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Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Titel: Sommerfrost - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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früher starben richtig viele Matrosen an dieser Krankheit. Zuerst blutet das Zahnfleisch und die Zähne fallen aus, später kriegt man dann innere Blutungen, der ganze Körper . . .« »Hör auf!« Solche Gruselgeschichten mochte Lyra nicht hören. »Entschuldige. Aber...« Leander hielt inne und wurde wieder ernst. »...esist jetzt viel wichtiger, dass wir nach deiner Schwester suchen. Und, glaub mir, Lyra, wir beide werden Viola finden.« Er sah in den Himmel, an dem die ersten Sterne zu funkeln begannen, und lachte. »Wenn die Arktis schmilzt, werde ich reich! Steinreich! Dann kann ich alles kaufen!« Er machte eine weite Handbewegung über die Häuserdächer und den Himmel. »Na, wie findest du das?« Lyra verstand nicht, wieso er jetzt von der Arktis erzählte. Gerade hatte er noch von Skorbut geredet und dass sie nach ihrer Schwester suchen würden. »Blöd«, sagte sie deshalb und stand auf. Doch er ließ ihre Hand nicht los. »He, warte, du musst doch nicht gleich so beleidigt sein.« »Lass mich.« Sie wollte ihn abschütteln, aber sein Griff war eisenhart. »Du tust mir weh!« »Sorry!« Erschrocken ließ er ihre Hand los und lächelte unbeholfen. »Sorry, ich wollte dir nicht wehtun. Es war nur . . .« »Was?« »Ach, nichts!« Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ich musste nur an Jan denken und da bin ich wütend geworden. Ist schon wieder vorbei.« »Trotzdem muss ich jetzt gehen.« Ihr fiel ein, dass sie ihrer Mutter gar keine Nachricht hinterlassen hatte. »Schade«, sagte er und sah wieder in den Himmel. »Ich verspreche dir, ich suche deine Schwester. Und wenn ich sie gefunden habe, sage ich dir sofort Bescheid.« Er war ebenfalls aufgestanden und gab ihr zum Abschied zwei Küsse auf die Wangen. Täuschte sie sich oder landeten die Küsse näher am Mund als beim letzten Mal? Lyra drehte sich hastig um und lief nach Hause. Sie war völlig durcheinander. All die Lügen . . . Sie war erleichtert, dass ihre Mutter noch nicht zu Hause war. Unmöglich hätte sie ihr jetzt begegnen können. Sie schrieb ihr eine Nachricht.
    Schlafe schon. Gute Nacht. L.
    Dann ging sie in ihr Zimmer, nahm das Tagebuch unter dem Kissen hervor und legte sich ins Bett. Bevor sie einschlief, las sie alles noch einmal und dann musste sie weinen.

DREIUNDZWANZI G
    Als sie am Morgen aufwachte, hatte sie das Gefühl, alles, was im Tagebuch stand, selbst erlebt zu haben. Die Nachmittage im Gartenhaus, das Verliebtsein, das Füttern der Kaninchen, sogar die Küsse von J., also Jan, hatte sie gespürt. Du bist verrückt, Ly ra, sagte sie sich. Noch bevor sie ins Bad ging, schaltete sie ihr Handy an. Eine SMS von Patrick.
    Habe Neuigkeiten.
    Sie rief gleich zurück. Aber entweder hatte er sein Handy aus geschaltet oder er hatte keinen Empfang. Sie zog sich rasch a n und verließ das Haus. Unterwegs überfiel sie ein schreckliche r Hunger, doch jetzt hatte sie keine Zeit zum Essen. Es gab Wich tigeres .
    »J. heißt Jan. Und Leander ist nicht J.!«, platzte sie heraus, al s Patrick die Tür aufzog und gähnte . »Komm erst mal rein«, sagte er . »Bin ich zu früh?« Sein Haar stand wirr in alle Richtungen un d sein T-Shirt und die Shorts sahen so zerknittert aus, als habe e r darin geschlafen. Er war wohl gerade erst aufgestanden . Er sah an sich herunter. »Na ja, stört dich doch nicht, oder? « Sie schüttelte den Kopf . Tiger begrüßte sie aufgeregt. »Nein, Tiger, heute gehe ich nich t mit dir auf Expeditionstour«, sagte sie und folgte Patrick hinau f in sein Zimmer . »Ich hab meiner Schwester geschrieben. Und heute Morge n kam schon eine Antwort.« Patrick rückte zur Seite, damit Lyra die Mail auf dem Bildschirm lesen konnte.
    Lieber Patrick , Ganz kurz, hab gerade null Zeit. Anbei die Informationen, die ich i n Erfahrung bringen konnte . Im Anhang der Zeitungsartikel vom 3. Juli 1997 des Wormser Echos . Wenn du mehr brauchst, sag Bescheid . Nor a
    Patrick öffnete die Datei im Anhang.
    Schülerin vermisst
    Noch immer fehlt jegliche Spur der 15-jährigen Viola G. Am Abend des 1. Juli ist die Schülerin des Heinrich-Heine-Gymnasiums nicht nach Hause gekommen. Sie wollte bei einer Freundin Englisch lernen. Doch dort ist sie nie gewesen. Seitdem gilt sie als vermisst.
Die Polizei plant für den folgenden Tag eine groß angelegte Suche mit Spürhunden. Noch immer besteht die Hoffnung, dass die gewissenhafte Schülerin, wie viele Gleichaltrige, nur für ein paar Tage von Zuhause weglaufen ist.
Sowohl Lehrer als auch

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