds in Gang und schärfte an der sich auf dem Gepäckträger drehenden Schleifscheibe die Klingen. Zweimal schon wollte Lyra ihm die Küchenmesser bringen, doch jedes Mal hatte es ihre Mutter verboten. »Unsere Messer sind scharf genug, Lyra.« »Was hast du nur gegen ihn?«, hatte Lyra gefragt.
    »Ach, nichts. Er erinnert mich nur irgendwie an den Rattenfän ger von Hameln.« Lyra musste an diese schaurige Geschichte denken, als sie zu dem Scherenschleifer hinabschaute. An all die Kinder, die dem Flötenmann damals aus der Stadt hinaus gefolgt waren und nie mals wieder zurückkehrten...Indem Moment sah der Sche renschleifer zu ihr hinauf. Die Sonne hatte seine Haut dunkel braun gebrannt und seine Augen waren hell und blitzend. Sie spürte einen kalten Schauer über ihren Körper laufen. Schnell wandte sie sich vom Fenster ab, holte ihre Tasche und beeilte sich, zum Strand zu kommen.

ZWE I
    L yra entdeckte sie schon von Weitem. Bea, Oliver und Patrick lagerten hinter den Palmen, auf großen Handtüchern, zwi schen einem blassen älteren Ehepaar, wahrscheinlich Touristen, und einer Gruppe spanischer Jugendlicher. Weiter weg waren die Sonnenschirme und Liegen, die man mieten konnte. Das Meer glitzerte hellblau und der Sand leuchtete gelb. Lyra musste unwillkürlich grinsen. Zwei Monate nur Sonne, Wasser und Strand! Sie war froh, dass ihre Mutter im Sommer nicht verreisen wollte, da sie in ihrem Büro Hochsaison hatte. Als Immobilienmaklerin war ihre Mutter vollauf beschäftigt. Viele Touristen und Ausländer kamen jetzt und wollten für ein paar Wochen oder Monate eine Wohnung oder ein Haus mieten. Lyra hatte sich mit ihren Freunden an der Stelle hinter der Dusche verabredet, die einem Elefanten in Originalgröße nachempfunden war. »Lyra!« Bea hatte sie entdeckt und winkte. Lyra winkte zurück. Bea war ihre Freundin, ja, aber trotzdem ärgerte es Lyra, dass Bea schon wieder neben Oliver lag. Und neben Oliver lag Patrick, was also bedeutete, dass Lyra nicht neben Oliver liegen würde. Sie konnte einen Seufzer nicht unterdrücken. Oliver hatte seine coole Brad-Pitt-Sonnenbrille auf die langen blonden Haare geschoben und aalte sich in der Sonne. Patrick war in ein Buch vertieft. Er war seit Jahren ein guter Freund von ihr und letztes Schuljahr hatte Lyra oft mit ihm zusammen ge lernt. Vielleicht könnte sie ja Patrick auf die andere Seite rutschen lassen, dann könnte sie doch neben Oliver liegen. Lyra behielt ihre Flip-Flops an, als sie über den schon heißen Sand ging. Sie war sicher noch vier Schritte von ihren Freunden entfernt, als Bea ihr langes blondes Haar schüttelte und rief: »Lyra, weißt du schon, dass . . .« »Ja, ich weiß«, schnitt ihr Lyra das Wort ab. Bea war eine echte Klatschtante. Es gab kaum etwas Schlimmeres für Bea, als wenn jemand anders zuerst eine Neuigkeit wusste. »Ist das nicht furchtbar?« Bea setzte sich auf. Sie trug einen Bikini, den Lyra noch nicht kannte. »Pia ist verschwunden!« »Glaubt ihr, es könnte ihr etwas zugestoßen sein?«, fragte Lyra Oliver und Patrick, die bäuchlings liegen blieben. »Wenn sie einen Unfall gehabt hätte, dann hätte man es ja gleich erfahren.« Patrick stützte sich auf den Unterarm und blinzelte in die Sonne. Er war schon ziemlich braun. Seine dunklen Locken waren nass. Sicher war er gerade im Wasser gewesen. »Patrick hat recht!« Bea nickte und cremte ihr Gesicht sorgfältig mit Sonnenmilch ein. »Vielleicht ist sie

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