Sommerküsse voller Sehnsucht
mir?«
»Natürlich! Warum sollte ich nicht mehr mit dir reden?«
»Wegen allem, was dieser verfluchte Bengel dir angetan hat. Ich habe gehört, du musstest auch deinen Job aufgeben?«
»Na ja …«
»Hast du schon was Neues gefunden?«
»Noch nicht. Ich war bisher mit meinem Umzug beschäftigt und …«
»Nun, Sasha muss dir auf jeden Fall eine Abfindung zahlen.«
»Mach dir keine Sorgen, Pat. Wir beide können trotzdem Freundinnen bleiben«, versicherte Bron.
»Aber wie soll das gehen, nachdem sich mein Sohn so abscheulich verhalten hat?«
Bron atmete tief aus. »Soll ich mal vorbeikommen? Dann können wir uns in Ruhe unterhalten.«
Jetzt atmete Pat tief aus. »Würdest du das tun? Unter den Umständen fällt es mir natürlich schwer, dich zu fragen, aber ich habe morgen was Wichtiges vor und müsste dringend die Haare gemacht haben. Das ist natürlich nicht der einzige Grund, weshalb ich dich gern sehen würde«, fügte sie rasch hinzu. »Ich hoffe, das denkst du jetzt nicht.«
Bron lachte. »Ich würde gern vorbeikommen, um ein bisschen mit dir zu plaudern und dich zu frisieren. Wir bleiben Freundinnen, ganz gleich, was mit Roger ist.«
Bron war froh, aus dem Haus zu kommen, und wenn Pat für ihre Dienste zahlte, worauf sie vermutlich bestehen würde, hätte sie ein bisschen Bargeld zum Leben. Ob sie genügend Kunden fand, um selbstständig zu arbeiten? Oder würde sie sich langfristig einen neuen Salon suchen müssen? Carries Hochzeit würde ihr sicher weiterhelfen.
Es war ihr gleichzeitig seltsam fremd und vertraut, ihren Wagen bei Rogers Eltern in der Einfahrt zu parken. Sein Vater war sicher arbeiten. Denn wenn er zu Hause wäre, hätte Pat sie nicht so einfach empfangen können. Sie und Rogers Mutter hatten sich immer gut verstanden, aber bei seinem Vater war das völlig anders. Vince und Bron waren sich nie sympathisch gewesen.
Pat öffnete die Tür und umarmte sie. »Meine Liebe! Wie konnte Roger dir das antun? Er ist so ein Idiot!«
Bron erwiderte die Umarmung. »Wir haben einfach nicht zusammengepasst. Wir hätten uns gegenseitig nicht glücklich gemacht. Wieso hat er sonst mit Sasha geschlafen?«
»Diese Schlampe!«, schimpfte Pat, und Bron kicherte.
»Das ist ein gutes Wort.«
»Allerdings. Ich habe es lange geübt. Komm rein. Ich habe extra deine Lieblingskekse gekauft, dann können wir uns alles von der Seele reden. Wie lange hatte er denn diese Affäre mit deiner Chefin?«
Die Frage schockierte Bron. »Keine Ahnung.« Das Wort »Affäre« implizierte, dass schon länger was zwischen den beiden lief. War das so, oder war es das erste Mal gewesen? Irgendwie hatte sie auf einmal den Verdacht, dass es nicht das erste Mal gewesen war. All diese Lügen und Betrügereien waren so demütigend. Sie schüttelte sich. »Weißt du, ob sie bei ihm eingezogen ist?«
»Ich glaube, ja.« Pat legte ihren Arm auf den von Bron. »Er bringt sie am Sonntag zum Mittagessen mit. Ich habe darauf bestanden. Sie wollte erst nicht, ich habe sie im Hintergrund flüstern hören. Aber ich finde, wenn man so übel mit jemandem umgeht, muss man anschließend auch zu seinem Verhalten stehen.«
Bron hatte das Gefühl, dass Pat die ganze Geschichte viel mehr getroffen hatte als sie selbst. »Oh, Pat, lass uns einen Kaffee trinken und die Kekse essen. Mir geht es gut. Ich habe mir für wenig Geld ein nettes, kleines Cottage gemietet, und alles ist bestens.«
Pat ging in die Küche voraus und stellte den Wasserkocher an. »Das ist typisch für dich, so tapfer zu sein. Aber Roger hat sich sehr mies verhalten.«
Sicher würde Pat versuchen, ihn dazu zu zwingen, bei ihr vorbeizukommen und sich zu entschuldigen wie ein Schuljunge, der eine Fensterscheibe eingeworfen hatte.
»Wirklich, Pat, mach dir keine Sorgen. Ich komme gut zurecht.« Wäre Pat nicht Rogers Mutter, hätte Bron noch hinzugefügt, dass sie eigentlich froh war, nicht mehr mit ihm zusammen zu sein. Und dass er dominant, chauvinistisch und miserabel im Bett war.
Sie zog es vor, das Thema zu wechseln. »Also, was ist das für eine Veranstaltung, zu der du gehst? Bist du noch zufrieden mit deiner Haarfarbe? Oder soll ich nur schneiden und föhnen? Ich könnte morgen Früh kommen, wenn du möchtest.«
»Wirklich? Das wäre großartig. Es ist ein Lunch der Golfclub-Frauen.«
Bron war froh, vorerst nicht mehr über Roger sprechen zu müssen. Während Pat den Kaffee zubereitete, setzte sie sich an den Küchentisch. »Was sind das für Frauen? Das klingt
Weitere Kostenlose Bücher