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Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Titel: Sommerfrost - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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sehen. Vielleicht hatte er es sich anders überlegt und wollte ohne sie fahren? Sie sah auf die Uhr. Schon fünf Minuten zu spät. Sie stellte sich in einen schattigen Hauseingang. Wenn der Scherenschleifer jetzt käme, würde sie alle Klingelknöpfe da auf dem Messingschild drücken...Wo blieb nur Leander? Und warum nahm er sie eigentlich gleich mit? Er hätte doch auch zuerst allein Viola besuchen können. Das zumindest hätte sie an seiner Stelle getan... Warum tat er das alles für sie? Ob sie ihm wirklich vertrauen konnte? Lyra warf einen Blick auf die Uhr. Zehn Minuten zu spät. Sie hät te Leander nach dem Namen des Dorfes fragen sollen. Was soll te sie tun, wenn er sich einfach nicht mehr melden würde? Ja, vielleicht hatte er es sich ja doch anders überlegt und war allei n losgefahren ? Und war es nicht ein ziemlich großer Zufall, dass ihre Mutte r ausgerechnet hierhergezogen war, in unmittelbare Nähe z u Viola? Vielleicht wusste ihre Mutter ja längst . . . Eine Hupe riss sie aus ihren Gedanken. Lyra sah auf. Leande r winkte aus dem Seitenfenster eines weißen Seat . »Steig ein!«, rief er ihr zu . Lyra sprang in den Wagen und schnallte sich an. »Ich hab scho n gedacht, du kommst nicht mehr«, sagte sie. Er warf ihr nur ei nen kurzen Seitenblick zu und konzentrierte sich auf den dich ten Verkehr . Er war angespannt oder bildete sie sich das nur ein ? Natürlich, dachte Lyra, er weiß ja auch nicht, wie Viola auf ih n reagieren wird. Aber irgendetwas mit ihm war anders, ode r nicht ? »Was meinst du, ist Viola verheiratet? Oder hat sie Kinder?« , fragte sie . Er sah sie überrascht an . »Was? « »Na ja, sie ist doch immerhin alt genug, oder? « Jetzt erst begriff er und lächelte. »Stimmt. Darüber habe ic h noch gar nicht nachgedacht.« Er zuckte die Schultern. »Na, wi r werden es ja gleich erfahren! « Endlich ließen sie den Verkehr der Innenstadt hinter sich. Di e Straße wurde schmaler und führte nun vom Meer weg in Rich tung Gebirge, das sich silbrig schimmernd in einen wolkenlo sen hellblauen Himmel erhob . »Was machst du eigentlich, wenn Viola verheiratet ist?«, fragt e Lyra . »Was meinst du damit?« Erstaunt sah er sie an . »Na ja, wozu hast du sie dann so lange gesucht, wenn sie eine n anderen hat? Diesen Jan zum Beispiel. Ich meine, du willst ihr doch sicher nicht einfach nur Hallo sagen?« Er sah kurz zu ihr und runzelte die Stirn. In dem Moment kam ihnen in einer engen Kurve ein Auto entgegen. Lyra zuckte zu sammen und Leander riss gerade noch rechtzeitig das Steuer herum. »Puhh, das war knapp!«, sagte Lyra. Leander blickte nun starr nach vorn. Lyra wartete auf eine Ant wort, aber Leander hatte offensichtlich vergessen, dass er ihr eine schuldig war. Sie sah ihn von der Seite an, doch er schien ganz in seine eigenen Gedanken versunken. Er hat den ganzen langen Weg aus Deutschland hierher gemacht, um Viola zu fin den, dachte sie. Nein, es konnte nicht sein, dass er sich das alles nur ausgedacht hatte. Und wozu auch? Die Straße wand sich weiter den Berghang hinauf. Rechts und links wuchsen Pinien und Laubbäume. Dieselbe Strecke war sie mit Patricks Mutter nach Ojén gefahren. Sie musste wieder an Pia denken. Wie hatte es der Scherenschleifer bloß geschafft, sie an diese abgelegene Stelle zu locken? Plötzlich bildete sich ein dicker Kloß in ihrem Hals. Pia musste freiwillig mit ihm ge gangen sein, genau so, wie sie jetzt... Entspann dich, Lyra, dachte sie, du bist ja echt albern! Sie fuhr das Seitenfenster he runter, schloss die Augen und ließ sich den kühlen Fahrtwind ins Gesicht wehen. Viola würde sicherlich ganz schön überrascht sein. Werden wir uns in die Arme fallen? Werden wir vor Glück weinen? Komisch, dachte Lyra, dass Viola so nah bei ihr lebte und sie noch nie et was von ihrer großen Schwester gehört hatte. Und was wäre, wenn diese Viola Sanchez doch nicht ihre Schwester war? Hör endlich auf mit diesen blöden Gedanken!, schimpfte sie sich. Sie machte die Augen wieder auf und sah hinaus auf die vorbei fliegenden Bäume. Wie lange war man wohl früher, bevor es Autos gab, von hier zum Meer unterwegs? Sie stellte sich vor , dass die Menschen aus den Dörfern vielleicht nie am Meer wa ren, obwohl es doch einfach nur hinter dem Bergrücken lag . »Gefällt es dir hier?«, fragte Leander auf einmal. Er lächelte si e an und legte die Hand auf ihren Oberschenkel. »Darf ich sie d a liegen lassen? « Sie nickte und merkte, wie sie errötete. Seine Hand fühlte sic

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