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Sommermaerchen

Sommermaerchen

Titel: Sommermaerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Elliott , SARAH MALLORY
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hörte sie hinter sich ein Räuspern.
    Rasch stand sie auf und drehte sich um. Vor ihr stand Lord Pelham.
    „Kann ich Ihnen helfen?“
    Es dauerte einen Augenblick, bis sie ihre Sprache wiederfand. „Guten Tag.“
    Charles nickte ihr zu. „Auch Ihnen einen guten Tag.“
    Beatrice wusste nicht, was sie nun noch sagen sollte. Da überkam sie plötzlich ein argwöhnischer Gedanke. „Sie sind mir doch nicht etwa gefolgt?“, fragte sie und errötete sofort.
    Lord Pelham blickte gekränkt drein. „Seit meiner Jugendzeit gehe ich mit meinen Hunden um diese Uhrzeit hier spazieren. Sie sind mir aufgefallen, weil Sie den Ball so grässlich ungeschickt geworfen haben.“
    Jetzt erst bemerkte sie, dass er nicht allein war. In seiner Hand hielt er eine Leine, an deren Ende sich der kleinste, flauschigste Hund befand, den sie je gesehen hatte.
    Von seinem Gesicht waren nur die glänzende schwarze Nase und die rosa Spitze seiner Zunge zu erkennen.
    „Das ist Ihr Hund?“, fragte sie zweifelnd. Die beiden waren ganz gewiss ein seltsames Paar.
    „Äh, nein. Der Hund gehört meiner Schwester. Er heißt Egremont.“
    „Egremont?“
    „Ja, ein alter Familienname. Wir nennen ihn Eggy.“
    Beatrice nickte und wich seinem Blick aus. „Edward und ich sollten jetzt gehen ...“
    „Sie wollen ihm den Ball nicht zurückholen, obwohl Sie diejenige waren, die ihn ins Wasser geworfen hat?“
    Skeptisch beäugte sie den See. „Es erscheint mir sehr tief.“
    „Ja, allerdings sieht Edward recht enttäuscht aus. Vielleicht darf ich Ihnen helfen?“
    Charles fühlte sich an diesem herrlichen Frühsommermorgen glücklicherweise ausgesprochen galant. Er hatte sich die ganze Woche über in Geduld geübt, sich zurückgehalten und sie nicht aufgesucht, und er wollte sie nun nicht verschrecken.
    Beatrice überlegte. Sie wollte es nicht riskieren, mehr Zeit als nötig in seiner Gesellschaft zu verbringen, aber sein Vorschlag war freundlich gemeint. Zögernd nickte sie. „Tja, aber wie wollen Sie das anstellen?“
    „Das ist leicht“, sagte Charles, während er ihr Egremonts Leine reichte. „Zu diesem Zweck tragen Gentlemen einen Spazierstock bei sich, wissen Sie. Um damit Damen in Nöten zu helfen.“ Er fischte mit dem Stock im morastigen Wasser und rollte schließlich Edwards Ball heraus. Der Hund bellte aufgeregt, und Beatrice klatschte unwillkürlich Beifall.
    „Bravo“, sagte sie lachend.
    Verwegen lächelnd verbeugte er sich mit übertrieben ritterlicher Geste. „Darf ich Ihnen zeigen, wie man einen solchen Ball korrekt wirft, Madam?“
    Sie lächelte und knickste. „Es wäre mir eine Ehre, Mylord.“
    „Dann passen Sie gut auf“, sagte Charles zuversichtlich und warf den Ball in hohem Bogen. Edward sprintete hinterher und hatte ihn bald darauf gefangen. Sie warteten, dass er damit zu ihnen zurücktrottete. Allein, das tat er nicht. Den Ball im Maul haltend, rannte Edward immer weiter und verschwand im Park.
    „Oje, sonst ist er immer gleich zurückgekommen“, meinte Beatrice besorgt.
    Charles lächelte beruhigend, doch der Gedanke, Lady Sinclairs geliebten Edward verloren zu haben, jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken. „Gewiss taucht er gleich wieder auf. Vielleicht sollten wir ihm dennoch folgen. Für alle Fälle.“
    Beatrice nickte. „Ja.“

    Sie gingen los, und Egremont trottete langsam auf seinen kurzen Beinchen hinter ihnen her. Seufzend warf Beatrice einen Blick über die Schulter, was Charles nicht entging.
    „Zu Eggys Verteidigung muss ich sagen, wäre es sein Ball gewesen, hätte er ihn ganz gewiss selbst aus dem Wasser geholt, meine liebe Miss Sinclair“, meinte er.
    Sie zog es vor, nicht zu antworten, und nahm den kleinen Hund auf den Arm, um schneller voranzukommen.
    „Geben Sie ihn mir“, forderte Charles brüsk und hob Egremont aus ihren Armen, nur um sich unverzüglich zu wünschen, er hätte es nicht getan. Viel zu nah kam er ihr dabei, so nah, dass er den Duft ihres Haares wahrnahm. Und als sein Arm den ihren flüchtig streifte, erwachten wenig ehrenwerte Gefühle in ihm. Mühsam bezwang er sie. Im Augenblick wollte er bloß ihre Gesellschaft genießen.
    Die Berührung brachte sie aus der Fassung. Er sah es daran, dass sich ihr Mund leicht vor Entsetzen öffnete und ihre Augen sich weiteten. Unverzüglich ging sie schneller.
    Charles folgte ihr.
    Als sie sich der Rotten Row näherten und Edward immer noch nicht gefunden hatten, geriet Beatrice in große Sorge. An einem solch herrlichen

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