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Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht

Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht

Titel: Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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glatten Wölbungen zogen sie förmlich an, doch sie näherte sich weder Kamin noch Elf. Stattdessen ging sie zu einem der weißen Ledersessel und fuhr dabei mit einem Finger über die erhabenen, kaum sichtbaren grauen Lilien an der Wand.
    »Ich weiß, dass das hier … schwierig für dich ist, Kleines.« Irial hielt Abstand, ließ sie aber seine Gefühle schmecken, nährte sie, um ihr etwas von dem zurückzugeben, was sie verloren hatte.
    Ani blickte ihn an. »Entschuldigst du dich bei Gabriel, wenn er Elfen bestraft, die es verdient haben?«
    Das Spiel des Feuerscheins aus Licht und Schatten ließ den ehemaligen König der Finsternis unheilvoll erscheinen, doch innerlich war er seelenruhig. »Nein.«
    »Dann hör auf damit. Ich werde das tun, was notwendig für meinen Hof ist.« Sie kämpfte gegen das Bedürfnis an, ihre Arme zu verschränken, zwang sich, ebenfalls ruhig zu bleiben, obwohl er ihre Zappeligkeit genau spüren musste. Dunkelelfen konnten sich nicht von den Gefühlen Sterblicher ernähren, aber Ani war nur zum Teil sterblich.
    Wäre Irial anfangs, als Ani gekommen war, um bei den Hundselfen zu leben, nicht für sie da gewesen, hätte sie weder ein noch aus gewusst. Er hatte ihr geholfen, mit ihren Veränderungen zurechtzukommen, hatte sie ausreichend genährt, um sicherzustellen, dass sie nicht verhungerte. Die Wahrheit war: Wenn er nicht gewesen wäre, wäre sie vielleicht schon vor Urzeiten gestorben. Er hatte sie – und Tish und Rabbit – fast ihr ganzes Leben lang beschützt. Sie ließ ihn die Dankbarkeit, die sie in diesem Moment überkam, spüren und flüsterte: »Ich diene dem Willen des Hofs der Finsternis. Ich weiß, du hast deine Gründe.«
    »Wenn wir einen Weg finden, dein Blut zu filtern, wird unser Hof nicht mehr zu stoppen sein. Niall wird in Sicherheit sein. Und …« Er beendete den Satz nicht, aber die Hoffnung war unbestreitbar. Anders als viele andere Elfen war Irial ein Freund der modernen Wissenschaft. Wenn sie die abweichende Komponente in ihrem Blut identifizieren, replizieren und anderen zuführen konnten, wären auch die Dunkelelfen in der Lage, sich sowohl von Menschen- als auch Elfengefühlen zu ernähren. Sie würden satt werden. Irial hatte es schon auf andere Weise versucht, indem er Sterbliche durch Tattoos an Elfen gebunden hatte, doch diese Tintentauschmethode hatte unvorhergesehene Komplikationen mit sich gebracht.
    »Gut.« Ani stand auf. Sie hatte diese Theorien schon oft gehört. Es gab wenig Neues, was Irial hätte hinzufügen können.
    »Du kannst uns retten«, wiederholte er trotzdem.
    Ani war sich nicht sicher, ob das die Wahrheit war. Elfen konnten nicht lügen, aber mit Überzeugungen war es so eine Sache. Wenn Irial tatsächlich an das glaubte, was er sagte, konnte er es aussprechen. Er war wirklich davon überzeugt, dass ihr Blut die Lösung war, die sie zur Rettung des Hofs der Finsternis benötigten.
    »Dein Hof braucht dich jeden Tag, Ani. Es gibt sonst niemanden, der sowohl von Berührungen als auch von Emotionen satt werden kann; niemand sonst kann sich von Menschen und Elfen ernähren. Du bist der Schlüssel.« Irial legte die Arme um sie und küsste sie auf den Kopf. Es war nicht viel, aber bei einer so starken Elfe konnte Ani ihren Hunger auf Haut selbst mit kurzen Berührungen besser stillen, als wenn sie ausführlichen Körperkontakt mit einer schwachen Elfe oder einem Sterblichen hatte. Sie hielt ganz still, dankbar selbst für diese flüchtige Berührung.
    Irial strich ihr über die Haare. »Dank dir kann ich mein Versprechen erfüllen und mit dem Tintentausch aufhören, meinen König beschützen … Wir brauchen dich wirklich, Kleines.«
    Sie sah zu ihm auf. »Solange Gabriel und Niall keinen Wind davon bekommen, hab ich Recht?«
    »Vorläufig ja.« Irial machte einen Schritt nach hinten, während er seine Hände zunächst auf ihren Schultern ruhen ließ. Dann entfaltete er ihre Arme, ergriff ihre Hände und wiederholte die gleichen Beteuerungen wie in den Monaten davor: »Nur vorläufig. Sobald wir herausgefunden haben, was in deinem Blut ist, werden sie verstehen, warum wir das gemacht haben.«
    Sie nickte.
    Er führte sie zur Tür. »Brauchst du sonst noch etwas?«
    Alles Mögliche, was mir aber niemand geben wird.
    Ani sagte nichts. Stattdessen umarmte sie ihn. Von zurückliegenden Abfuhren wusste sie, dass sein Angebot die anderen Dinge, die sie benötigte, nicht einschloss. Irial wollte – bei all seiner Liebe zum Hof und zum

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