Sommerküsse voller Sehnsucht
Fenella fest.
»Ist es auch. Allerdings wird die Hauptarbeit im Vorfeld erledigt. Und wenn man zuverlässige Lieferanten hat und alles gut verläuft, ist das anschließend sehr befriedigend.«
»Also, auf uns können Sie sich auf jeden Fall verlassen«, versprach Fenella. »Wenn Carrie Condy ihre Hochzeit auf Somerby feiert, wird sie es nicht bereuen, das versichere ich Ihnen.«
Nachdenklich sah Sarah Fenella an. Mit Sicherheit war sie eine gut organisierte und belastbare Frau. »Ich werde alles tun, um Carrie dazu zu bewegen, sich für Somerby zu entscheiden«, sagte sie schließlich. »Und wenn es bei Carrie nicht klappt, dann ganz bestimmt bei der allernächsten passenden Hochzeit.«
Wenn Willenskraft allein ausgereicht hätte, Sarah Flügel zu verleihen, damit sie ohne Hugo nach Hause käme, dann hätte sie sich genau das nun herbeigewünscht. Aber selbst einfachere Wege, wie ein Auto zu mieten oder ein Taxi zu bestellen, waren unter diesen Umständen sehr schwierig. Schließlich wollte sie sich nicht anmerken lassen, dass die Nachricht über seine bevorstehende Verlobung sie so entsetzt hatte, dass sie nicht mal mehr im selben Auto mit ihm fahren wollte.
Also umarmte sie wenig später Rupert und Fenella, stieg in Hugos Wagen und ergab sich ihrem Schicksal.
In dem Moment, als die Autotüren geschlossen waren, begann Hugo: »Sarah, ich möchte dir das mit Electra gern erklären …«
Abwehrend hob sie die Hände. Warum konnte er nicht warten, bis sie wenigstens so weit außer Sichtweite waren, dass sie unter dem Vorwand, noch schnell bei alten Freunden vorbeizuschauen, aus dem Auto springen konnte. »Nein, bitte nicht. Das ist nicht nötig. Es geht mich absolut nichts an.«
»Aber ich finde, ich sollte dir wenigstens erklären …«
»Nein. Dazu besteht ganz und gar kein Grund.« Sie lachte, um ihm zu zeigen, dass ihr das nicht im Geringsten etwas ausmachte. »Solange du mich nicht bittest, am achtzehnten August eure Hochzeit zu organisieren. Ich glaube, das würde mich überfordern.«
Hugo seufzte. »Das werde ich bestimmt nicht tun.«
»Gut.« Sarah war sehr zufrieden mit sich. Wenn sie diese Haltung lange und oft genug trainierte, konnte sie sie vielleicht verinnerlichen.
»Okay, dann reden wir jetzt über was anderes. Wie gefällt dir Somerby?«
»Fabelhaft! Es ist wirklich superschön. Ich hoffe nur, dass es mit der Lizenz klappt.«
»Notfalls könntest du Carrie dazu überreden, sich ein paar Tage vorher in einem Standesamt trauen zu lassen und nur die kirchliche Zeremonie in Somerby vorzunehmen.«
»Daran habe ich auch schon gedacht. Es wäre meine Notlösung. Aber ich glaube, es wäre verdammt schwer, Carrie diese Idee zu verkaufen.«
»Viele Promis machen das so.«
»Ich weiß. Doch ich will erst die andere Version probieren. Wenn die klappen würde, wäre das am allerbesten.« Sarah zögerte, denn sie wusste, dass sie sich jetzt eigentlich bei Hugo bedanken musste, weil er sie zu einem so schönen Anwesen geführt hatte. Sie biss sich auf die Lippen. »Danke, dass du mich mit nach Somerby genommen hast. Es ist wirklich traumhaft.« So, jetzt war es raus.
Hugo seufzte wieder. Er machte einen wesentlich schlechter gelaunten Eindruck als auf der Hinfahrt. »Ist schon gut, Sarah. Ich freue mich, wenn ich dir helfen kann. Und Fen und Rupert natürlich auch.«
»Wie hast du sie eigentlich kennengelernt?« Sarah nutzte die Gelegenheit, das Gespräch in sicherere Gewässer zu lenken. Auf dem restlichen Nachhausweg konnte Hugo sie mit alten Schulgeschichten unterhalten.
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Kapitel 22
Bron hatte in allen Postämtern der Gegend Werbung für ihren neuen mobilen Haarstyling-Service ausgelegt. Als sie nach getaner Arbeit endlich aus ihrem Auto stieg, klingelte ihr Handy. Während sie danach kramte, fragte sie sich, ob sie mit ihrer Kündigung bei Sasha nicht doch überstürzt gehandelt hatte. Wahrscheinlich würde sie künftig mehr Geld für Benzin ausgeben, als sie verdienen würde. Aber sie hätte es keinen Tag länger ertragen, dort zu arbeiten. Lebenslang würde sie ihre Chefin in roter Nylonunterwäsche vor sich sehen – und das war wirklich keine besonders prickelnde Vorstellung.
Endlich fand sie ihr Telefon. Es war Rogers Mutter.
»Hallo, Pat!« Bron versuchte, fröhlich zu klingen, denn sie hörte sofort, dass Pat ganz und gar nicht fröhlich war.
»Bron, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Redest du noch mit
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