Sommermaerchen
ausgemalt hatte: Ihr blondes Haar lag ausgebreitet auf seinem Kissen; ihre weichen Kurven schimmerten golden im warmen Licht des Kaminfeuers ...
Wilde Begierde flackerte in ihm auf. Er wollte sich in ihr verlieren, wollte sie erobern, ihre warme Haut spüren; fühlen, wie sie ihn an sich presste.
Ohne den Blick von ihr zu nehmen, begann er, sein Hemd aufzuknöpfen, sah, wie ihre Augen sich weiteten, als sie seine breite Brust erblickte. Er schlüpfte aus dem Hemd und begann, seine Hose aufzuknöpfen.
Plötzlich sah Beatrice erschrocken aus.
Er hielt inne und beugte sich zu ihr. „Du siehst verängstigt aus.“
Sie bedeckte ihre Blöße und setzte sich auf. „Ja, ich fühle mich ängstlich, weil ich nicht weiß, was geschehen wird.“
Charles war sich sicher, dass er seine nächsten Worte schon bald bereuen würde.
„Vielleicht lässt sich deine Angst bezwingen, wenn du mir beim Auskleiden hilfst?“
Beatrice überlegte einen Augenblick, dann nickte sie. „Ja, das wäre möglich.“
Sein Mund wurde trocken, als sie aus dem Bett stieg und die Decke zurückließ, sich vor ihn stellte und zögernd nach den Knöpfen seiner Hose griff. Tief atmete er den Duft ihres Haares ein. Flieder.
Angestrengt dachte er an Flieder, um die Beherrschung nicht zu verlieren. Als sie leicht am Bund seiner Hose zupfte, sog er scharf den Atem ein.
Beatrice hielt inne und schaute auf. „Habe ich dir wehgetan?“
Charles verspürte mittlerweile tatsächlich eine schmerzvolle Sehnsucht. Wenn er nicht bald eins mit ihr werden konnte, würde er wahnsinnig werden. Sanft schob er sie fort und streifte rasch die Hose ab, dann trug er Beatrice zum Bett und bedeckte ihren Körper mit dem seinen.
Gleich darauf spürte sie, wie er mit dem Mund über ihr Ohr streifte, ihre Brust und tiefer. Sie keuchte auf, als seine Zunge in ihren Nabel tauchte, ehe sein Mund noch tiefer wanderte, zu den Innenseiten ihrer Schenkel ...
Sie schob die Hände in sein Haar, nahm nichts mehr wahr, außer den Freuden, die er ihr bereitete. Als Charles ihren Körper mit den Lippen sanft liebkoste und ihr mit den Fingern höchste Wonnen verschaffte, glaubte sie, die Welt stünde still, so stark war der Sturm der Gefühle, der sie erbeben und seinen Namen ausrufen ließ.
Noch bevor sie seinen Namen ganz ausgesprochen hatte, spürte sie, wie er vorsichtig in sie eindrang. Beatrice erschauerte ob der unbekannten Berührung, aber als er sich zurückzog, ließ das erregende Gefühl dieser Bewegung sie aufstöhnen. Ihr Mund fand den seinen, und sie bat stumm um mehr.
Mit einer raschen Bewegung nahm Charles sie erneut, diesmal tiefer, genoss aufstöhnend die Wonnen, die ihm so lange verwehrt geblieben waren. Auch Beatrice stöhnte auf, verlor sich ganz im Rausch der Sinne, der so allumfassend war, dass sie den leichten Schmerz kaum spürte, den er auslöste, als er sie zur Frau machte.
Langsam erst, dann immer schneller, begann er, sich vor- und zurückzuwiegen.
Unwillkürlich passte sich Beatrice seinem Rhythmus an, spürte, wie Glut und Verlangen in ihr stetig anwuchsen, bis sie in einem Höhepunkt gipfelten, der sie beide gleichzeitig aufstöhnen und erschauern ließ.
Viele Minuten, vielleicht eine Stunde lang, lagen sie wie betäubt eng umschlungen da, sprachen nicht, bewegten sich nicht, und waren doch tief bewegt. Gelegentlich strich Charles ihr über das Haar oder ließ seine Finger über ihren Rücken wandern.
Immer noch eng umschlungen schliefen sie schließlich ein. Und bevor Beatrice in tiefen Schlummer sank, hegte sie tatsächlich die Hoffnung, dass sie glücklich miteinander werden würden, so wie ihr Vater es vorhergesagt hatte.
22. KAPITEL
Als Beatrice erwachte, war es beinahe Mittag. Die Sonne schien strahlend hell ins Zimmer und tauchte es in ein goldenes Licht. Sie fühlte sich wohlig und warm, doch als sie sich nach Charles umdrehte, merkte sie, dass seine Seite des Bettes kühl und verlassen war.
Rasch setzte sie sich auf und sah sich im Zimmer um, auf der Suche nach ihrem Gatten. Er war nicht da. Auf dem Nachttisch aber lag eine Nachricht: B.
Ich habe einige dringende Geschäfte in der Stadt zu erledigen. Entschuldige, dass ich Dir dies nicht eher mitteilte, aber ich wollte den Abend nicht verderben. Ich werde voraussichtlich Ende der Woche zurückkehren.
C.
Beatrice las die Nachricht zwei Mal, nicht sicher, was sie davon halten sollte. Zwar hatte sie nach ihrer gemeinsamen Nacht gewiss keine Rosen und Liebesbezeugungen erwartet, aber
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