Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit
ist, um nicht an seinem Hof gefangen zu sein, und obwohl du deine Sterblichkeit für ihn verloren hast, bist du noch immer verblendet. Ich nicht. Was zwischen uns steht, ist seine Arroganz … und du, Ash.«
»Ich möchte nicht zwischen euch stehen. Ich möchte Seth in meinem Leben haben, nur Seth. Wenn ich noch sterblich sein könnte … Ich wünschte, du wärst die Sommerkönigin gewesen.«
»Ich weiß. Das ist einer der Gründe dafür, dass ich dich nicht hasse.« Donia lächelte beinahe liebevoll.
»Ich liebe ihn nicht«, schleuderte Ashlyn hervor, als hätte sie Angst, die Worte nicht aussprechen zu können, als könnte es fast eine Lüge sein. »Ich bin oft wütend auf ihn und … ich möchte , dass ihr zwei zusammen seid.«
»Das weiß ich.«
»Dann sei doch mit ihm zusammen.«
»Ich werde nicht dein Schutzschild sein, Ash.« In Donias Stimme lag ein leicht spöttischer Unterton.
»Mein …?«
»Du kannst dich nicht hinter mir verstecken, damit das, was ihr zwei da zu bewerkstelligen versucht, einen Sinn ergibt.« Donia krümmte fast geistesabwesend ihre Finger und Raureif kroch über die Wände. Knisterndes Eis legte sich über die Wandleuchter und ließ die Tapeten verblassen.
»Ihr zwei hattet auch schon, bevor ich dazukam, jede Menge Probleme.« Ashlyn spürte, wie ihre Haut warm wurde, eine unvermeidliche Reaktion auf das Absinken der Temperatur im Raum. Ihre eigene Energie versuchte, die Luft in ihrer unmittelbaren Umgebung zu erwärmen.
»Ja, das hatten wir.« Schneeflocken schwebten sanft um Donia zu Boden. »Aber sie rührten alle daher, dass er dabei war, dich zu suchen.«
»Ich habe nicht darum gebeten.« Ashlyn ging auf Donia zu. Sie wollte erreichen, dass Donia zu einem Treffen mit Keenan bereit war, wollte, dass sie verstand. Es war für sie alle so wichtig. »Du musst –«
»Mach mir keine Vorschriften, Ashlyn.« Die Winterkönigin klang absolut ruhig. Ihre Unbewegtheit war die von neu gefallenem Schnee, unberührt, makellos.
»Ich bin nicht hergekommen, um mit dir zu streiten.« Ihr Sonnenlicht war ein schwacher Schutz im Haus der Winterkönigin. In ihrem Palast . Egal, wie sie es nannte, das war das, was es wirklich war, ihr Palast, der Sitz ihrer Macht. Ich sollte gar nicht hier sein.
»Vielleicht war das ein Fehler.« Donias Fingerspitzen waren Zacken aus Eis. »Der Sommer hat in diesem Jahr früh begonnen, weil ich es erlaubt habe .«
»Wir wissen es zu schätzen.«
Donia spielte mit dem Eis in und auf ihren Händen, schlug die Eisstücke klackend aneinander. »Trotzdem kommst du in mein Haus, als wärt ihr stärker, als wäre das, was ihr wollt, wichtiger, als hätte euer Hof in meinem Reich eine Stimme …«
Ashlyns Wut flammte auf, ein Aufblitzen des Sonnenlichts in dem eisigen Raum, doch sie wich zurück. »So habe ich das nicht gemeint. So haben wir es nicht gemeint. Ich verstehe einfach nicht, warum du so unvernünftig sein musst.«
»Unvernünftig? Weil das, was der Sommer will, automatisch richtig sein muss?«
Ashlyn konnte nicht antworten. Es schien so offensichtlich, dass ein stärkerer Winterhof nicht die richtige Antwort war. Hatten sie das nicht alle gedacht? Donia hatte dem fast sicheren Tod von der Hand der letzten Winterkönigin ins Auge gesehen, weil sie es gedacht hatte. Doch jetzt, als sie dort standen, wurde Ashlyn klar, dass Donia ihren Standpunkt geändert hatte.
»Wenn ich dich schlage, wird er wütend sein, trotz deiner Beleidigungen.« Donia machte einen Schritt nach vorne. »Was würde er dazu sagen? Würde es ihn davon abhalten, an meine Tür zu kommen und diese Hölle in die Länge zu ziehen, die er uns zumutet? Wären die Dinge dann so, wie sie sein sollten?«
»Ich weiß nicht … wie sie ›sein sollten‹? Was bedeutet das?« Ashlyn wollte wegrennen. Donia war stärker; der Winterhof war immer noch stärker.
»Diese Sache zwischen uns ist nicht mehr so einfach wie vorher, seit du und ich Regentinnen geworden sind. Wenn wir uns bekämpfen, herrscht Zwietracht zwischen unseren Höfen. Mein Hof möchte das« – Donia sah sie an und hielt ihren Blick – »und ich habe darüber nachgedacht. Ich habe mir vorgestellt, wie ich dieses Eis in deine sonnenbeschienene Haut treibe. Ich habe darüber nachgedacht, dich zu schlagen. Damit würde ich diesen albernen Versuch beenden, so zu tun, als wären wir alle Freunde.«
»Donia?« Ashlyn beobachtete sie argwöhnisch. Wie in Nialls Fall war eine Elfe, die Ashlyn zu kennen geglaubt hatte,
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