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Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Titel: Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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Recht dazu. Du hast bereits die Sehergabe; du bewegst dich zwischen den Welten hin und her. Du hast Zutritt zu allen vier Höfen und bist ungebunden. Es sei denn, du willst deine neue Rolle behalten …«
    Seth warf Niall einen Blick zu. »Ich sollte bleiben, der ich bin, sonst wären die Konsequenzen gar nicht gut, nehme ich an.«
    Far Dorcha zuckte mit den Schultern, gab aber keine Antwort.
    »Ich verzichte.« Seth mochte vielleicht nicht im Stande sein, in seine eigene Zukunft zu blicken, aber er sah die immer wahrscheinlichere Zukunft einiger Elfen um sich herum – und argwöhnte, dass auch Far Dorcha sie sah. Irial und Niall hatten noch immer Entscheidungen zu treffen. Seth war sich ganz und gar nicht sicher, was das für Entscheidungen sein mochten, aber sie mussten erst gefällt werden.
    Es gibt immer eine Wahl.
    Far Dorcha fuhr fort, als sei gar nichts mehr sicher. »Niall? Dein Schwert hat ihr ein Ende gemacht.«
    »Nein. Ich bin der König der Finsternis.« Niall sah Irial an. »Ich habe nicht um meinen Thron gekämpft und mein Blut für den Hof vergossen, nur um jetzt abzutreten.« Dann riss er mit merklicher Überwindung die Augen von Irial los und fragte Far Dorcha: »Aber die Rolle muss ausgefüllt werden, nicht wahr?«
    Far Dorcha seufzte. »Sie muss, und sosehr es mich schmerzt, sie jemandem anzubieten, der es vermieden hat zu sterben … Irial?«
    Der Schatten des toten Königs sah weder den Tod noch die anderen an. Als wäre sonst niemand anwesend, fragte er Niall: »Bist du sicher? Ich könnte einfach …«
    »Tot bleiben?«, schnaubte Niall. »Du auf ewig in meinem Kopf, das wäre für keinen von uns beiden die ideale Lösung.«
    Daraufhin richtete Irial seinen Blick auf Far Dorcha. »Gibt es andere Möglichkeiten?«
    »Du kannst so bleiben wie jetzt, ohne Verbindung zu dem lebendigen König; du kannst ihn wieder in Besitz nehmen; oder du kannst die freie Position besetzen.« Far Dorcha warf Irial einen mürrischen Blick zu. »Wenn du es nicht machst, muss ich jemand anders dafür finden. Das Gleichgewicht wird wiederhergestellt. Die Zwietracht ist …«
    »Ja, ja.« Irial wischte Far Dorchas Worte mit einer Handbewegung beiseite. »Wenn ich ohne Verbindung bin, werden sie mich dann sehen können?«
    »Nur wenn ich in der Nähe bin oder sie ebenfalls tot sind«, antwortete Far Dorcha.
    »Also Inbesitznahme, Abwesenheit oder Krieg.« Irial wandte ihnen allen erneut den Rücken zu. »Niall? Ich könnte bleiben, dir helfen, dich um den Hof zu kümmern, und dich beraten. Wenn ich mit dir verbunden bin, heißt das, dass unsere Träume real sind.«
    »Ich will nicht, dass du ein Schatten bist«, entgegnete Niall. »Der Krieg gehört zum Hof der Finsternis, und … Das ist es, was ich will.«
    »Nicht der Krieg«, korrigierte Far Dorcha. »Sie war die Zwietracht – so wie ihr Zwilling die Ordnung ist. Bananach hat vergessen, was sie war. Zwietracht ist nicht allein auf Gewalt aus. Um deine Aufgabe zu erfüllen, wirst du ebenfalls in der Lage sein, durch den Schleier des Elfenreichs zu treten. Ich werde dieses Problem lösen: Der Schleier wird für dich offen stehen – wenn du die Zwietracht verkörperst.«
    »Zwietracht.« Irial lächelte sarkastisch. »Ich denke schon, dass ich einigen Unfrieden stiften kann.«
    Der Dunkle Mann schnaubte, sagte aber nichts.
    Schweigend standen sie da, und Irial wurde wieder ernst. Er streckte seine Schattenhand aus und ließ sie über dem Unterarm des Königs der Finsternis schweben. »Du darfst mir dann aber nicht mehr trauen. Nicht auf dieselbe Art wie bisher.«
    »Ich vertraue dir doch gar …« Die Worte, die Niall aussprechen wollte, kamen ihm nicht über die Lippen. »Ich will nicht, dass du tot bist, Irial. Und ich finde schon einen anderen Berater … Sag Ja, damit wir anfangen können, die Dinge in Ordnung zu bringen.«
    Irial lächelte wieder. »Die Zwietracht ist normalerweise nicht gerade darauf aus, Dinge in Ordnung zu bringen.«
    Far Dorcha schüttelte den Kopf. »Niemand sonst hat jemals den Tod überlistet. Daher ist es wohl angemessen, dass du die Rolle des Untötbaren einnimmst.«
    »Ich habe nie besonders viel auf Regeln gegeben.« Vor ihren Augen wurde Irials Schattengestalt wieder körperlich. »Du musst zugeben, dass das ein gutes Hintertürchen war.«
    Far Dorchas ungläubiger Gesichtsausdruck machte deutlich, dass er gar nichts zugeben würde. Doch als der Dunkle Mann sich von Irial und Niall abwandte, zwinkerte er Seth zu.
    Seth

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