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Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Titel: Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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sie an einer Gruppe von Moorelfen vorbei, die ihren Zauber zwar noch nicht abgelegt hatten, aber trotzdem mittanzten. Ihre braune Haut leuchtete und glitzerte von dem Licht, das direkt darunter eingeschlossen war, so dass sie aussahen wie lange verloren geglaubte Cousinen der Selkies. Einige Sommermädchen drehten sich um sich selbst wie zerbrechliche Derwische, so schnell, dass Weinranken, Stoff und Haare ineinander zu verschwimmen schienen.
    Eine Hand auf ihrem Rücken, in der anderen ihre kleine Hand, führte er Ashlyn durch die wirbelnden Massen unsichtbarer Elfen. »Gelächter, das Plätschern des Wassers, das leise Surren des Verkehrs, das Summen der Insekten – hörst du es denn nicht, Ashlyn? Hör einfach zu«, raunte er leise an ihrem Ohr.
    »Ich muss gehen.« Ihre Haare flogen in sein Gesicht, als er sie wegdrehte und wieder zu sich hinzog, diesmal näher als vorher. »Lass los«, sagte sie. Sie klang verängstigt.
    Er blieb stehen. »Tanz mit mir, Ashlyn. Ich höre genug Musik für uns beide.«
    »Warum?« Sie lag reglos und steif in seinen Armen, blickte um sich und starrte in Gesichter, die hinter menschlichen Masken verborgen waren. »Sag mir, warum. Was willst du?«
    »Dich. Ich habe mein Leben lang auf dich gewartet.« Er verstummte und sah die Freude in den Gesichtern der Sommergeister, der Elfen, die so lange unter Beiras Herrschaft gelitten hatten. »Schenk mir diesen Tanz, diese Nacht. Als Dank dafür gebe ich dir, was immer du willst und was in meiner Macht steht, ganz gleich, worum du mich bittest.«
    »Ganz gleich, worum ich dich bitte?«, wiederholte sie ungläubig. Nach all den Sorgen, den Nachforschungen, der Panik bot er ihr im Austausch für einen einzigen Tanz einen Ausweg an.
    Könnte es so einfach sein? Ein Tanz, und sie konnte gehen, hier verschwinden, sie alle hinter sich lassen. Aber wenn die Geschichten die Wahrheit sagten, boten Elfen nur dann einen Tausch an, wenn sie einen Vorteil davon hatten.
    »Gib mir dein Wort.« Sie ging ein paar Schritte zurück, damit sie ihm in die Augen sehen konnte – was aus der Nähe unmöglich war.
    Sein Lächeln war so wunderschön, dass es ihr die Sprache verschlug.
    Sie zitterte, aber sie ließ sich nicht beirren.
    »Schwöre es vor all diesen Zeugen.« Sie zeigte auf die wartende Menge. Die meisten von ihnen waren Elfen, aber auch ein paar Menschen standen dabei und sahen zu, ohne zu wissen, worum es bei diesem Spektakel ging.
    Die Elfen – die maskierten wie die unsichtbaren – schnappten nach Luft und begannen zu tuscheln.
    »Sie ist sehr schlau …«
    »… sich das Wort eines Königs geben zu lassen, ohne zu wissen, was er ist und wer er ist.«
    »Wird er es tun?«
    »Sie wird eine wunderbare Königin abgeben.«
    Keenan erhob seine Stimme, damit alle ihn hören konnten: »Vor allen Anwesenden gebe ich dir mein Ehrenwort, Ashlyn: Alles, worum du mich bittest, sollst du bekommen, sofern es in meiner Macht steht.« Er ließ sich auf ein Knie nieder. »Und von diesem Tag an sollen deine Wünsche auch die meinen sein, so es mir möglich ist.«
    Das Getuschel der Elfen wurde lauter und verschmolz zu einem disharmonischen Lied. »Was, wenn sie nicht die Richtige ist? Wie konnte er so leichtsinnig sein … Aber die Eolas haben gesagt …«
    Kniend neigte Keenan seinen Kopf und streckte einen Arm aus. Seine Augen funkelten gefährlich, als er wieder aufschaute. »Tanzt du jetzt mit mir?«, fragte er. »Nimm einfach meine Hand, Ashlyn.«
    Sie brauchte nur mit ihm zu tanzen, eine Nacht lang an dem bunten Treiben der Elfen teilzunehmen, dann konnte sie ihn bitten, sie in Ruhe zu lassen. Das war ein geringer Preis für so eine Gegenleistung. Auf diese Weise musste er nicht einmal erfahren, dass sie wusste, wer er war, und dass sie die Sehergabe besaß.
    »Ja.« Fast schwindlig vor Erleichterung ließ sie ihre Hand in seine gleiten. Bald würde es vorbei sein.
    Die Menge jubelte, lachte und krakeelte so laut, dass auch sie lachte. Sie frohlockten zwar nicht aus dem gleichen Grund wie sie, aber das war egal: Sie spiegelten Ashlyns Freude wider.
    Eins der lächelnden Mädchen, die Weinranken um die Arme trugen, hielt ihnen zwei Plastikbecher mit dem süßen goldenen Nektar hin, den hier fast alle zu trinken schienen. »Zur Feier des Tages.«
    Ashlyn nahm einen Becher und nippte daran. Es schmeckte himmlisch, wie ein berauschender Mix aus lauter Dingen, die eigentlich gar keinen Geschmack haben konnten – nach gekeltertem Sonnenschein und

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