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Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Titel: Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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lag seine Königin – auf die er sein ganzes Leben lang, jahrhundertelang gewartet hatte – in den Armen eines anderen, und dann auch noch eines Sterblichen. »Ich muss mit ihr reden.«
    Niall stellte sich ihm in den Weg. »Denk erst noch mal nach.«
    Keenan schob ihn beiseite. »Siehst du sie vielleicht kommen? Ich bin hier. Ich bin ihr nicht bis zu seiner Wohnung gefolgt, aber sie ist auch nicht zu mir gekommen.«
    »Warte ein paar Stunden.« Niall blieb ganz ruhig, wie bereits unzählige Male vorher, wenn Keenan sich aus überschäumendem Temperament unklug aufgeführt hatte. »Nur bis du dich etwas beruhigt hast.«
    »Jede Sekunde, die ich warte, gibt Beira die Chance, herauszufinden, was passiert ist und wo sie ist.« Er ging zur Tür. »Sie weiß bereits, was die Eolas gesagt haben. Darum ist sie doch heute Abend gekommen. Wenn sie erfährt, was Ashlyn jetzt schon alles kann, wozu wir gemeinsam im Stande sind …«
    »Hör dich doch mal selbst reden.« Niall legte eine Hand auf die Tür und hielt sie zu. »Mit dieser Laune wirst du sie niemals überzeugen.«
    »Lass ihn gehen, Niall«, sagte Tavish und klang noch bestimmter als sonst, ohne dass er besonders laut sprach. »Denk an das, was wir besprochen haben«, fuhr er fort und sah Keenan beschwörend an. »Um dieses Mädchen zu kriegen, ist jedes Mittel recht. Wir wissen alle, dass sie die Richtige ist.«
    Auf Nialls Gesicht breitete sich Entsetzen aus. »Nein!«
    Keenan schubste Niall zur Seite, riss die Tür auf – und stieß umgehend mit Donia zusammen. Zischender Dampf stieg auf, als er diesen einen, viel zu kurzen Moment gegen ihren eiskalten Körper prallte.
    Als wäre es das Normalste von der Welt, trat sie in das Loft und sagte ganz ruhig: »Schließ die Tür. Wir müssen reden.«
    Donia ging an Keenan vorbei und drehte ihm den Rücken zu; es war ihr lieber, seinen Beratern und nicht ihm ihr besorgtes Gesicht zu zeigen. So aufgebracht, wie er ohnedies schon war, brauchte er das nicht auch noch zu sehen.
    Sobald sie die Tür ins Schloss fallen hörte, sagte sie: »Sie will, dass Ashlyn stirbt. Sie will, dass ich sie umbringe.« Sie war doch schon weiter ins Zimmer getreten, als ihr lieb war, denn nun stand Keenan zwischen ihr und dem Ausgang. »Du musst etwas unternehmen.«
    Er antwortete nicht, starrte sie einfach nur mit Panik im Blick an.
    »Keenan? Hörst du mich?«, fragte sie.
    »Lasst mich mit Donia allein«, sagte er und winkte Niall und Tavish davon.
    Auf dem Weg nach draußen zog Niall Donias Blick auf sich und raunte ihr zu: »Mach’s ihm nicht noch schwerer.«
    Keenan kniete sich aufs Sofa. »Sie ist mir weggelaufen.«
    »Sie ist was?« Sie trat zu ihm und duckte sich, als einer seiner verdammten Vögel über sie hinwegflatterte.
    »Weggelaufen.« Er seufzte und Blätterrascheln erfüllte das Zimmer. »Sie ist die Richtige. Sie hat Beiras Frost zum Verschwinden gebracht und mich mit einem Kuss geheilt.«
    »Du kannst sie überzeugen«, sagte Donia leise. Sie wollte nicht, dass Tavish und Niall oder eins der Sommermädchen es hörten, wenn sie so sanft mit Keenan sprach. »Lass sie heute Nacht über alles nachdenken, aber morgen …«
    »Sie ist zu ihm gelaufen, Don. Die Ebereschenmänner sind hingegangen, um nachzusehen.« Er sah gequält aus, in seinen schönen Augen blitzte Verzweiflung auf. »Sie ist es. Und sie weiß es auch, aber sie ist weggegangen, zu diesem Sterblichen. Ich werde verlieren, wenn …«
    Donia nahm seine Hand und ignorierte den Schmerz, den diese Berührung verursachte, ebenso wie den Dampf, der wie eine Wolke von ihren Händen aufstieg. »Gib ihr einen Moment Zeit zum Nachdenken, Keenan. Du kennst dieses Spiel seit Ewigkeiten. Aber für sie ist alles völlig neu …«
    »Sie liebt mich nicht, sie will mich nicht mal.« Seine Stimme klang so traurig, dass ein Regenschauer von der Decke herabrieselte.
    »Dann sorg dafür, dass sie dich will.« Donia sah ihn streng an, herausfordernd. Sie versuchte, die Arroganz in ihm zu wecken, die er in letzter Zeit verloren zu haben schien. Mehr konnte sie nicht tun, ohne ihn richtig zu berühren. »Was denn? Gehen dir plötzlich die Ideen aus? Komm schon, Keenan! Rede morgen mit ihr. Und wenn das nicht hilft, wirf deinen Zauber ab. Küsse sie. Verführe sie. Aber mach schnell, sonst wird sie sterben.«
    »Und was, wenn …«
    »Nein«, fiel sie ihm ins Wort. »Ich kann höchstens ein paar Tage für dich rausschlagen. Beira glaubt, dass ich nach ihrer Pfeife tanze –

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