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Sommerhaus jetzt! - 13 Freunde und der Traum vom Wochenende im Grünen

Sommerhaus jetzt! - 13 Freunde und der Traum vom Wochenende im Grünen

Titel: Sommerhaus jetzt! - 13 Freunde und der Traum vom Wochenende im Grünen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Konrad.
    »Wer übernimmt eine Besorgungsfahrt nach Polen in den Baumarkt?«, fragte er.
    Ich legte die Stirn in Falten, nahm die Besorgungsliste entgegen und salutierte widerwillig: »Eye eye, Sir.«
    Als Konrad mit einem diabolischen Lachen wieder im Haus verschwunden war, wiederholte ich missfällig seine Worte: »›Ein paar Sachen‹ ist gut. Euphemistischer geht es ja wohl kaum. Konrad weiß genau, in welches Stahlbad er mich da schickt.«
    Auf der Besorgungsliste, einem auf der Rückseite bekritzelten Sichtfensterumschlag, stand eine Menge übles Zeug, mit Bezeichnungen, die für mich schon unter deutschen Baumarktbedingungen nach Ärger rochen und die im polnischen Baumarkt Böses erwarten ließen.
    »Punkt eins: Rückstoßventil, Punkt zwei: Doppelspindeleckventil mit Rückflussverhinderer«, las ich Olli vor, der vor Schadenfreude eine Qualmwolke ausprustete. »Nun wird das Wochenende endgültig zur Konfrontationstherapie«, sagte ich. »Ich hatte immer gehofft, wenigstens um den Einsatz an der Ostfront herumzukommen.«
    »Das muss man Lord Cord lassen«, sagte Olli. »Uns mit dieser Beiläufigkeit ins Verderben zu schicken, das hat er wirklich drauf. Er hat einfach das Zeug zum Gutsherren.«
    Ich ließ mich tief in die Gartenbank sinken.
    »Aber wenn du schon mal dabei bist, bring mir doch noch einen Satz dreifach vernickelter Gelenkmuffen aus Polen mit«, sagte Olli mit einem bitteren Lachen.
    Die Tür ging erneut auf: Konrad. Er trug jetzt seine Baustellenkluft: dunkelblaue Hose mit Breitcord und das ausrangierte Tweedsakko mit Spuren aller bisherigen Baumaßnahmen und überzogen mit einer gleichmäßigen Staubschicht. Dazu die mit Betonspritzern gesprenkelten Büroschuhe, seine »Krokoletten«. Konrad lächelte sibyllinisch, als würde er uns Ollis durchschauen, und setzte sich mit einem Pad-Kaffee und einer Selbstgedrehten dazu.
    »Kurze Instruktion: Das Rückstoßventil bräuchten wir für die Gartenpumpe«, erläuterte er, »aus der, wie ihr ja sicher bemerkt habt, seit Tagen nichts mehr rauskommt. Und das Doppelspindeleckventil mit Rückflussverhinderer ist ein leidiges Thema – der x-te Versuch, den Toplader auf der Rückseite endlich dicht zu kriegen. Und bitte noch eine Info einholen, was Klinkersteine in Polen kosten«, bat er. »Die ganz normalen mit ovalem Eingriffloch, keinen Reichsbrand. – So viel von eurem Gutsherren zur Vorbereitung auf den Einsatz an der Ostfront«, sagte Konrad. »Und denkt dran, dass man euch durchs Badezimmerfenster gut hören kann.«
    Qua Namen und auch von der Fassade her hätte der Baumarkt vor den Toren Stettins ebenso gut als Atommüllzwischenlager durchgehen können. Ich parkte versehentlich an der Materialannahme des »Castorama« und musste erst mal ganz um den Baumarkt herumlaufen, um zum Eingang zu gelangen. Auf dem Parkplatz standen viele deutsche Autos, sodass ich es wagte, mich am Infoschalter direkt mal auf Deutsch nach Rückstoßventilen für Gartenpumpen zu erkundigen. Die Infodame sagte: »Ja, Charten, ja, ja Charten«, und zeigte den Gang entlang. Ganz am Ende der Halle gab es einen Durchgang ins Gartencenter, das sich in einer separaten Halle aus Plexiglas befand.
    In der »Charten-Abteilung« waren Fremdsprachenkenntnisse noch rarer gesät.
    »Sprechen Sie … äh … do you speak?« – Alle reagierten prompt mit Kopfschütteln. Ich half mir mit deutsch-englischen Versatzstücken, machte pumpende Handbewegungen und wagte auch mal einen kleinen Gag: »You know? Pump up the jam!« Der Mann im gelben Polohemd schaute ernst und führte mich zur Gartenpumpe. Welch ein Glück! Es handelte sich um dasselbe Modell, das auch im Garten des Weidenhofs stand. Klar, Konrad und Andine hatten es ja auch hier gekauft. So konnte ich mein Anliegen am realen Objekt pantomimisch weiterelaborieren: Um zu zeigen, dass es hier nicht um die ganze Pumpe ging, maß ich das Gerät einmal in voller Länge mit den Händen ab und schüttelte danach heftig mit Kopf und Zeigefinger. Dass es mir vielmehr darum ging, dass aus unserer Pumpe kein Wasser mehr kam, stellte ich dar, indem ich wieder zu pumpen begann, dabei in die Öffnung der Pumpe schaute und anschließend ein prononciert verdutztes Gesicht machte beziehungsweise heftig mit den Schultern zuckte. Ohne zu zögern, bedeutete mir der Castorama-Mann, ihm zu folgen. Wir liefen zu einem nahe gelegenen Regal, wo er sich einen grünen Hartgummiring in der Größe eines Einmachglasgummis griff. Alles deutete darauf hin, dass

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