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Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Titel: Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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hasteten hinterher, um ihn nur ja über sie zu halten, während sie ging. Wenn sie versagten, mussten sie leiden, ganz gleich, wessen Fehler es war.
    Als sie so nah herankam, dass auch Keenan im Schatten saß, wusste er nicht, ob er abwarten oder einfach ihren Baldachin in Brand setzen sollte. Er stand auf.
    »Wenn ich dir mal einen mütterlichen Ratschlag geben darf: Sie ist die Mühe nicht wert.« Sie schaute auf die Blumen, und sie erfroren unter ihrem Blick. Dann ging sie einen Schritt vor und zertrat sie mit einem knirschenden Geräusch. »Arme Deborah, es hätte doch eigentlich kein Problem für sie sein dürfen, Ashlyn dazu zu überreden, sich von dir fernzuhalten. Du hast sie doch nicht etwa gebeten, die Sterbliche in Ruhe zu lassen, oder?«
    »Es ist Ashlyns Entscheidung. Entweder sie hebt das Zepter auf oder sie lässt es bleiben.« Am liebsten hätte er ihr gesagt, dass es nichts änderte, wenn sie Donia drohte, doch das ging nicht. »Ich habe mit Donia gesprochen – was du offensichtlich bereits weißt –, und zwar über die Verkündigung der Eolas.«
    »Aha?« Sie riss die Augen auf, als wäre sie überrascht. »Was für eine Verkündigung denn?«
    »Dass Ashlyn etwas Besonderes ist.«
    »Aber natürlich ist sie das, Schätzchen. Sie sind alle etwas Besonderes, zumindest während der ersten Nächte. Danach haben sie einfach nicht mehr diesen Reiz des Neuen, weißt du?« Sie schaute einen der Waldgeister an, der den Kopf einzog.
    Er überwand sich zu einem Lachen.
    »Arme Delilah, sie ist bestimmt sehr verbittert. Vor nicht allzu langer Zeit war sie noch diejenige, die mit dir getanzt hat.« Beira wiegte sich hin und her, als würde sie mit einem unsichtbaren Partner tanzen, und obwohl sie alleine war, wirkten ihre Bewegungen elegant. »Sterbliche sind ja so zerbrechliche Dinger. Zarte Seelchen, die ganz ungeschützt herumwandern in ihren hauchdünnen Schalen … So leicht zu zermalmen.«
    Sein Herz raste. Die Regeln hinderten sie daran, Kontakt zu dem sterblichen Mädchen aufzunehmen, und bislang hatte Beira diese Regel – zumindest soweit ihm bekannt war – niemals gebrochen. Aber sie setzte sich ja auch schon über andere Vorschriften hinweg. »Was willst du damit sagen?«
    »Nichts, Schatz.« Sie blieb stehen und machte einen Knicks vor ihm. Dann breitete sie einen Fächer aus und wedelte damit kalte Luft in seine Richtung. »Ich frage mich bloß, ob du dir nicht ein anderes Mädchen für das Spiel suchen solltest; schick diese doch einfach zu den übrigen Ausrangierten. Ich geh auch mit dir auf Mädchensuche. Wir könnten Delia mitnehmen und ein unvergessliches Erlebnis daraus machen.«
    »Wenn Donia so weitermacht, werde ich mir wohl tatsächlich bald eine Neue suchen müssen. Abgesehen von einem beschwipsten Tanz komme ich nicht weiter«, sagte er und legte seinen ganzen Frust in diese Worte.
    »Es wird noch andere Mädchen geben, mein Schatz«, erwiderte Beira seufzend, doch ihre Augen hatten einen eisigen Glanz – ein sicheres Anzeichen dafür, dass sie sich freute.
    Aber die sind nicht die Sommerkönigin, stimmt’s?
    »Vielleicht muss ich mir einfach noch mehr Mühe geben«, sagte er und blies seinen heißen Atem unter Beiras Baldachin, der sofort Feuer fing. Dann ging er und ließ sie mit ihren Wachen zurück, denen sie keifend befahl, sie vor dem Sonnenlicht zu schützen.
    Eines Tages werde ich in der Lage sein, ihr echten Widerstand zu leisten.
    Fürs Erste genoss er den Moment.
    Keenan streifte durch die Stadt, vom Fluss aus über die Fifth Avenue bis zur Edgehill Street und dann weiter, bis er zu den schäbigeren Läden kam. Der Straßenlärm war eine willkommene Ablenkung und ließ ihn an die Sterblichen denken, die sich dort wohlfühlten, wo es ihm und seinesgleichen nicht gelang.
    Genau darum geht es doch bei dieser ganzen Sache: um die Sterblichen und meine Sommerelfen.
    »Keenan?« Rianne trat aus einem Plattenladen und prallte fast mit ihm zusammen. »Was ist denn mit deinen Haaren passiert?«, fragte sie und starrte ihn erstaunt an.
    Zerstreut, wie er war, lief er deutlich sichtbar mit seiner normalen Haarfarbe herum, einem schimmernden Kupferton.
    »Gefärbt.« Er lächelte sie an und hellte seine Haare auf, bis der metallische Schimmer verschwunden war.
    Rianne nahm eine Strähne, hielt sie gegen das Licht und drehte sie hin und her. »Einen Moment lang sahen sie fast aus wie Metallstreifen.«
    »Hmm.« Er wich zurück, um seine Haare aus ihrer Hand zu befreien. »Hast

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