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Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Titel: Sommerfrost - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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ein bisschen dies und das.« Lyra wurde ein wenig mulmig. Doch dann schüttelte sie alle Zweifel ab und trank das ganze Glas aus. Wennschon, dennschon, dachte sie, als ihr der Schweiß ausbrach. Das heiße Getränk hatte sie ganz schön erhitzt! Eine sanfte Müdigkeit über fiel sie. Sie unterdrückte ein Gähnen. Es musste an der stickigen Luft und an dem Dämmerlicht liegen. »Gut, was willst du wissen?« Das Medium raffte ihr langes Gewand und setzte sich. »Ich kann nicht mehr als dreißig Euro bezahlen«, begann Lyra. »Gut.« Die Frau wartete. Plötzlich wusste Lyra nicht, was sie sagen sollte, Blackout. Sie begann zu stottern, da lächelte die Frau. »Nun mal ganz langsam, Kindchen. Was hat dich denn so durcheinandergebracht?« Zwei Katzen kamen aus dem Dunkel, hockten sich Lyra zu Füßen und sahen sie erwartungsvoll an. Lyra seufzte. »Ich bin ganz durcheinander. Meine Schwester ist vor zehn Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Jetzt glaube ich, dass sie mit mir Kontakt aufgenommen hat. Aber eigentlich geht das doch gar nicht, sie ist ja tot. Und heute habe ich sogar geglaubt, sie gesehen zu haben.« Das Medium sah sie mit ihren kohlrabenschwarzen Augen an, die sie mit dickem Kajal noch betont hatte. »Du bist zu mir gekommen, weil du weißt, dass es Geister gibt.« Lyra schluckte. Sie konnte doch jetzt nicht sagen, dass sie nicht an Geister glaubte, aber irgendwie in einer Sackgasse gelandet war und nun doch an welche glauben musste – oder daran, dass sie langsam durchknallte. Das Medium faltete ihre Hände, die Armreifen klimperten. »Du kannst nicht an Geister glauben. Obwohl du am liebsten die Bücher liest, in denen es um Geister geht, nicht wahr?« Wie kann sie das wissen?, dachte Lyra. »Geist ist Energie. Nichts weiter. Und Energie geht nicht verloren. Sie stirbt nicht. Sie wandelt sich nur.« Lyra nickte nur. Das hatten sie in Physik gelernt, aber sie hatte es nicht verstanden. Und in manchen Fantasy-Büchern hatte sie es auch schon gelesen, aber stimmte das denn wirklich?
    »Vielleicht hast du deine Schwester gerufen? Oder sie will dic h warnen. « »Warnen? Wovor? « Das Medium streckte die Hände nach der Glaskugel aus un d starrte hinein. War es denn wirklich möglich, dass man in die sem Ding Viola sehen konnte? Lyra fand die Frau unheimlich , aber nun hatte sie schon mal den Mut aufgebracht, hierherzu kommen, also musste sie auch weitermachen . »Wie heißt deine Schwester?«, wollte das Medium wissen . »Viola. « »Gut, ich versuche, mit Viola Kontakt aufzunehmen. « Lyra wagte kaum zu atmen. Davon abgesehen war es auch vie l zu warm und stickig. Die Frau begann rhythmisch zu nicken . Ihre großen goldenen Ohrringe wippten und ihre zahllose n Armreifen klimperten. Sie tippte mit dem langen Fingernage l des Zeigefingers auf die Glaskugel. Sie rollte die glühen d schwarzen Augen wie die Maori, wenn sie sich für eine n Kampf bereit machten. Das Medium würde doch hoffentlic h keinen Hirnschlag bekommen oder in Trance geraten! So et was hatte Lyra mal im Fernsehen gesehen. Was sollte sie dan n tun ? »Ich höre die Stimme der Wesen«, sagte das Medium . »Welche Wesen? « Die Wahrsagerin gab keine Antwort, starrte nur auf die Glasku gel . »Sie will dir etwas sagen . . .«, murmelte das Medium. »Sie wil l dich erinnern. « »Woran? « »Erinnere dich, Lyra!«, sprach plötzlich eine fremde Stimme au s dem Mund des Mediums. Sie klang viel heller und jünger . »Woran, an den Unfall?«, fragte Lyra. Wer sprach da zu ihr ? »An alles. Wie alles begann. Du warst noch so klein. «
    Lyrali, mein Lyrali …, dachte Lyra und schloss die Augen . »Ich sehe, wie mich Mama an sich presst und wir in einem Aut o wegfahren. Überall sind Fotografen.« Der Traum lief wieder vo r ihr ab . »Sie ist mit dir geflohen«, antwortete die Stimme aus de m Mund des Mediums . »Warum will Mama nicht mit mir darüber reden? « »Sie hat Angst. Angst vor der grausamen Wahrheit. « »Der Autounfall? « Die Stimme antwortete nicht . »Der Autounfall?«, wiederholte Lyra und wartete, doch es ka m keine Antwort. Sie machte die Augen auf und sah, dass die Au genlider des Mediums flackerten, wie wenn man intensi v träumte . »Rede weiter«, forderte die Stimme sie auf . Lyra räusperte sich. »Pia, ein Mädchen aus meiner Schule, ist er mordet worden. « »Pia. Seitdem denkst du an mich, ja? « War das wirklich Viola, die da mit ihr sprach ? »Ja! Ich sehe ihr Gesicht und dann verwandelt es sich in deines«

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