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Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Titel: Sommerfrost - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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einmal, wo er wohnte. Warum habe ich ihn eigentlich nie gefragt?, dachte sie. Doch bisher war sie ihm immer wieder über den Weg gelaufen. Warum nicht auch heute? Sie ging an ihrer Haustür vorbei zum Eisladen. Vielleicht würde sie ihm ja hier begegnen? Suchend hielt sie zwischen den Touristen nach ihm Ausschau. Da fiel ihr ein, dass er gesagt hatte, er arbeite als Koch in einem Restaurant. Wie hieß es nur? Beddinge? Es sei ein schwedisches Lokal, hat er gesagt. Kurz entschlossen betrat sie die Tapas-Bar vor ihr und fragte den Kellner nach einem schwedischen Lokal. Er nannte ihr eines in der Nähe, dessen Namen sie schon einmal gelesen hatte, aber es hieß nicht Beddinge. »Beddinge? Bist du sicher, dass es hier in der Altstadt ist? Es gibt auch ein bekanntes Restaurant in Puerto Banús . . .«
    Sie hörte gar nicht mehr zu, bedankte sich und ging nach Hau se. Seltsam, dass der Kellner das Restaurant nicht kannte. S o viele schwedische Lokale gab es doch nicht in der Gegend. Un d was wäre, wenn Leander sie belog? Hatte er irgendetwas z u verbergen? Lyra kannte ihn ja kaum, sie wusste ja noch nich t einmal, wo er wohnte... Andererseits – warum sollte sie Lean der misstrauen? Er wollte ihr ja nur helfen . Lyra schüttelte sich. Diese ganze Grübelei führte zu nichts. E s blieb ihr nichts anderes übrig, als darauf zu warten, Leande r wieder zu treffen .
    »Lyra, wo warst du? « Sie konnte die Stimme ihrer Mutter nicht mehr ertragen . »Mit Patrick Englisch lernen!« Wie leicht ihr die Lüge über di e Lippen ging. Aber was waren schon ihre Lügen gegenüber de nen ihrer Mutter ? »Komm doch mal, bitte, Lyra.« Ihre Mutter klappte einen Ord ner zu, den sie auf dem Esstisch liegen hatte . Oje, dachte Lyra, sie hat bestimmt gemerkt, dass ich an ihre m Kleiderschrank war. Sie holte Luft. »Ja, was gibt’s? « Der Blick ihrer Mutter ließ sie nichts Gutes ahnen . »Lyra, ich muss mit dir reden. « Aha, jetzt würde sie endlich sagen, dass sie Lyra belogen hatte . »Ja?«, fragte Lyra in möglichst harmlosem Ton . Ihre Mutter streckte die Hand nach Lyras aus, doch Lyra zog si e zurück. Ihre Mutter seufzte. »Ich verstehe ja, dass du an Viol a denkst. Aber, Lyra, die Erinnerung an diesen schrecklichen Ta g tut nicht gut. Ich kann schon nicht mehr schlafen. Und du bis t auch so verändert. Schätzchen«, ein sanftes Lächeln breitet e sich auf ihrem Gesicht aus. »Lass die Vergangenheit ruhen . Glaub mir, du musst lernen zu vergessen. « War denn alles so einfach? Lyra wusste, dass es oft einfache r war, zu lügen als die Wahrheit zu sagen. Sie überlegte, ob sie jetzt nach diesem J. fragen sollte, aber in diesem Augenblick klingelte das Handy ihrer Mutter. Ein Interessent, der gleich ein Haus besichtigen wollte, hörte Lyra aus den Antworten ihrer Mutter heraus. »Schätzchen, ich muss los, bitte, versprich mir, dass du nicht mehr so grübelst. Du hast doch Ferien, genieß sie ein biss chen!« Ich muss nachdenken, dachte Lyra, als sie allein war. Vielleicht wäre es gut, einfach noch ein bisschen spazieren zu gehen, ein Stück außerhalb der Stadt, wo nicht so viele Touristen waren. Sie musste an die Bauruine denken. Da schoss ihr plötzlich ein Gedanke durch den Kopf: Das Medium hatte doch etwas von Zeichen gesagt, die sie suchen sollte. Die Zeichen – natürlich! In der Bauruine waren doch diese Zeichen an der Wand . . . Schnell griff sie nach ihrem Handy und rief Patrick an. »Wir müssen unbedingt noch mal in die Bauruine! Der Scherenschleifer ist ja angeblich weg.« »Das tut mir leid, aber ich kann heute unmöglich mitkommen, meine Eltern haben Gäste eingeladen und ihre Kinder sind dabei.« Die Aussicht, allein durch die Bauruine zu schleichen, fand Lyra nicht gerade verlockend. »Meinst du, ich kann mir wenigstens Tiger ausborgen?«, fragte sie vorsichtig. »Klar! Meine Eltern sind mit ihren Gästen so beschäftigt, dass sie gar nicht nach dem Hund fragen werden. Außerdem sind sie schon bei der dritten Flasche Wein!« »Gut, ich bin gleich da.« Lyra wartete noch ein paar Minuten. Sie wollte keinesfalls ihrer Mutter auf der Straße begegnen. Vielleicht war sie ja aufgehalten worden und plauderte mit jemandem. Lyra ging in die Kü che. Zu Fuß würde sie mindestens eine halbe Stunde bis zur Bauruine brauchen. Sie nahm eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank, steckte ein paar Kekse und eine Banane ein. An der Küchentür drehte sie sich noch einmal um und nahm das größte Küchenmesser aus der Schublade. Man

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