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Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Titel: Sommerfrost - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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ertrunken?« Lyra sah auf das blaue Meer hinaus, das heute so ruhig und harmlos wirkte. Sie dachte an die stürmischen Tage, wenn die Wellen sich tosend vor dem Strand brachen, weiß-graue Gischt auf den Wellenkämmen schäumte und die Wucht der Wogen große Teile des Strandes wegriss. Selbst wenn man sich an solchen Tagen nur bis zu den Knien ins Wasser wagte, zog die Strömung einen sofort hinaus. »Aber wir hatten keinen Sturm, Leute!«, meinte Oliver und rückte die Sonnenbrille auf seinem Haar zurecht. »Und wenn sie mit jemandem mitgegangen ist? Vielleicht ist sie in ein Auto eingestiegen«, überlegte Lyra. Bea zuckte die Schultern und drehte die Sonnencremeflasche zu. »Also, da wäre sie ja echt blöd!«
    »He, Bea, du bist doch auch schon bei jemandem ins Auto ge stiegen«, sagte Patrick. »Ich?« Bea schüttelte ihr Haar. »Nur zu Leuten, die ich kenne.« »Siehst du. Wer sagt dir denn, dass Pia denjenigen oder diejeni ge nicht auch gekannt hat?«, fragte Patrick. »Stimmt«, gab Lyra ihm recht. »Das hört man doch immer wie der, dass bei Verbrechen der Mörder aus dem Familien-oder Bekanntenkreis des Opfers kommt.« Bea verdrehte die Augen. »Das sagen sie in jedem Fernsehkrimi, ich weiß.« »Ihr habt vielleicht eine blühende Fantasie!« Oliver gähnte. »Ich finde auch, wir sollten nicht gleich das Schlimmste denken. Sie taucht bestimmt bald wieder auf«, sagte Lyra. Sie hatte ihr Handtuch neben Patrick ausgebreitet und legte sich hin. Oliver warf ihr nur einen müden Blick unter seinen blonden langen Haaren zu. Lyra ärgerte sich. »Vielleicht ist sie ja entführt worden?«, redete Bea unbeirrt wei ter. »Ihre Eltern sind ja nicht gerade besonders arm. Wenn ich an die Riesenvilla und die drei dicken Autos denke. Mal fährt ih re Mutter sie im BMW-Cabrio zur Schule, mal in so einem bulli gen . . .« »X5!«, warf Oliver dazwischen. »Meinetwegen, und dann haben sie noch einen blauen . . .« »Jaguar XJ 3.0«, unterbrach sie Oliver. »Da ist sicher Geld zu holen!«, beharrte Bea. »Dann hätten sich die Entführer doch schon längst gemeldet und Lösegeldforderungen gestellt«, gab Lyra zu bedenken. Bea schüttelte heftig den Kopf. »Nein, das dauert immer. Im Fernsehen lassen sie die Eltern immer erst mal schmoren. Dann sind sie nämlich eher bereit, alles, was die Entführer verlangen, zu zahlen!« Bea biss sich auf die Lippen. »Wenn Pia...das wä re . . . unvorstellbar!«
    »Was quatschst du für ein dummes Zeug!«, sagte Oliver. »Be stimmt hat sie einfach mal von zu Hause Urlaub gebraucht. Ihre Eltern würden mich total nerven.« »Welche Eltern nerven nicht!«, meinte Patrick. »Aber deshalb haut man ja nicht gleich ab, oder?« »Patrick hat recht. Und außerdem, wohin sollte Pia denn ge hen?« Lyra konnte sich nicht vorstellen, wo sie ihren dringen den Urlaub von ihrer Mutter nehmen sollte. In Deutschland? »Vielleicht hat sie eine Affäre am Laufen«, setzte Oliver das Ge dankenspiel fort. Bea stieß einen spitzen Schrei aus. »DIE?« Oliver zuckte die Schultern. »Warum denn nicht?« »Pia ist doch viel zu kindlich!« Bea schüttelte ihr Haar und rich tete ihren Oberkörper noch weiter auf. Blöde Kuh, dachte Lyra, das macht sie nur, damit Oliver auf ih ren Busen glotzt! »Stille Wasser sind tief«, bemerkte Patrick grinsend, »sagt mei ne Oma.« Bea verdrehte die Augen und stöhnte. »Immer diese Sprüche. Pia hatte auf unserer Schule keinen Freund, das hätte man ja wohl mitgekriegt. Oder nicht?« Fragend schaute sie in die Runde. Lyra musste ihr zustimmen. »Wer-mit-wem« sprach sich in der Schule immer sehr schnell herum. Es war fast unmöglich, so et was geheim zu halten. Und Bea gehörte zu denen, die jede Neuigkeit zuerst erfuhren. Kaum wusste sie etwas, hatte sie auch schon das Telefon in der Hand. »Also, ich sage euch, da ist etwas passiert, hundertpro«, sagte Bea. Oliver winkte ab. »Du willst, dass etwas passiert ist, Bea. Das ist ein kleiner Unterschied.« »Genau«, pflichtete ihm Patrick bei. »Was denkt ihr nur von mir?« Bea schlug sich in übertriebener Geste die Hand auf die Brust.
    »Nur das Beste.« Oliver grinste und Patrick schloss sich ihm an. Lyra überfiel plötzlich ein merkwürdiges Gefühl. Als legte sich ein schweres dunkles Tuch über sie. Sie riss die Arme nach oben, als müsse sie dieses Tuch loswerden, das sie langsam er stickte. »Hört doch auf damit! Hoffen wir, dass Pia bald auf taucht«, sagte sie. Das Tuch war wieder verschwunden. »Gut, wir werden ja

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