Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Titel: Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
Vom Netzwerk:
und Vorhänge dekoriert hatte.
    »Ich urteile nicht darüber, was du tust. Ich möchte , dass du mit Keenan zusammen bist«, beharrte Ashlyn.
    »Auch wenn es ein Fehler ist?« Ashlyn wusste Donias Tonfall nicht zu deuten. Er klang fast höhnisch. »Auch wenn sich die Geschichte dadurch wiederholt? Auch wenn die Folgen schrecklich sein werden? Möchtest du, dass wir einen Krieg anfangen, um dein Herz zu schonen?«
    Ashlyn konnte nicht antworten. Der Tatsache, dass der Sommerkönig und die Winterkönigin Keenans Eltern gewesen waren, hatte sie bislang kaum Beachtung geschenkt.
    »Ich frage mich, ob es wirklich so überraschend war, dass Beira Miach getötet hat. Sommerkönige sind so sprunghaft. Die Winter können so viel ruhiger sein.« Während Donia sprach, formte sich unter ihr ein Stuhl aus Eis. Die Kanten waren gezackt wie eingefrorene brechende Wellen.
    Ashlyn musste gegen ihren Willen lachen. »Der Winter kann ruhiger sein? Ich habe dich auch schon wütend gesehen. Und der Sommer kann ebenfalls ruhig sein. Was auch immer ihr beide miteinander habt, ist nicht nur … ich glaube nicht, dass Ruhe das ist, was ihr wollt. Ich habe ihn nach der Sonnenwende gesehen. Er hatte Frostbeulen auf der Haut, aber er war glücklich.«
    »Du bemerkst wohl jede dieser Wunden, was?« Donia warf ihr einen Blick zu, der ganz und gar nicht freundlich war. »Jedes Mal, wenn ich denke, ich habe mich innerlich von ihm gelöst, ist er süß oder wunderbar zu mir …« Ihr Blick wurde sehnsüchtig. »Weißt du, was er gemacht hat?«
    Ashlyn schüttelte den Kopf.
    »Er hat den Weißdornbusch von einer Gartenbaufirma entfernen lassen … Diese schreckliche Pflanze, an der immer dieser Königinnentest durchgeführt wurde. Sowohl hier als auch am Cottage gibt es keinen von diesen Büschen mehr. Sie sind nicht abgeholzt, sondern irgendwo anders hinverpflanzt worden.« Winzige Eistropfen zersprangen mit einem klickenden Geräusch zu Donias Füßen.
    »Das ist süß …«
    »Ja, das ist es.« Donias Gesicht spiegelte genau die Gefühle wider, die auch Ashlyn häufig für Keenan empfand – diesen bittersüßen Mix aus Zuneigung und Frustration, der immer stärker auf sie einstürmte –, und Ashlyn hasste es, das mit Donia zu teilen. Sie hasste es, dieses Gespräch zu führen.
    Sie verharrten einen Moment, keine von ihnen tat etwas, bis Donia sagte: »Es wird mich nicht umstimmen. Ich weiß, dass er glaubt, er könnte mich lieben, aber er glaubt genauso, dass er dich lieben könnte.«
    Ich wünschte, ich könnte lügen. Genau jetzt an dieser Stelle wünschte ich, ich könnte lügen.
    »Ich möchte nicht …« Ashlyn geriet ins Stocken. Sie nahm einen neuen Anlauf: »Wir sind nicht …« Die Worte waren nicht vollkommen wahr und sie konnte sie deshalb nicht aussprechen. Schließlich sagte sie: »Ich bin mit Seth zusammen.«
    »Ja, das bist du, aber er ist sterblich.« Donia sah nicht wütend aus. »Und Keenan ist dein König, dein Partner. Ich höre es in seiner Stimme, wenn er deinen Namen sagt. Er klang nie so, wenn er von anderen gesprochen hat.«
    »Abgesehen von dir.«
    Die Winterkönigin nickte. »Ja, abgesehen von mir. Das weiß ich.«
    »Er möchte dich sehen. Er ist verzweifelt, und du solltest –«
    »Nein.« Donia erhob sich. »Du bist nicht in der Position, mir zu sagen, was ich tun sollte. Mein Hof hat die Erde länger beherrscht, als wir beide uns vorstellen können. Meine Elfen haben Keenan jahrhundertelang unter Beiras Knechtschaft leiden sehen.« Donia stand völlig reglos da, doch ihre Augen waren blind von Schnee. »Sie geben ihre Macht nicht so einfach ab, aber ich fordere es von ihnen. Ich verlange, dass sie akzeptieren, dass der Sommer länger währen muss als einige kurze Tage.«
    »Dann ist dir auch klar, warum du die Dinge wieder in Ordnung bringen musst.«
    »Damit der Sommer an Kraft gewinnen kann.«
    »Ja.«
    »Und das soll eine Motivation für mich sein?« Donia lachte. »Der Sommerhof hat mich verachtet, als ich versagt habe, weil ich nicht du war. Sie waren nicht da, um mich zu trösten, als ich scheiterte bei dem Versuch, ihm seinen Hof zu schenken … Sag mir, Ashlyn, warum sollte es mich kümmern, was an eurem Hof vor sich geht?«
    »Weil du Keenan liebst und er dich. Wir können in Frieden leben, wenn ihr beide in Ordnung bringt, worüber auch immer du diesmal wütend bist.«
    »Du hast keine Ahnung, wer dein König wirklich ist, oder?« Donia klang verständnislos. »Obwohl deine Mutter gestorben

Weitere Kostenlose Bücher