Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss
deine Pläne einzuweihen, nicht wahr? Nein, spar dir die Mühe zu antworten. Du hattest etwas beschlossen, ohne Rücksicht auf meine Gefühle.“
„Ich kannte deine Gefühle. Du liebtest mich. Du liebst mich immer noch. Deswegen ist es unverständlich, warum du mir weggelaufen bist.“
„Du verstehst das vielleicht nicht, für mich ist es aber sonnenklar.“ Sie wich seinem Blick aus, ihr Gesicht glühte. Sie hatte nicht gewusst, dass ihre Gefühle für Quinlan so offensichtlich gewesen waren. Obwohl sie bereits sehr früh in ihrer Beziehung gemerkt hatte, dass sie ihn liebte, hatte sie mehr und mehr versucht, die Intensität ihrer Gefühle zu verbergen, als er anfing, über ihr Leben zu verfügen.
„Dann verrate mir das Geheimnis. Ich habe dieses ewige Versteckspielen satt. Was auch immer ich falsch gemacht habe, ich entschuldige mich dafür. Wir haben genug Zeit verschwendet.“
Seine Arroganz war erstaunlich, obwohl Elizabeth diesen Charakterzug schon zu Beginn ihrer Bekanntschaft bemerkt hatte. Quinlan war im Allgemeinen ein ruhiger Mann. Er besaß die innere Ausgeglichenheit eines Menschen, der nichts beweisen muss, weder sich selbst noch sonst irgend jemandem. Jetzt hatte er entschieden, die für ihn momentan unbefriedigende Situation zu beenden, und das war von seinem Standpunkt aus das einzig Vernünftige.
Da war Elizabeth allerdings ganz anderer Meinung.
„Hör zu, Tom Quinlan“, rief sie zornig. „Es ist mir egal, was für Pläne du gemacht hast. Mich kannst du daraus streichen. Ich bin nicht bereit …“
„Das kann ich nicht tun“, unterbrach er sie.
„Warum nicht?“
„Darum.“
Sie sah das Glitzern in seinen Augen und wich instinktiv ein Stück zurück, bereit zur Flucht. Elizabeth war schnell, aber Quinlan warschneller. Er packte ihre Handgelenke, drehte ihr die Arme auf den Rücken und zog sie im selben Moment an sich. Der Druck seiner muskulösen Arme ließ ihr kaum Bewegungsfreiheit. Sie spürte seinen Körper, und da sie ihn nackt kannte, wusste sie, dass die Kleidung verbarg, wie kräftig und durchtrainiert er tatsächlich war. Sie hatte keine Chance, ihm zu entkommen, wenn er sie nicht losließ. Deshalb wehrte Elizabeth sich nicht länger. Stattdessen strafte sie ihn mit einem vernichtenden Blick.
„Katzenaugen“, murmelte Quinlan. „Als ich dich das erste Mal sah, wusste ich gleich, dass du keine prüde Lady bist. Deine Augen verraten dich, und zum Glück hatte ich mich nicht getäuscht. Die Nacht, die wir zusammen verbrachten, war der Beweis dafür, dass dir strenge Sittenregeln egal sind. Du bist wild und leidenschaftlich, und wir gaben und nahmen alles. Du hättest wissen müssen, dass ich dich niemals auf Dauer gehen lasse.“
Er war erregt, sie spürte es deutlich. Er drängte sich gegen sie, bewegte die Hüften und spielte seine körperliche Anziehungskraft wortlos aus. Elizabeth fiel es schwer, der Versuchung zu widerstehen. Sie begehrte ihn und hatte auch nie versucht, das zu leugnen, aber genauso stand fest, dass sie ihm nicht vertraute. Da hatte Quinlan Recht.
„Es kann nicht funktionieren“, sagte sie heiser.
„Es funktioniert doch schon.“ Seine Stimme klang sanft, fast zärtlich, und sein warmer Atem streichelte ihr Gesicht, bevor er die Lippen verführerisch auf ihren Mund legte. Dann neigte er den Kopf, und sein Kuss wurde fordernder. Sie öffnete die Lippen, obwohl sie es eigentlich nicht wollte, aber seine Küsse hatten sie von Anfang an in Trance versetzt. Sein Selbstvertrauen zeigte sich sogar hierbei. Da gab es kein Zögern, keine Zweifel. Er küsste sie, als ob es sein Recht wäre, und erforschte ihren Mund mit der Zunge, bis sie vor Lust erschauerte.
So dicht an ihn gepresst, fühlte Elizabeth die Spannung in seinem Körper und wie seine Erregung wuchs. Quinlan hatte nie versucht, seine körperliche Reaktion auf sie zu verheimlichen. Doch obwohl sein Begehren schon bei ihrem ersten Treffen offensichtlich gewesen war, hatte er sie nicht unter Druck gesetzt. War das der Anfang ihrer Liebe gewesen? Seine Reaktion amüsierte ihn, und er fand sie offenbar absolut natürlich in ihrer Gegenwart. Elizabeth gefiel, wie unverkrampft und ehrlich er auf diesem Gebiet war, und sie hatte sich nie bedroht gefühlt.Im Nachhinein betrachtet, wusste sie, dass Quinlan sich – eigentlich untypisch für ihn – so zurückgehalten hatte, um sie auf keinen Fall zu erschrecken. Er hatte erstaunlich lange abgewartet und ihr nie das Gefühl vermittelt, am Ende eines
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