Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommergayflüster

Sommergayflüster

Titel: Sommergayflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Auzinger , Laurent Bach , Stephan Klemann , Yara Nacht , Roy Francis Ley , Alec Cedric Xander
Vom Netzwerk:
– Stück für Stück – hielt er den Schlauch immer tiefer. Wollte ich mehr sehen?
    Ja! Dennoch ergriff ich lieber die Flucht, bevor er mich noch bemerkte.
    In meiner Wohnung wunderte ich mich, wie ich die Treppe so schnell hinaufgekommen war. Ich hatte gar keine Erinnerung mehr daran, dass ich überhaupt irgendwelche Stufen hinaufgelaufen war. Meine Gedanken kreisten nur um Luc. Scheiße, war mir heiß, und das lag ausnahmsweise nicht nur am Wetter.
    Mit einer halb vollen Wasserflasche in der Hand blinzelte ich aus dem Fenster. Luc hatte einen kleinen Gartentisch und vier Stühle aufgestellt und war gerade dabei, eine Hängematte zwischen die beiden schmalen Bäume zu hängen. Die nassen Sachen hatte er anbehalten.
    Ich atmete tief durch. „Jetzt oder nie“, wisperte ich und begab mich nach unten. Vom Gartentor aus konnte ich seine Rückenansicht sehen.
    „Hey!“, rief ich.
    Desorientiert drehte Luc sich um. „Ach, Tom!“, freute er sich und kam auf mich zugesprintet. Er öffnete das Tor und deutete einen kleinen Knicks an. „Komm rein“, bat er.
    „Bist du beim Aufbauen?“, erkundigte ich mich.
    „Ja.“ Er huschte an mir vorbei. „Ich bin gerade dabei, die Matte aufzuhängen. Kannst du mir vielleicht helfen?“
    „Klaro.“ Es war schon ein tolles Gefühl, wenn man gebraucht wurde.
    „Ich habs gleich“, meinte er und drehte sich mit dem Hinterteil zu mir. Es sah fast so aus, als würde er mir seinen Po entgegenstrecken, dabei versuchte er nur, das Band zu befestigen.
    Was für ein Prachtarsch! Ganz unartige Gedanken schossen mir durch den Kopf. Was man mit dem wohl so alles anstellen könnte?
    „Fertig!“
    Ich zuckte zusammen und kehrte schnell wieder in die Realität zurück. Mein unsicheres Lächeln schien ihm zum Glück nicht aufgefallen zu sein.
    „Wollen wir uns setzen?“, fragte er.
    „Klar, gern.“ Ich ließ mich auf einen der Stühle nieder.
    Luc setzte sich mir gegenüber und stellte sein Getränk auf den Tisch. „Also, Tim …“
    „Tom“, korrigierte ich ihn.
    „Stimmt – mit einem o“, schmunzelte er und betonte es ziemlich langsam. „Wie oho“, neckte er.
    „Du bist bescheuert“, kicherte ich.
    „Ich weiß, und genau das ist das Gute daran. Ich meine, ich weiß, dass ich einen an der Waffel habe.“
    Ich schluckte schwer, denn seine Gefühle wollte ich auf keinen Fall verletzen. „Ich hatte nicht vor …“, ich hielt inne, als ich erkannte, dass er wieder diese kühne Miene aufsetzte. „Du bist echt bescheuert!“
    Leise lachte er vor sich hin.
    Scheiße, war der süß!
    „Nur Spaß“, beruhigte er mich. „Also?“
    „Also?“, wiederholte ich grübelnd.
    „Wie geht es dir?“
    „Wahrheit oder Lüge?“
    „Wahrheit.“
    „Gut“, versicherte ich ihm. Sein philosophischer Ausdruck amüsierte mich. „Ernsthaft. Mir geht es gerade echt gut.“ Meistens war es ja so, dass, wenn jemand einem diese doofe Frage stellte, man fast immer log, um nichts erklären zu müssen, was das Gegenüber ja sowieso nicht interessierte. Also sagte ich stets dasselbe, doch dieses Mal meinte ich es wirklich so.
    „Freut mich, dass dich meine Gesellschaft aufheitert.“ Er klang fast schon gekränkt, während er auf den Tisch starrte. „Du rauchst, oder?“, wollte er dann mit nachdenklicher Miene von mir wissen.
    Shit, dachte ich, das wars dann. „Ja, ich rauche.“
    „Cool!“, platzte es erfreut aus ihm heraus. Schnell sprang er auf und düste davon. Wenige Sekunden später kam er mit einer Schachtel Zigaretten zurück und setzte sich nun zu meiner Linken. „Hier.“ Luc bot mir eine seiner Kippen an.
    Ich nahm sie entgegen und ließ mir wie eine Hure die Fluppe anzünden. Mann, hatte der schöne Hände!
    „Danke.“
    „No problemo“, lächelte er und zündete sich auch eine an. „Wie lange wohnst du eigentlich schon hier?“
    „Ein paar Jahre“, antwortete ich leicht klagend.
    „Klingt ja fast so, als ob du es bereuen würdest.“
    „Nein, jetzt nicht mehr“, beteuerte ich. Wieso das so war, behielt ich natürlich für mich.
    „Freut mich. Und …“, erkundigte er sich weiter, „hast du einen Freund?“
    Er wusste es also doch. „Jupp – mein Kopfkissen!“
    Belustigt hob Luc die Brauen. „Dein Kopfkissen?“
    „Es hat mich sehr lieb“, erzählte ich mit einem ständigen Nicken.
    Lucs Gesicht wirkte verkniffen, und er sah aus, als hätte er gerade in eine Zitrone gebissen.
    „Was ist?“
    „Das ist ziemlich traurig.“
    „Ach, passt schon“,

Weitere Kostenlose Bücher