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Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Titel: Sommerfrost - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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, erklärte Lyra aufgeregt . »Wir haben das gleiche Schicksal«, antwortete die Stimme . Ja, beiden wurde Gewalt angetan ! »Ich habe Leander getroffen. Er hat mir erzählt, dass er dic h kannte. Wir reden über dich«, sagte Lyra . »Leander? « »Ja, erinnerst du dich? « »Warum ist er hier?«, fragte die Stimme . »Zufall, sagt er. « »Zufall . . . gibt es einen Zufall?«, fragte die Stimme . »Wie meinst du das? « Keine Antwort .
    Lyra starrte auf die Kugel. Doch sie konnte ihr kein Geheimni s entlocken. Die Hellseherin schwieg . »Viola?«, fragte Lyra . »Suche nach der Wahrheit! « »Aber wo? « »Du warst schon dort. « »Wo? Wo meinst du? Auf dem Markt? « »Du wirst die Zeichen erkennen. « »Welche Zeichen?«, fragte Lyra allmählich verzweifelt. »Viola! « Sie bekam keine Antwort mehr. Das Medium öffnete langsa m die Augen . »Sie ist gegangen«, sagte sie wieder mit ihrer rauen Stimme . »Hat sie dir etwas erklären können? « Lyra zuckte die Schultern. »Ich weiß nicht. « »Die Geister sprechen in Rätseln. Es ist an uns, die Rätsel zu lö sen«, erklärte das Medium . »Und warum können sie keine klaren Antworten geben? « Das Medium lächelte. »Sie sind Energie, sie denken und kom munizieren anders mit dir als ein lebender Mensch.« Sie legt e die Hand auf Lyras Arm. »Du bist nicht allein. Deine Schweste r beschützt dich. Sie will dir etwas sagen. Du musst herausfin den, was. « Lyra seufzte. »Ich habe gehofft, sie würde es mir sagen. « Das Medium schüttelte den Kopf. »Erst wenn man etwas selbst , ohne Hilfe begreift, hat man es wirklich verstanden. « Wieder so ein rätselhafter Satz ! »Verliere nicht den Mut«, sagte das Medium . »Ich versuche es«, antwortete sie und stand auf. Ihr war gan z schwindlig. An der Tür stolperte sie beinahe über eine Katze . »Moment, ich krieg noch dreißig Euro! « »Oh, sicher, entschuldigen Sie!« Wie peinlich, dachte Lyra, das s sie vergessen hatte zu bezahlen !
    Wie in Trance trat Lyra vor die Tür. Der Schweiß stand ihr noch immer auf der Stirn und sie setzte sich zitternd auf eine Mauer, die im Schatten eines großen Baumes lag. Was war mit ihr ge schehen? War das wirklich der Geist von Viola, der da mit ihr gesprochen hatte? Konnte es so etwas wirklich geben?

ACHTZEH N
    I n Gedanken versunken sperrte sie die Haustür auf . »Was ist los mit dir? Ist etwas passiert?« Ihre Mutter starrte si e an . Lyra schüttelte nur den Kopf. Sie konnte immer noch nicht re den . »Du siehst ja total blass aus. Lyra, so geht das nicht weiter. Ir gendetwas ist doch mit dir, du musst es mir sagen.« Ihre Mutte r sah sie eindringlich an. »Lyra, bitte, vertrau mir! « Sie hörte die Stimme ihrer Mutter wie durch eine dicke Glas scheibe. Wortlos ging sie die Treppe hoch . »Lyra! Du musst etwas essen! « Lyra hörte nicht mehr zu. Sie wollte nichts essen. »Lass mic h einfach in Ruhe!«, rief Lyra hinunter, schlug die Tür hinter sic h zu und warf sich auf ihr Bett. Sie nahm ihren iPod und macht e ruhige Musik an. Schlafen, sie wollte einfach nur noch schlafen . War es der Tee gewesen, der sie so müde gemacht hatte? Er schöpft schloss sie die Augen. Der Zimtgeruch stieg ihr wiede r in die Nase und plötzlich stürzte sie in die Tiefe. Ich bin fün f Jahre alt, hörte sie ihre eigene Stimme murmeln . » Wo ist Viola? Ich will mit Viola spielen. Warum kommt Viola nich t heim? « » Sie ist ein paar Tage mit der Schule weg, Lyra«, sagt Mama . Violas Freundin Mette steht vor der Tür. Sie hat Tränen in den Augen . Polizisten kommen, sind überall in der Wohnung, durchsuchen Viola s Zimmer . »Schätzchen, alle suchen Viola«, sagt Mama .
    »Aber wo ist sie? Warum ist sie weg? Sie soll mir eine Geschichte er zählen! « Papa sitzt am Bett und streichelt meine Wange. Er sieht traurig aus . Er hat geweint . »Du gehst nicht mehr in den Kindergarten! Auf gar keinen Fall!«, sag t Mama . Aber ich will gehen. Denn ich denke, wenn ich aus dem Kindergarte n nach Hause komme, ist Viola da, so wie immer .
    Ich esse Fischstäbchen und Kartoffelbrei. Es ist mein Lieblingsessen . Violas Platz ist leer . Da ist nur das Fenster gegenüber, dort, wo sonst Viola sitzt . Mama redet. Ich sage nichts. Ich esse . Das Telefon klingelt. Mama springt auf. Ich weiß, dass jemand wege n Viola anruft. Ich warte. Mama sagt Ja und Nein. Das Fischstäbche n ist wie ein großer, schwerer Stein in meinem Mund. Ich kann nich t schlucken. Ich weiß, dass etwas Schreckliches passiert ist.

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