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Sommergayflüster

Sommergayflüster

Titel: Sommergayflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Auzinger , Laurent Bach , Stephan Klemann , Yara Nacht , Roy Francis Ley , Alec Cedric Xander
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bis sie hemmungslosen Sex auf dem Klo hatten. Danach tauschten sie ihre Nummern aus.
    Stefan hätte nicht gedacht, dass sie sich wiedersehen würden. Doch Lars hatte ihm noch in derselben Nacht eine SMS geschickt.
    „So, fertig“, vermeldete dieser. Er stand am Fußende des Bettes und fummelte aus seiner Hosentasche eine Schachtel Zigaretten hervor. „Bist du müde?“
    „Geht so“, murmelte Stefan.
    „Ist doch erst kurz nach eins“, erwiderte Lars vorwurfsvoll und suchte nach einem Feuerzeug. „Ich geh mal eine rauchen.“ Er ging zur Balkontür, sah hinaus und öffnete sie.
    „Scheißding“, raunzte er, als sich der Hebel kurz sperrte. Er schlüpfte ins Freie und schaute in das diesige Wetter. Dann schloss er die Tür hinter sich. Stefan mochte keinen Zigarettenqualm.
    Oh Mann, dachte Lars und zündete die Zigarette an. Hoffentlich war es kein Fehler, mit ihm hierherzufahren. Schließlich kennen wir uns kaum. Irgendwann wird uns der Gesprächsstoff ausgehen. Der ist ja so schon recht dünn.
    Lars stieß den Rauch aus und starrte hinunter auf die Poolanlage. Trotz des Wetters, das nicht recht zu wissen schien, ob es regnen oder die Sonne durchlassen sollte, trieben sich einige Leute am Pool und auf den Liegestühlen herum. Mürrisch stützte er seinen Kopf auf die Hände am Geländer auf und wiegte die Hüften hin und her. Er war schlank gebaut. Das mochte er an sich selbst gern – groß und dünn zu sein. Und das, obwohl er aktiv kaum Sport machte.
    Er drückte die Zigarette auf dem Sims des Balkons aus und dachte kurz an sein Studium. Er hasste es. Er würde es abbrechen.
    Aber was dann?, grübelte er und blickte aufs Meer, das sich in einiger Entfernung hinter der Hotelanlange auftat.
    „Ja, was dann“, murmelte er zu seiner eigenen Überraschung laut vor sich hin. Er spähte durch die Vorhänge des Fensters in das Zimmer. Stefan lag immer noch auf dem Bett.
    Der hats gut, ging es ihm durch den Kopf. Er weiß genau, was er will. Er hat studiert, was er wollte, und macht sein Ding. Wenn ich nur einmal wüsste, was ich möchte. Nur einmal.
    Lars riss sich aus seinen Gedanken, stieß sich vom Geländer ab und ging wieder hinein. Er machte vorsichtig die Tür zu und stellte sich vors Bett. Stefan döste.
    Er sah sich im Zimmer um. Über dem Doppelbett hing eine Kopie eines bekannten Gemäldes, von dem er den Namen nicht wusste. Rechts daneben war das Bad. Leise schritt er auf dem weichen Teppichboden um das Bett herum und öffnete die Tür. Das Bad schien fast neu zu sein – angenehm helle Fließen und ein kleines Fenster an der Wand. Frische Handtücher waren ansprechend neben dem Waschbecken platziert worden. Lars atmete auf und schloss die Tür wieder. Er schaute zu Stefan, der sich gerade reckte.
    „Ich werd’ noch ein bisschen rausgehen“, meinte er. Er schnappte sich seinen Rucksack und packte Badehose und Handtuch ein.
    Stefan guckte ihn verschlafen an. „Nun warte doch mal!“
    „Nein, ich muss jetzt raus. Ich geh zum Strand. Du kannst ja nachkommen.“ Lars sah wieder kurz zu Stefan, der sich aufgerichtet hatte.
    „Na gut. Alles klar. Dann lauf mal vor. Wo finde ich dich genau?“, fragte er müde.
    „Irgendwo unten am Strand. So groß ist die Bucht ja nicht. Ciao.“ Und schon war Lars zur Tür raus.
    „Ciao“, brummte Stefan vor sich hin. „Na toll! Kaum im Urlaub und schon sitze ich allein im Zimmer. Ganz toll.“ Sportlich schwang er sich aus dem Bett, packte ebenfalls seinen Rucksack und folgte Lars. Er schloss die Tür des Hotelzimmers, ging durch den langen Flur, auf dem ein schwerer brauner Teppich ausgelegt war, zum Lift und drückte den Knopf. Im Erdgeschoß stieg er aus und lief eilig durch das Foyer in die Parkanlage des Hotels. Warme, angenehme Luft erreichte seine Nase, und er genoss die sanfte Schwüle des Wetters. Er blieb kurz stehen, schloss die Augen und atmete ein.
    Fantastisch, dachte er und sog die Luft abermals ein. Erst dann sah er sich um, wo der Weg zum Strand verlief, und marschierte los. Die mediterranen Bäume hoben erneut seine Laune, und er fing zu pfeifen an. Als er den Sandstrand erreichte, hielt er ein weiteres Mal beeindruckt inne. Ruhige Wellen zogen ihre Bögen, einzelne Felsformationen ragten aus dem Wasser hervor. Aufgrund des Wetters war es menschenleer.
    Stefan blickte sich um und sah Lars in Badehose in einiger Entfernung am Boden sitzen. Er hatte plötzlich das Gefühl, die Zeit verginge kaum. Langsam stapfte er auf ihn zu.
    Lars hatte es

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