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Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Titel: Sommerfrost - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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Schulkameraden bestätigen, dass Viola stets pflichtbewusst war. Allerdings, räumt ihre Klassenlehrerin ein, habe sie Viola in den letzten Wochen öfter »abwesend und verträumt« erlebt.
Auch Violas Mutter bestätigte gegenüber unserer Zeitung, dass sich ihre Tochter in den vergangenen Wochen verändert habe. »Sie hat kaum noch mit meinem Mann und mir gesprochen. Aber Viola ist noch nie einfach weggeblieben. Sie hat uns immer Bescheid gegeben.«
Bei Hinweisen zum Verschwinden von Viola G. wenden Sie sich an unsere Zeitung oder an jede Polizeidienststelle.
    »Viola ist also verschwunden«, stellte Patrick fest. Lyra seufzte. Das wusste sie bereits. Tiger zwängte sich durch den Türspalt und steuerte zielstrebig Lyra an. »Du weißt, dass du bei mir immer ein paar Streichelein heiten bekommst, stimmt’s?«, sagte sie. Der Hund legte so gleich den Kopf auf ihren Oberschenkel. »Also, wenn ich das jetzt alles richtig verstanden habe, dann be lügt dich deine Mutter. Sie behauptet, Viola sei bei einem Ver kehrsunfall mit Fahrerflucht gestorben.« Patrick kratzte sich am Kopf und runzelte die Stirn. »Die Wahrheit aber ist: Viola ist mit diesem Jan abgehauen, weil sie es nicht mehr zu Hause ausge halten hat. Tja, und Leander kennt Viola von früher und hat er fahren, dass sie hier in der Gegend in einem Bergdorf wohnen soll. Richtig?« Er sah sie mit hochgezogenen Brauen an. Lyra nickte. »Scheint ja schwer in deine Schwester verliebt gewesen zu sein«. Patrick lachte kurz, dann wurde er plötzlich ernst. »Sag mal, wie kommst du eigentlich damit klar, dass dich deine Mut ter angelogen hat?« Überrascht sah sie ihn an. Das hatte Leander sie nicht gefragt. Sie unterdrückte ein Seufzen. »Ist ziemlich beschissen.« Patrick nickte. »Kann ich mir vorstellen. Du . . .« »Ja?« »Ich wollte noch...ich wollte dir noch sagen, wenn du mich brauchst, zum Quatschen, dann . . .« Er wurde rot. »Danke.« Sie war ein bisschen verlegen. »Echt.«

VIERUNDZWANZI G
    In Gedanken versunken machte sie sich durch die Altstadt auf den Heimweg. Es war Nachmittag und die Läden hatten ihre Rollläden heruntergelassen und für die Siesta geschlossen. Sie wollte gerade in ihre Straße einbiegen, als sie hörte, wie jemand ihren Namen zischte. »Lyra!« Erschrocken fuhr sie herum und schon hatte Leander sie am Handgelenk gepackt und zu sich gezogen. »He, was . . .!« Verwirrt sah sie ihn an. »Psst . . .!«, flüsterte er und legte den Finger auf die Lippen, »sorry, ich wollte dich nicht erschrecken, aber ich glaube, ich habe deine Mutter ins Haus gehen sehen, und ich wollte nicht, dass sie uns entdeckt.« Er ließ ihre Hand los. »Was ist denn los?« Musste er sie so erschrecken? »Ich habe eine Neuigkeit!«, fuhr er im Flüsterton fort. »Ich habe Viola gesehen!« »Nein, nein, das ist unmöglich, ich meine, wo? Wann?« Sie fühl te sich, als hätte sie gerade ein elektrischer Schlag getroffen. »Sie saß am Steuer eines Lieferwagens mit Name und Adresse einer Bäckerei hinter Ojén, Panaderia Sanchez , Bäckerei San chez.« »Bist du sicher?« Dann war die Frau mit den Ohrringen und dem lilafarbenen T-Shirt auf dem Markt also tatsächlich Viola gewesen? »Absolut sicher.« Er grinste. »Und nun das Beste: Ich habe in der Bäckerei angerufen und mir den Namen der Fahrerin geben las sen. Stell dir vor, da hieß es, die Bäckerei gehöre einer Viola Sanchez!« »Sanchez?«, fragte sie enttäuscht. »Ja, man hat mir gesagt, dass sie aus Deutschland käme und eigentlich einen deutschen Namen habe. Aber den konnte sich hier niemand merken. So etwas wie Gramm, Grammer, na was sagst du dazu?« Einen Moment lang hallten seine Worte in ihrem Kopf. Wenn das die Wahrheit wäre, dann... Lyras Gedanken überschlugen sich. »Ich muss unbedingt zu ihr.« »Das dachte ich mir!« Er strahlte sie an. »Ich dachte, wir fahren morgen Nachmittag. Kannst du da weg?« Natürlich konnte sie weg. Ihr würde schon was einfallen, was sie ihrer Mutter erzählen könnte. Sie war inzwischen eine perfekte Lügnerin geworden. »Kennst du den Ort?«, wollte sie wissen. Sie konnte es immer noch nicht fassen! Er nickte. »Ich habe mich informiert. Damals, als die Christen Südspanien von den Mauren zurückerobert haben, im zwölften Jahrhundert, da haben sich einige Mauren in die Berge geflüchtet und haben in kleinen Dörfern weitergelebt. Inzwischen leben dort viele Ausländer und Hippies. Na ja, sagen wir mal, die Nachkommen von denen.« Aber Lyra hörte Leander

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