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Sommerkind

Sommerkind

Titel: Sommerkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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sieben. Aber jetzt … Er ist Hollywood, Daria. Er ist glamourös.”
    “Glamourös?” Daria lachte, doch es klang dünn. “So würde ich ihn nicht beschreiben. Ich finde, er ist sehr bodenständig.”
    “Du triffst ihn hier, in Kill Devil Hills. Natürlich ist er da bodenständig. Aber sieh dir mal die Wiederholungen von 'True Life Stories' an. Und dann sag mir noch mal, dass er nicht glamourös ist.”
    Sie
hatte
sich die Sommerwiederholungen angesehen, so wie sie das restliche Jahr über die neuen Sendungen verfolgte, und er war der bodenständigste Moderator, den eine Fernsehshow haben konnte. Sie sah jedoch keinen Grund, darüber mit Chloe zu diskutieren.
    “Ich will wirklich nur mit ihm befreundet sein”, sagte sie deshalb, eigentlich mehr, um sich selbst davon zu überzeugen.
    “So ein Scheiß”, meinte Chloe nun in ihrem Ich-kann-nicht-immer-wie-eine-Nonne-sprechen-Ton. “Du bist vollkommen vernarrt in ihn. Und selbst wenn er dir zu verstehen gegeben hat, dass er auch an dir interessiert ist – er verlässt Kill Devil Hills am Ende des Sommers wieder. Er gehört nach Kalifornien.”
    Daria antwortete nicht. Sie wollte nicht darüber streiten, aus Angst, sie würde den Kürzeren ziehen. Deshalb schlug sie ihr Buch wieder auf, Chloe tat es ihr gleich. Doch in Gedanken war Daria noch immer beim Haus gegenüber. Sie hatte sich bemüht, nicht an das Ende des Sommers zu denken. Sie konnte den Gedanken, das Poll-Rory wieder von einer Reihe Wochenendurlauber bewohnt zu sehen, einfach nicht ertragen. Und im Winter stünde es schließlich leer, und sie und Shelly hätten die Sackgasse wieder ganz für sich allein.

25. KAPITEL
    W as soll ich bloß mit Rory machen?
    Grace fuhr durch die Dunkelheit nach Hause. Dieser Gedanke ließ in ihrem Kopf keinen anderen zu. Noch nie zuvor hatte sie jemanden so behandelt, noch nie einen Menschen für ihren eigenen Vorteil ausgenutzt. Es war außer Kontrolle geraten, und sie hatte keine Ahnung, wie sie das alles wieder richten sollte. Sie musste ihn einfach sehen … doch nur, weil sie dann in Shellys Nähe sein konnte.
    Shelly war faszinierend! Wie sie im goldenen Abendlicht durch den Strandhafer gelaufen war, war sie einer himmlischen Erscheinung gleichgekommen. Sie sah so gesund aus, und Grace klammerte sich an diese beruhigende Tatsache. Doch Pamela hatte auch gesund ausgesehen. Wenn Shelly doch nur nicht ständig ihre Strandspaziergänge machen würde. Wie schnell ging sie, wie anstrengend mochte es sein?
    Shelly war groß und beweglich, genau wie Grace in ihrem Alter. Sie hatte den Körper und das Auftreten eines Models. Sie musste an das denken, was Rory gesagt hatte: Grace sähe auch wie ein Model aus.
    Oh Rory, dachte sie, wenn du wüsstest …
    Mit sechzehn hatte sie diese Worte zum ersten Mal gehört. Sie war allein durch das Einkaufszentrum gegangen, wo sie und ihre beste Freundin Bonnie nach der Schule jobbten, als sich ihr plötzlich ein Mann in den Weg stellte. Sie musste stehen bleiben, um nicht direkt in ihn hineinzulaufen. Er war schätzungsweise im Alter ihrer Mutter, vielleicht ein wenig älter. Sein Haar war silbergrau, doch sein Gesicht hatte kaum Falten, und seine blauen Augen strahlten sie an. Für sein Alter sah er sehr gut aus.
    Er entschuldigte sich für die Störung, sagte ihr dann, sein Name sei Brad Chappelle, und er leite eine Modelagentur. “Heute bin ich hier im Einkaufszentrum auf der Suche nach neuen Gesichtern”, erklärte er. “Und ich muss sagen, dass du das hübscheste Mädchen bist, das mir in diesem Jahr bisher über den Weg gelaufen ist.”
    Ohnehin schüchtern, fiel Grace keine passende Antwort auf dieses überschwängliche Kompliment ein, und der Mann fuhr fort: “Du musst unbedingt ein paar Fotos für deine Mappe machen lassen, und danach absolvierst du noch ein kleines Training in meiner Agentur. Das kostet zwar ein bisschen, aber nach deinem ersten Jahr als Model wirst du ruck, zuck das Zehnfache raushaben. Das kann ich dir garantieren.”
    Er wollte Geld. Ging es also darum? Verfolgte er irgendeinen Plan?
    “Ich habe wirklich kein Geld”, antwortete sie.
    Einen Moment lang betrachtete er sie genau. “Nun ja, in deinem Fall bezahle ich das Training, wenn du für die Fotos aufkommst. Ich glaube, du bist eine lohnende Investition.”
    Er sagte noch, er brauche das Einverständnis ihrer Mutter, damit sie am Training teilnehmen könne.
Ein wahrer Stolperstein.
Und tatsächlich sträubte sich ihre Mutter, die Grace eher als

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