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Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Titel: Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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Geringsten.
    »Schön, dass du noch weißt, wo wir wohnen«, sagte sie.
    »Ich brauchte ein bisschen Zeit …«
    »Fast sechs Monate?«
    »Ja«, sagte er.
    Seine Haut gab strahlendes Sonnenlicht ab, während er auf seine Königin zuging. Es geschah unwillkürlich; das Sonnenlicht in ihm leuchtete wegen ihr heller. Der König und die Königin wurden voneinander angezogen. Anziehung ohne Liebe. Das war der letzte Rest von Beiras Fluch. Bis zum letzten Jahr war Keenan nicht klar gewesen, wie sehr er sich bedingungslose Liebe wünschte. Nach der schier endlosen Suche nach seiner Königin hatte er einfach vorausgesetzt, dass sie perfekt füreinander sein würden. Sie war die Partnerin, die er brauchte; wie konnte es also anders sein?
    »Hat meine Nachricht dich so schnell erreicht? Wenn ich gewusst hätte, dass das so einfach ist, hätte ich dich schon eher über die missliche Lage des Hofes informiert.« Ashlyn wandte den Blick nicht ab, und Keenan sah in ihr die Königin, die er so viele Jahrhunderte gesucht hatte. Sie war mutig, wo sie früher zaghaft gewesen war, und trat jetzt so aggressiv für die Verteidigung ihres Hofes ein wie früher für ihren damals noch sterblichen Freund.
    »Ich habe keine Nachricht erhalten«, gestand er. »Ich bin zurückgekommen, weil es an der Zeit war.«
    Der Funke in ihren Augen flackerte hell auf. »Immerhin.«
    »Ich …«, begann er, fand jedoch keine Worte, nicht, wenn sie ihn so voller Hoffnung und Angst ansah. Er war sich nicht sicher, ob er nachfragen sollte, was für eine Nachricht sie ihm geschickt hatte. Als das Sonnenlicht um sie herum in einer Lichtexplosion flirrte, als wollte es dem Nordlicht Konkurrenz machen, schob er jedoch alle Fragen beiseite.
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Du hast mich verlassen  … unseren Hof im Stich gelassen. Hast du eigentlich irgendeine Ahnung, was hier los ist?«
    »Ja, habe ich. Ich habe Berichte erhalten und ich wusste …«, er setzte sich neben sie aufs Sofa, »… ich konnte wegbleiben, weil der Hof bei dir in guten Händen war.«
    »Du hast deinen Hof im Stich gelassen, um wer weiß …« Ihr stockte der Atem, als sie sich zu ihm umwandte.
    Sie streckte die Hand aus und strich mit dem Daumen über seine Wange. »Du bist verletzt.«
    Keenan schob ihre Hand weg.
    »Das kann warten. Komm mit«, sagte er leise. Es war kein Befehl – weil sie die Königin ist  –, aber mehr als eine Bitte.
    Er stand auf, doch sie blieb, wo sie war.
    »Bitte«, drängte er.
    Nach einem Blick auf die Elfen, die draußen vor dem Zimmer warteten, stand Ashlyn auf. Keenan legte den Arm um ihre Taille und ein fröhliches Tuscheln ging durchs Loft. Mit Ashlyn an seiner Seite stolzierte Keenan durch den Flur zu seinen Zimmern.
    An der Tür verneigte sich eine Elfe.
    Keenan nickte ihr zu und führte Ashlyn über die Schwelle.
    Kaum hatte sich die Tür hinter ihnen geschlossen, löste sie sich von ihm. »Das war nicht fair.«
    Er zuckte zusammen, als sie ihm ihren Ellbogen in die verletzte Seite stieß. »Dich im Arm zu halten? Oder sie glauben zu lassen, dass ich wieder da anknüpfen möchte, wo wir aufgehört haben?«
    »Beides.«
    »Ashlyn?« Er trat auf sie zu. »Ich brauche dich.«
    Er riss sich das Hemd vom Körper.
    Sie starrte ihn an, und er spürte, wie die Raumtemperatur stieg.
    »Keenan? Was machst du … ich kann nicht …«
    »Ich brauche deine Hilfe.« Er schleuderte das Hemd gegen die Wand und hob den Arm. Beim Entkleiden hatten sich die Wunden wieder geöffnet, die Bananachs Krallen in seine Haut gerissen hatten. Er blutete.
    »Warum hast du mir nicht gesagt, dass du so schwer verletzt bist?« Ashlyn war sofort bei ihm. Ohne an die Konsequenzen zu denken, legte sie eine Hand auf seinen Bauch und die andere auf seinen Arm. »Wer hat das getan?«
    »Bananach.« Er ließ sie seinen Arm beiseiteschieben, damit sie die hässlichen Wunden begutachten konnte. »Sie und drei andere haben mich in die Enge getrieben.«
    Er entschuldigte sich im Stillen bei Donia für das, was er vorhatte, aber wenn er keine Veränderung erzwang, würde der Sommerhof niemals stark genug werden, um den kommenden Krieg zu überleben. Ich brauche meine Königin. Mein Hof braucht das hier. Für einen Elfenkönig war er sehr geduldig gewesen, seit Ashlyn Königin geworden war. Jetzt nicht mehr.
    Er schaute seine Königin an. »Hilfst du mir?«
    Sie hatte sich nicht von der Stelle bewegt, aber die Hände wieder zurückgezogen. »Was brauchst du?«
    Er hob den

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