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Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Titel: Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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irgendetwas mit Niall?«, fragte Keenan.
    »Ja. Vielleicht … Ich bin nicht sicher.« Donia verschränkte die Arme. »Gabriel hat mich aufgesucht. Er konnte nicht offen reden, und mein Ersuchen um ein Treffen mit Niall wurde abgelehnt. Die Wachen haben mich an der Tür abgewiesen.« Sie machte ein sorgenvolles Gesicht. »Also bin ich zur Pforte des Elfenreichs gegangen, aber die Pforte ist verschlossen . Und jetzt bin ich hier.«
    Mit einem ihrer Stellung angemessenen Selbstvertrauen wies Ashlyn auf das gegenüberliegende Sofa. »Bitte, setz dich.«
    »Die Pforte ist verschlossen?«, wiederholte Keenan.
    »Ich konnte sie nicht finden .« Mit einem direkten Blick auf ihn fügte Donia hinzu: »Und Niall hat sich in seinem Haus eingeschlossen.«
    Trotz der Sorge, die ihr ins Gesicht geschrieben war, schritt Donia majestätisch zu dem Sofa. Die Winterkönigin nahm gegenüber von der Sommerkönigin Platz. Ob bewusst oder unbewusst, hatten die beiden Königinnen so dafür gesorgt, dass er sich entscheiden musste, neben welcher von ihnen er sitzen wollte: neben der Elfe, mit der er seinen Hof teilte, oder neben der, die sein Herz besaß. Was ich will und was ich in diesem Leben haben kann, ist nie das Gleiche. Keenan wählte den Platz neben seiner Königin. Die Pflicht geht vor.
    »Tavish hat Berichte empfangen, nach denen Irial im Kampf mit Bananach verwundet wurde«, erklärte Ashlyn.
    Keenan konnte den riesigen Schreck, den ihm diese Nachricht einflößte, nicht schnell genug verbergen. Donia kniff die Augen zusammen, als sie begriff, dass er bis zu diesem Moment nichts davon gewusst hatte.
    Meine Königin hat sich daran gewöhnt, ohne mich zu regieren. Er lächelte Donia zerknirscht an, doch keiner von beiden sagte etwas. Das habe ich davon, dass ich weggegangen bin.
    »Ich habe Grund zu der Annahme, dass Irials Verletzung tödlich ist«, fügte Donia hinzu. »Vielleicht ist Niall in Trauer.«
    »Vielleicht … Seth ist nach diesem Kampf mit Bananach direkt ins Elfenreich gegangen. Gestern ist er zurückgekehrt und hat mich hier besucht.« Ashlyn spannte sich an, schaute jedoch nicht in Keenans Richtung, während sie hinzufügte: »Er musste ganz plötzlich aufbrechen, aber Irials Verletzung hat er mir gegenüber nicht erwähnt. Auch nicht, dass das Elfenreich verschlossen ist.«
    »Und wo ist Seth jetzt ?«, wollte Donia wissen. »Ist er zurück ins Elfenreich gegangen?«
    »Er hat nicht gesagt, wo er hinwollte, nur, dass das, was er tun wollte, keinen Aufschub duldete«, erzählte Ashlyn ihnen.
    Keenan schaute Ashlyn an und sagte: »Als ich ihn zuletzt gesehen habe, war er auf dem Weg zu Niall.«
    Seine Königin machte ein finsteres Gesicht, erwiderte aber nichts.
    »Und keiner von euch beiden hat sich die Mühe gemacht, dem anderen diese Dinge zu erzählen?«, fragte Donia ungläubig. »Was habt ihr denn gemacht?«
    »Der Tag hat ja gerade erst angefangen. Wir haben getanzt«, antwortete Ashlyn.
    »Getanzt?« Donia schaute die Sommerkönigin mit derselben Verachtung an, mit der Keenan sie früher die Sommermädchen hatte betrachten sehen. »Ja, natürlich. Bananach greift Elfen an und stiehlt sie von unseren Höfen. Irial ist verletzt. Das Elfenreich ist verschlossen. Da wird Tanzen sicherlich helfen.«
    Bevor Keenan etwas sagen konnte, erwiderte Ashlyn: »Dein Hof ist nicht unser Hof. Schnee und Ruhe sind vielleicht das, was du brauchst, aber der Sommer ist fröhlich. Unsere Elfen müssen sich vergnügen, um stark zu bleiben. Vielleicht solltest du das auch mal probieren.«
    »Nicht alle von uns haben Grund zur Ausgelassenheit«, gab Donia bissig zurück.
    Ashlyns Haut knisterte. »Dann solltest du dir vielleicht einen suchen.«
    »Ja, vielleicht sollte ich das.« Donia lächelte traurig und holte dann tief Luft. »Als ich zum Schleier ging, um ins Elfenreich zu gelangen, war er verschwunden. Und bei meiner Suche danach kam mir Far Dorcha entgegen.«
    »Ich habe ihn auch getroffen … als ich von dir kam.« Ashlyn ging zum Schreibtisch und griff nach ihrem Handy.
    Keenan blickte von einer Königin zur anderen. »Ihr seid beide der Todeselfe begegnet?«
    »Es muss aber gestern noch da gewesen sein. Das Elfenreich, meine ich«, sagte Ashlyn gedankenverloren, während sie wählte und sich das Telefon ans Ohr hielt.
    Keenan wandte sich unterdessen an Donia: »Seth hat mir gestern zur Seite gestanden, als Bananach mich angegriffen hat.«
    »Nachdem er von hier weggegangen ist«, sagte Ashlyn mit dem Telefon am Ohr.

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