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Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Titel: Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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Sorgen hast du dafür gesorgt, dass sie stark sind.«
    »Ich bin ihre Königin«, erwiderte sie.
    Er ließ sie los und stieg vom Tisch wieder auf den Boden. Dort blieb er einen Moment lang stehen und schaute zu ihr hoch. Überall um sie herum tanzte der Sommer. Vor lauter Elfenübermut gingen einige Möbel zu Bruch, doch Musik und Gelächter erfüllten den Raum. König und Königin verströmten Sonnenlicht.
    Dann streckte er die Arme aus und hob sie auf den Boden. Sobald ihre Füße den Teppich berührten, ließ er sie wieder los – und sofort vermisste sie seine Berührung. Ohne nachzudenken, trat sie auf ihn zu.
    »Getrennt zu sein, ist unnatürlich für uns, Ashlyn. Oder willst du behaupten, dass du das nicht spürst?« Er lächelte sie an, und sie dachte an das erste Mal zurück, als er sie geküsst hatte. Damals war sie noch sterblich gewesen und hatte nicht verstanden, wie ihn jemand zurückweisen konnte. Damals hatte sie geglaubt, seine Anziehungskraft sei einfach einem Elfenzauber geschuldet, der nicht mehr so stark auf sie wirken würde, sobald sie selbst eine Elfe war. Jetzt verstand sie es. Ich wollte ihn, weil ich die Sommerkönigin bin, nicht weil er ein Elf ist. Solange sie sich einen Hof teilten, würde sich dieses Gefühl immer einstellen, wenn sie einander nah waren. Wenn er weg war, ging es ihr gut. Sie hatte ihn als Freund vermisst, aber er verdiente etwas anderes.
    »Ich liebe dich nicht so, wie du geliebt werden solltest«, sagte sie.
    »Ich weiß.« Sein Lächeln wirkte einen flüchtigen Moment lang traurig. »Der Sommer steht nicht für die alles verzehrende Liebe, Ashlyn. Leidenschaft ist die Domäne des Sommerhofs.«
    »Und doch empfinden wir beide diese Art von Liebe«, erinnerte sie ihn.
    »Du bist anders, weil du nicht immer der Sommer warst.« Traurig lächelte er sie an.
    »Und du? Warum bist du anders?«, fragte sie.
    Statt zu antworten, zog er sie zurück in seine Arme.
    Ashlyn bewegte sich im Rhythmus der Musik. Sommermädchen und Wachleute tanzten langsamer, enger miteinander und manche küssten sich sogar. Sie verstand. Sommerkönigin und Sommerkönig empfanden beide eine Sehnsucht nach dem, was ihre Elfen hatten: Berührung und Leidenschaft.
    Er folgte ihrem Blick. »Wir könnten das auch haben. Tu einfach so, als wäre es die Nacht, in der du mich gebeten hast, dich zu verführen. Fang an diesem Punkt noch mal an. Ich kann dich glücklich machen.«
    Diese einfache Feststellung genügte, um Ashlyns Sonnenlicht heller aufleuchten zu lassen. Sie bezweifelte nicht, dass er sie glücklich machen konnte – vielleicht nicht für alle Ewigkeit, aber Leidenschaft könnte sie in seinen Armen ganz bestimmt finden. »In manchen Momenten, die ich dir besser nicht eingestehen sollte, jetzt nicht und vielleicht niemals, frage ich mich, wie es wohl gewesen wäre.«
    »Ein Wort genügt, meine Königin, und wir können sofort eine Antwort auf diese Frage finden. Wir sind der Sommer. Uns gehört der Hof der Freuden, die einen alles andere vergessen lassen. Ich verspreche dir, dass es gut sein wird … und gut für unseren Hof.« Keenans Sonnenlicht hatte ihr eigenes an die Oberfläche gelockt, und man konnte den Pflanzen in ihrer Nähe förmlich beim Wachsen zusehen. Sommermädchen lachten, Gesang erfüllte den Raum. Keenan wandte den Blick nicht ab. Er schaute ihr direkt in die Augen. »Lass uns deine Frage beantworten, Ashlyn. Sei meine Sommerkönigin. Gönne dir das Vergnügen, auf das du ein Recht hast.«
    Auch wenn sie ganz atemlos war wegen der Dinge, die sie wollte – und die Seth mir verweigert  –, hatte Ashlyn sich noch genügend im Griff, um einzuwenden: »Vielleicht sollten manche Fragen einfach unbeantwortet bleiben.«
    Keenan beugte sich so nah zu ihr hin, dass seine Worte wie Flüstern auf ihren Lippen waren: »Bist du dir sicher, dass diese dazugehört?«
    Ein Ebereschenmann räusperte sich. »Meine Königin?«, sagte er und schob rasch hinterher: »Mein König?«
    Ashlyn trat von Keenan weg. »Ja?«
    »Die Winterkönigin ist hier.«

Zweiundzwanzig
    Keenan stand im Arbeitszimmer und sah mit einer Mischung aus Freude und Angst Donia hereinkommen. Nichts davon war ihm anzumerken, aber die Kombination machte ihn vorübergehend sprachlos.
    »Donia«, begrüßte Ashlyn die Winterkönigin vom Sofa aus.
    Die Winterkönigin schürzte die Lippen, als sie die beiden sah. »Wenn es irgendeinen anderen Regenten gäbe, an den ich mich wenden könnte, würde ich es tun.«
    »Ist

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