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Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Titel: Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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Harem von Sommermädchen anschließen können. Aber nein, sie dachte, es lohne sich, das Risiko einzugehen. Sie dachte, du seist es wert, die Schmerzen in Kauf zu nehmen, die sie nun erleidet.« Sie schnalzte verächtlich mit der Zunge. »Wirklich traurig. Sie war so ein hübsches Mädchen, so voller Leben.«
    »Das ist sie auch immer noch.«
    »Ist sie das?« Beira senkte ihre Stimme zu einem theatralischen Flüstern: »Ich hörte, sie würde immer schwächer und schwächer und …« Sie hielt kurz inne, um dann mit einem heuchlerischen Schmollmund fortzufahren: »… sie sei schon ganz krank . Wäre doch eine Schande, wenn sie verbliche.«
    »Donia geht’s gut.« Er bemerkte den gereizten Unterton in seiner Stimme und ärgerte sich darüber, dass sie ihn so leicht wütend machen konnte. Die Vorstellung, dass Donia ein Schatten werden könnte – dass sie auf ewig zwischen den Welten gefangen und zum Schweigen verurteilt sein würde –, verfehlte niemals ihre Wirkung auf ihn. Der Tod einer Elfe war immer eine Tragödie, da es für sie kein Leben nach dem Tod gab. Und genau deshalb erwähnt sie das jetzt . Wie sein Vater Beira jemals so lange ertragen konnte, dass sie von ihm schwanger wurde, war ihm ein absolutes Rätsel. Diese Frau trieb einen in den Wahnsinn.
    Beira erzeugte ganz tief unten in ihrer Kehle ein schnurrendes Geräusch, das fast wie ein Knurren klang. »Lass uns nicht streiten, mein Lieber. Ich bin sicher, Diane geht es gut, bis das neue Mädchen davon überzeugt werden kann, dass du es wert bist, ein so großes Opfer auf sich zu nehmen. Und wenn sie wirklich so krank ist, dann arbeitet sie dieses Mal ja vielleicht auch nicht gegen dich. Vielleicht ermuntert sie das schöne Kind ja dazu, deinen Antrag anzunehmen, anstatt ihr all diese schrecklichen Geschichten über deine bösen Absichten zu erzählen?«
    »Donia wird ihre Aufgabe erfüllen und ich meine. Es wird sich so lange nichts ändern, bis ich die Sommerkönigin gefunden habe.« Keenan erhob sich und trat einen Schritt vor, so dass er auf Beira hinunterschaute. Er konnte es sich nicht bieten lassen, dass sie ihn tyrannisierte, auch wenn sie noch immer die ganze Macht innehatte, auch wenn sie ihn eher töten würde als ihm zu helfen. Ein König rutschte vor niemandem auf dem Bauch herum; ein König herrschte. Seine Macht mochte noch eingeschränkt sein – nicht mehr als ein warmer Atemhauch gegen ihre Eiseskälte –, aber er war immer noch der Sommerkönig. Er war der Einzige, der ihre Macht bedrohte, und er konnte nicht zulassen, dass sie das ignorierte.
    Eigentlich kann ich es auch gleich hinter mich bringen .
    »Du weißt, dass ich sie finden werde, Mutter. Eines dieser Mädchen wird dein Zepter in die Hand nehmen, ohne dass deine Kälte es erfüllt.«
    Beira stellte ihr Glas ab und schaute zu ihm hoch. »Ach, tatsächlich?«
    Wie ich diesen Teil hasse. Keenan beugte sich hinunter und stützte seine Hände rechts und links auf ihren Sessel. »Eines Tages werde ich die ganze Kraft des Sommerkönigs in mir tragen, genau wie mein Vater. Dann endet deine Herrschaft. Die Kälte wird sich nicht weiter ausbreiten. Und deine Macht nicht länger ungeteilt sein.« Er senkte seine Stimme, weil er hoffte, so das Zittern darin verbergen zu können. »Dann werden wir ja sehen, wer wirklich stärker ist.«
    Einen Moment lang blieb sie still und reglos sitzen. Dann legte sie eine kalte Hand an seine Brust und stand auf, wobei sie ihn ganz sacht nach hinten schob. Ein Netz aus Eis wuchs aus ihrer Hand und kroch über seinen Körper, bis er so starke Schmerzen litt, dass er sich nicht mehr bewegen konnte, selbst wenn sich ein Heer von Dämonen auf ihn gestürzt hätte.
    »Was für eine reizende Ansprache. Sie wird von Mal zu Mal unterhaltsamer – wie eine von diesen Fernsehshows.« Sie küsste ihn auf beide Wangen, wobei ihre Lippen Erfrierungen hineinprägten, und ließ die Kälte durch seine Haut sickern, um ihn daran zu erinnern, dass sie – nicht ich, noch nicht  – die ganze Macht auf sich vereinte. »Das liebe ich so an unserem kleinen Arrangement – wenn ich es mit einem richtigen König zu tun hätte, würde ich unsere Spielchen wirklich vermissen.«
    Keenan antwortete nicht – konnte nicht antworten. Wenn er starb, würde dann ein anderer an seine Stelle treten?
    Der Natur widerstrebt es zutiefst, eine Leerstelle zurückzulassen.
    Würde ein neuer König an die Macht kommen, ein König, der keine Fesseln trug? Sie hatte ihn genau

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