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Sommermaerchen

Sommermaerchen

Titel: Sommermaerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Elliott , SARAH MALLORY
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Leben unverändert fortführen, und an diesen Gedanken klammerte sie sich mit aller Kraft.
    „Ich ... ich muss jetzt gehen.“
    Er schüttelte langsam den Kopf. Sein Blick war verhangen, seine Hände strichen immer noch durch ihr Haar.
    „Bitte, Charles, du musst mich gehen lassen.“
    Einen Augenblick hielt er sie noch in seinen Armen gefangen, doch wusste er, sie hatte recht. So groß die Versuchung auch war, Beatrice in die Liebe einzuführen, er musste ihr widerstehen. Zwar würde er nie um ihre Hand anhalten, aber er respektierte und mochte sie. Daher wollte er ihr auch die Chance, ihr Glück in der Ehe zu finden, nicht nehmen. Dieses Glück würde sie allerdings nicht bei ihm finden.
    Abrupt gab er sie frei und trat zurück. „Gut“, sagte er und zwang sich zu einer kühlen Gelassenheit, die er nicht verspürte.
    Beatrice stand einen Augenblick abwartend da, wusste nicht, was sie tun sollte. So leicht ihren Willen bekommen zu haben, machte ihr nur umso deutlicher bewusst, dass sie keinerlei Verlangen verspürte, zu gehen.
    „Nimm Platz“, sagte er in absichtlich nüchternem Ton und deutete zu einem Mahagonistuhl. „Ich lasse meine Kutsche vorfahren.“
    Sie nickte, setzte sich aber erst, nachdem er die Halle verlassen hatte. Unruhig rang sie die Hände im Schoß, lauschte angespannt auf ein Zeichen, dass er zurückkehrte.
    Nach etwa zehn Minuten öffnete sich die Vordertür, und ein verschlafener, sauertöpfisch blickender Kutscher lugte herein. „Die Kutsche steht bereit, Miss“, sagte er und verschwand gleich darauf wieder.
    Beatrice sah sich in der Halle um und fragte sich, ob sie auf Charles warten sollte, um sich zu verabschieden. Nach einer Weile wurde ihr allerdings bewusst, dass er nicht zurückkommen würde.
    Sie hätte froh darüber sein sollen, stattdessen war ihr zum Weinen zumute. Es war, als hätte er sie verstoßen. Steif erhob sie sich schließlich und ging, hoffend, ihn nie wiederzusehen.

13. KAPITEL
    Am nächsten Morgen teilte Beatrice ihrer Tante mit, dass sie abreisen würde. Lady Sinclair war außer sich, doch Beatrice ließ sich nicht erweichen. Sie gab vor, erschöpft und entmutigt zu sein und daher den innigen Wunsch zu verspüren, ledig zu bleiben und ein geruhsames Leben in Hampshire zu führen. Vormittags saß sie bereits in der Kutsche, die sie in raschem Tempo gen Sudley brachte.
    Beatrice seufzte und schaute aus dem Fenster. Inzwischen war sie seit mehreren Stunden unterwegs. London lag längst hinter ihr, und die Landschaft wurde freundlicher und vertrauter. Im Licht der Sommersonne schien der Himmel ihr blauer, das Gras grüner ...
    Bedauerlicherweise wurde ihre Laune immer schlechter, je mehr Zeit sie zum Grübeln hatte. Sie war noch nie zuvor so wütend gewesen. Charles hatte aus rein eigensüchtigen Motiven möglicherweise ihren Ruf ruiniert. Wenn sich der Vorfall vom gestrigen Abend herumsprach, waren ihre Chancen auf eine Heirat für immer verdorben. Die Tatsache, dass sie allein mit ihm im Garten seiner Mutter gewesen war, würde gewiss für einige hochgezogene Augenbrauen sorgen. Jack Davenport mochte zwar Charles’ bester Freund sein, dennoch war es fraglich, ob er Schweigen bewahren würde. Überdies bestand durchaus die Möglichkeit, dass ihr närrischer Besuch in Charles’ Haus nicht unentdeckt geblieben war.
    Sein Ruf indes würde durch einen solchen Skandal gewiss nicht leiden. Sie gälte nur als eine weitere Kerbe in seinem Bettpfosten.
    Am liebsten hätte sie vor Wut über diese Ungerechtigkeit geschrien, ihn für seine Selbstsüchtigkeit geschlagen. Dabei wusste sie, es hätte schlimmer kommen können.
    Er hätte ihr die Unschuld rauben können ... Teufel auch, sie war bereit gewesen, sich ihm hinzugeben.
    Tief einatmend versuchte sie, sich zu beruhigen. So gern sie auch geschrien hätte, es hätte nur den Kutscher beunruhigt, und Charles zu schlagen kam, da er in London weilte, aus rein praktikablen Gründen nicht in Betracht.
    Da es nichts anderes zu tun gab, nahm sie ihr Notizbuch zur Hand und las, was sie im letzten Monat geschrieben hatte. Gleich darauf begann sie, mit Vehemenz ganze Seiten durchzustreichen.
    Sentimentales Gefasel.
    Ihre Schriftstellerei hatte ihr nicht im Geringsten geholfen, vernünftig zu bleiben. In dieser Saison hatte sie sich nicht nur durch romantische Träume in Schwierigkeiten gebracht, sondern obendrein auch noch durch eine echte Romanze. Ohne einen weiteren Gedanken an ihr Notizbuch zu verschwenden, schob sie es in ihr

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