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Sommermaerchen

Sommermaerchen

Titel: Sommermaerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Elliott , SARAH MALLORY
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Ohren steifhalten und sich ihren Kummer und ihre Wut nicht anmerken lassen. Aber das hieß nicht, dass sie sein Verhalten stillschweigend akzeptieren würde.
    Beatrice ließ den Blick durch den Raum schweifen. Bis sie einen Plan geschmiedet hatte, wie sie sich für sein Benehmen rächen konnte, gab es sicherlich genug für sie zu tun. Zwar hatte er es nicht verdient, wenn sie sich um die Verschönerung seines Hauses kümmerte, allerdings schien es, Pelham House würde mehr ihr Zuhause sein als das seine.
    Mein Zuhause.
    Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, die Saat eines diabolischen Plans keimte in ihr.
    Sie würde das Haus zu dem ihren machen und dabei seine Brieftasche gehörig schröpfen. Zugegebenermaßen eine kleinliche Rache, aber eine, die ihr Genugtuung verschaffen würde.

24. KAPITEL
    Nach einem Monat gab Charles auf. Vergeblich hatte er versucht, Beatrice aus seinem Gedächtnis zu verbannen. Er war mit Jack ausgegangen und hatte jede verflixte Simone und Suzette getroffen, die es in London gab. All das hatte ihm indes bloß deutlich gemacht, dass er absolut kein Interesse an einer anderen Frau hegte.
    In jeder dieser Nächte war er unzufrieden heimgekehrt. Und in jeder dieser Nächte hatte ihm der Gedanke an Beatrice den Schlaf geraubt. Er fühlte sich elend ohne sie.
    Nun saß er in der Kutsche und konnte es gar nicht erwarten, endlich nach Pelham House zu kommen. Zwar würde er es vor ihr nie zugeben, aber er vermisste sie.
    Dennoch würde er nicht lange bei ihr bleiben. Nach wie vor schien es ihm viel zu riskant, sich zu eng an sie zu binden. Ein kurzer Besuch indes konnte freilich nicht schaden. Sie hatten sich eingestanden, dass sie einander begehrten, warum sollten sie da nicht gelegentlich die Gesellschaft des anderen genießen? Solange es nicht zu häufig vorkam ...
    Ungeduldig trommelte er mit den Fingern aufs Bein. Gewiss würde Beatrice ihn nicht mit offenen Armen empfangen. Vermutlich war sie sogar wütend auf ihn. Doch sie war schon des Öfteren wütend auf ihn gewesen, und er hatte sie immer besänftigen können.
    Als die Kutsche die lange Auffahrt hinauffuhr, durchzuckte ihn freudige Erwartung.
    Wütend oder nicht, er plante, alles zu versuchen, Beatrices Zorn bis zum Abend zu beschwichtigen, um die Nacht gemeinsam mit ihr verbringen zu können.
    In Gedanken bei einem warmen Mahl, einem heißen Bad und einem warmen Körper an seiner Seite, betrat er wenig später das Haus und blieb abrupt stehen.
    In der Halle herrschte ein einziges Chaos. Ungläubig ließ er den Blick durch den Raum schweifen. Der Teppich und die Möbel waren verschwunden, stattdessen standen überall Kisten herum. Auf der untersten Treppenstufe saßen zwei Arbeiter und aßen Butterbrote.
    „Wilson!“, rief Charles barsch.
    Zögernd steckte der Butler den Kopf aus der geöffneten Tür des Salons. „Oh, guten Tag, Mylord.“
    „Ich will unverzüglich wissen, was zum Teufel hier vorgeht!“
    „Also, Mylord ...“ Wilson trat zögernd in die Halle hinaus und sah verlegen zu den beiden Arbeitern hinüber. Neugierig betrachteten sie Charles und seinen Butler.
    „Was brüllst du so?“, fragte Beatrice, die in diesem Augenblick die Treppe hinunterkam. Sie trug eine Schürze, ihr Haar war zerzaust und ihr Gesicht mit Schmutz befleckt.
    Die Arbeiter ließen ihren Blick sofort zu ihr schweifen und musterten sie bewundernd.
    Charles hingegen ließ ihre Schönheit zum ersten Mal kalt. „Was geht hier vor?“
    „Deine Frage habe ich bereits beim ersten Mal verstanden, ich hab dich bis in den obersten Stock gehört. Es gibt keinen Grund zu schreien“, sagte Beatrice.
    „Dann antworte mir endlich!“
    „Gewiss. Können wir dieses Gespräch im Arbeitszimmer fortsetzen, oder legst du Wert darauf, dass es in aller Öffentlichkeit stattfindet?“ Ohne seine Antwort abzuwarten, drehte sie sich um und ging ins Arbeitszimmer.
    Charles folgte ihr vor Wut kochend und schlug die Tür hinter sich knallend ins Schloss.
    Bemüht ruhig sagte er: „Ich habe dir nicht die Erlaubnis gegeben, Änderungen vorzunehmen.“
    Beatrice zog die Stirn kraus. „Aber du hast doch selbst gesagt, das Haus müsse renoviert werden. Weißt du das nicht mehr?“
    „Das mag sein, aber selbstverständlich müssen sämtliche Maßnahmen vorher mit mir abgesprochen werden.“
    „Wie hätte ich das tun sollen?“, erwiderte Beatrice ruppig. „Du warst nicht hier.“
    „Was hast du alles verändern lassen?“
    Sie zog aus ihrer Tasche eine Liste hervor.

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