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Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Titel: Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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nicht sicher, ob Ashlyn sich der Tatsache bewusst war, dass sein Körper voller Giftstoffe war, die sie unschädlich machte, doch als er die Augen aufschlug, schaute sie ihn an. Sie hatte die Gifte gespürt, wusste, was er verheimlicht hatte: Wenn sie ihm nicht rechtzeitig geholfen hätte, hätte er sterben können.
    »Das ist so wie das Eis, mit dem Donia dich vergiftet hat, Ashlyn.« Er lächelte sie an. »Es hätte nichts geändert, wenn ich es dir gesagt hätte. Du hast es gefühlt. Du heilst mich.«
    »Blödmann.« Sie legte die andere Hand auf seine verletzten Rippen und presste Sonnenlicht in seine Haut. Es fühlte sich an wie angenehm warmer Honig und sickerte in ihn ein, drang in die nun heilenden Wunden. Währenddessen gab auch er Licht ab, das wie in einer Schleife zu ihr zurückkehrte. Er mochte ja verletzt sein, doch er spielte schon seit Jahrhunderten mit den Elementen des Sommers. Damals war er ein König mit eingeschränkter Macht gewesen; jetzt war er befreit. Wegen dir. Er bekam eine Ahnung davon, wie stark sie zusammen sein konnten.
    Er gab das Sonnenlicht zurück, das sie in seinen Körper presste, und ihre Finger krümmten sich, bis ihre Fingerspitzen sich in seine Haut bohrten. Sie schob ihn nicht weg. Sie zieht mich aber auch nicht an sich. Seine Königin war sich nicht sicher, was sie wollte, und er würde nicht eher gehen, bis sie es beide wussten.
    Alles oder nichts.
    Ashlyn konnte die Augen kaum offen halten. Auch wenn sie Keenan nicht liebte, konnte sie nicht leugnen, dass ihr Körper auf ihn reagierte. Sie ließ ihre Hand von seiner Körperseite auf seinen nackten Bauch gleiten und spürte die Muskeln unter der straffen Haut.
    Er hatte seinen Arm um ihre Taille gelegt und wollte sie auf seinen Schoß ziehen.
    Ihm Widerstand zu leisten, kostete sie mehr Anstrengung, als ihr lieb war. »Keenan.«
    Er schlug die Augen auf, doch statt einer Antwort legte er beide Arme um sie, ließ sich nach hinten aufs Bett fallen und zog sie mit sich. Ihre Hände lagen flach auf seiner nackten Brust, ihre Hüfte an seiner. Der Schock, in dieser Position zu sein, ließ sie für einen Moment erstarren.
    »Du wirst mich nicht verführen.« Ashlyn drückte sich hoch und blickte auf den Sommerkönig herab, der ohne Hemd unter ihr auf dem Bett lag.
    Der Sommer ist der Hof der Impulsivität. Keenan bot ihr an, was Seth ihr verweigerte. Seine Küsse lassen mich die Welt vergessen. Seine Berührung wäre …
    Sie seufzte. »Ich bin in Versuchung. Und du weißt es.«
    »Das war kein Nein«, sagte Keenan.
    »Doch, das war es.« Sie setzte sich neben ihn.
    Er rollte auf die Seite und schaute sie an. »Wegen Seth.«
    Ashlyn nickte.
    »Seid ihr denn wieder … richtig zusammen?« Keenan legte einen Arm über seinen Kopf.
    Trotz ihrer guten Absichten wanderte ihr Blick erneut zu ihm. Mehrere dünne Narben zogen sich über die gebräunte Haut. Er war trainiert, ohne allzu muskulös zu sein, und seine gut definierten Bauchmuskeln ließen in ihrem Kopf den Gedanken aufblitzen, dass er nie Hemden tragen sollte. Allerdings würde dann kaum noch jemand irgendetwas zu Stande kriegen. Auch wenn sie sich einander angenähert hatten, hatte sie ihn noch nie so gesehen. Früher war er vorsichtig gewesen, wenn sie in seiner Nähe war.
    »Das machst du extra«, sagte sie in einem für ihren Geschmack viel zu atemlosen Ton.
    Er tat gar nicht erst so, als würde er nicht verstehen, was sie meinte. »Ja.«
    »Warum?« Sie zwang sich, ihm ins Gesicht zu sehen.
    »Beantworte meine Frage, Ashlyn.«
    »Nein, nicht richtig. Wir sind nicht …« Sie errötete. »Aber das liegt nicht an mir.«
    »Hat er dir erzählt, was er sieht?«, fragte Keenan in einem Ton, der viel zu harmlos war, um wirklich unschuldig zu wirken.
    Sie versuchte, ihm unverwandt in die Augen zu schauen, und fragte: »Was er sieht?«
    »In der Zukunft?«
    »Keine Ahnung …« Sie runzelte die Stirn. »Was meinst du?«
    »Seth sieht die Zukunft«, sagte Keenan. »Wenn er sich sicher wäre, dass du am Ende nicht doch in meinen Armen landest, würde er dich nicht zurückweisen. Er weiß, dass du schwankst.«
    »Das würde er nicht vor mir verheimlichen …« Ashlyn spürte, wie ihr trotzdem Tränen in die Augen schossen.
    »Hat er aber. Seher können Möglichkeiten sehen. Nicht ihre eigene Zukunft, aber er kann deine mögliche Zukunft sehen. Ganz gleich, was du gesagt hast, er kann sehen, dass du dir noch nicht sicher bist. Wir haben noch nicht den Punkt erreicht, an dem du

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