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Sommermond

Titel: Sommermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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lassen.
    „Scheiße …“, murmelte er, schloss die Augen und versuchte wieder klar zu werden.
    Doch das Kribbeln verschwand nicht aus seinem Schritt, und als er die Augen wieder öffnete und Peer ihn noch immer erwartungsvoll anblickte, schaffte er es nicht mehr, sich zurückzuhalten. Er beugte sich vor, riss Peers Gesicht vor das seine und küsste ihn erneut. Dieses Mal ungehemmter und leidenschaftlicher. Peer machte keine Anstalten, sich zu wehren – als ob er mit genau diesem Verhaltensmuster gerechnet hätte. Er legte eine Hand in Bens Nacken, führte die andere in dessen Schritt und ertastete die Verhärtung, die Ben endgültig verriet.
    „Lass uns reingehen …“, nuschelte Peer und versuchte sich von Ben zu lösen. Doch der küsste ihn noch eine ganze Weile weiter, genoss das Gefühl der gedankenfreien Erregtheit und löste sich erst, als er sich sicher war, das ein kurzzeitiger Abbruch ihn nicht mehr umstimmen konnte.
    Mit feuchten Lippen löste er sich und schnallte sich ab, während Peer ausstieg. Flüchtig kontrollierte er den Inhalt seiner Taschen, bevor auch er die Tür aufriss und vom Sitz kletterte. Als er an der frischen Luft ankam, überfiel ihn ein kurzer Anfall von Schwindel. Er taumelte gegen die Karosserie und ließ sich von Peer stützen.
    „Alles in Ordnung?“, flüsterte dieser mit besorgtem Blick.
    Ben schloss die Augen, um sich kurz mit Zeigefinger und Daumen über sie zu fahren. Nebenbei nickte er.
    „Okay“, meinte Peer, während er eine Vielzahl von Schlüsseln über den Ring seines Schlüsselbunds streifte. Den vorletzten behielt er schließlich in der Hand. „Kommst du?“
    Ben drückte sich vom rosafarbenen Wagen und versuchte den Schwindel von sich zu schütteln. Als er sich seines Gleichgewichts sicher war, folgte er Peer bis zur Haustür. Dieser steckte den Schlüssel in das Schloss der grün umrahmten Tür und drückte sie auf. Mit einem leisen Klicken schaltete er das Licht an.
    „Wo is’n deine Schwester?“, nuschelte Ben.
    „Wieso?“, fragte Peer, während die Tür hinter ihnen zu fiel.
    „Na, wegen dem Smart“, entgegnete Ben.
    „Ach, deshalb …“ Peer lächelte amüsiert. „Die wohnt im Reihenhaus um die Ecke. Sie studiert auch.“
    „Und deine Eltern?“, hakte Ben nach.
    Peer fiel der Schlüssel herunter. Er bückte sich, hob ihn auf und blieb auf halber Treppe stehen.
    „Alles in Ordnung?“, fragte dieses Mal Ben.
    Peer streckte seine Hand zum Geländer und seufzte.
    „Ja, es ist nur … Sie leben nicht mehr.“
    „Oh, Scheiße …“, murmelte Ben. Die Information traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht. „Das tut mir leid.“
    „Ich rede nicht gern darüber“, fügte Peer hinzu. Er stockte und senkte den Blick, als ob er erst neue Energie tankte, bevor er wieder aufsah und mit dem Zeigefinger auf Ben deutete. „Aber vielleicht erzähl ich’s dir, wenn du mir deine Geschichte erzählst.“
    Ben schaute ihn unsicher an. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte, und war froh, als Peer die gegangenen Stufen wieder hinunterschritt und sich mit einem Lächeln vor ihn stellte. Er legte seine Hände um Bens Seiten und zog ihn an sich heran. Er beugte sich vor, als ob er Ben küssen wollte. Doch das tat er nicht. Stattdessen flüsterte er heiser: „Lass uns jetzt hochgehen und da weiter machen, wo wir aufgehört haben.“
    Der heiße Atem streifte Bens Lippen und machte ihn benommen. Ihm blieb keine Zeit, etwas zu erwidern, da löste sich Peer schon von ihm, wandte sich um und lief die Treppen hinauf. Ben verharrte noch einen kurzen Moment, bevor er ihm folgte. Noch bevor er den zweiten Treppenabsatz berührte, konnte er hören, wie Peer seine Haustür aufschloss. Ben stützte sich mit einer Hand an der kühlen Wand und schritt weiter. Vor der fremden Wohnung blieb er schließlich stehen, spähte in deren Inneres und befreite sich aus seinen Schuhen. Peer konnte er nirgends sehen, hörte nur, wie er in einem der Zimmer herumwühlte. Ben blieb noch einen Moment unsicher stehen, bevor er in den hellen Flur trat und die Tür hinter sich zuzog. Die ganze Wohnung roch nach Peer – als ob er sie statt mit Farbe mit seinem Parfüm gestrichen hätte. Ben trat auf einen der zwei weißen Läufer und blieb vor einer Fotocollage stehen, die über einer schwarzen Kommode hing. In ihr klebten die unterschiedlichsten Aufnahmen: ein paar von Peer allein, ein paar von ihm mit anderen Studenten und ein paar von ihm und seiner Familie. Zumindest vermutete Ben, dass

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