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Sommermond

Titel: Sommermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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spüren.
    „Ja“, antwortete er leise. „Und ich tu’s gern noch mal.“
    Daraufhin schüttelte Ben kaum merklich den Kopf.
    „Nein …“, murmelte er und bewegte sich dabei einige Millimeter nach vorn. „Das soll etwas ganz Besonderes bleiben.“
    Alex schaute Ben fest in die Augen. Er verspürte den Drang zu schlucken, doch sein Mund war zu trocken. Ben näherte sich ihm immer weiter und schielte zum Ende nur noch auf seine Lippen. Sie wollten sich gerade küssen, als im gleichen Moment die Zimmertür aufgerissen wurde, Alex daraufhin erschrocken zur Seite blickte, Ben seine Lippen nur kurz streifte und anschließend unsicher nach vorn taumelte.
    „Oh!“, meinte Nick und tat entschuldigend. „Ich wollt‘ nicht stören.“
    „Hast du aber!“, fuhr Alex ihn an. „Schon mal was von anklopfen gehört?
    Ben räusperte sich verlegen.
    „Na ja, kurz vorm Koitus ward ihr ja nun nicht“, gab Nick trocken zurück.
    „Nein“, entgegnete Alex. „Dafür hättest du vor ein paar Stunden reinplatzen müssen.“
    Nicks Gesicht verzog sich verärgert.
    „Was gibt’s denn?“, mischte Ben sich ein. In seiner Stimme schwang Amüsement.
    „Ein Typ von der Kripo will mit dir sprechen“, erwiderte Nick. „Er wartet unten.“
    Mit diesen Worten trat er ein paar Schritte rückwärts und wollte gerade wieder gehen, als Ben blitzschnell auf ihn zustürmte und einen Fuß in die Tür klemmte.
    „ Ein Typ von der Kripo ?“, hakte er nach. „War nicht erst gestern jemand von denen hier?“
    „Ja“, antwortete Nick. „Ich hab’s ja von Anfang an gesagt. Die hätten Alex direkt bei sich behalten sollen.“
    „Nick, bitte!“, entgegnete Ben. „Sei nicht kindisch!“
    Alex beobachtete die beiden. Wieder einmal stach sich Eifersucht in seinen Magen und löste ein Gefühl von Wut in ihm aus. Gleichzeitig stieg Angst und Unsicherheit in ihm auf, denn er wusste, dass ein weiterer polizeilicher Zwischenfall den restlichen Abendverlauf negativ beeinflussen konnte.
    „Hat er gesagt, was er will?“, fragte Ben weiter.
    Alex‘ Blick verfinsterte sich.
    „Was fragst du ihn überhaupt noch?“, rief er Ben zu. „Als ob der uns freiwillig helfen würde.“
    Nick warf ihm daraufhin einen scharfen Blick zu. Alex hielt ihm stand und brachte seine Aversion gegen ihn auch ohne Worte deutlich zum Ausdruck.
    „Die wollen wissen, warum du das Krankenhaus vorzeitig verlassen hast“, erklärte Nick. Mit seinem geheuchelten Vertrauen versuchte er sich offensichtlich bei Ben einzuschleimen. „Ich glaub‘, deine Eltern haben sie hierher bestellt.“
    „Meine Eltern?“, fragte Ben. Er war fassungslos. „Warum reden die nicht erst mal mit mir?“
    Nick zuckte unschuldig mit den Schultern. In jenem Moment hätte Alex alles darauf verwettet, dass der Schwarzhaarige nicht ganz unbeteiligt am Auftauchen der Kripobeamten war. Vermutlich hatte er Bens Mutter so lange ins Gewissen geredet, bis sie zum Hörer gegriffen hatte.
    „Ja, okay …“, murmelte Ben. „Ich komm‘ gleich.“
    Mit diesen Worten kehrte er ins Zimmer zurück und schritt zu seinem Nachtschrank. Mit verzerrter Miene drückte er sich weitere Tabletten aus der Verpackung. Nick stand noch immer in der Tür und beobachtete ihn besorgt.
    „Du kannst dich jetzt wieder verpissen!“, fuhr Alex ihn an.
    Nick sah kurz zu ihm auf, bevor er sich ohne weitere Widerworte abwandte.
    „Dieser Wichser!“, fluchte Alex.
    Ben reagierte nicht. Er nahm das Glas Wasser und spülte die Tabletten seine Kehle hinunter.
    „Für was hält der sich eigentlich?“
    „Alex …“, murmelte Ben und stellte das Glas auf der Fensterbank ab.
    „Was denn? Platzt hier rein und macht einen auf Obermacker!“
    „Alex!“, weiderholte sich Ben nachdrücklich. „Wir haben jetzt wirklich andere Probleme!“
    Daraufhin schwieg Alex. Er musste Ben recht geben. Unten in der Villa saß die Polizei und wartete höchstwahrscheinlich darauf, Ben mit intimen Fragen zu bombardieren. Natürlich kam das unpassend, denn eigentlich hatte Alex Jo in etwa einer Stunde nach dem Geld fragen und sich anschließend auf den Weg zum Spanier machen wollen. Jetzt konnte er nur hoffen, dass der Spanier ihm kein weiteres Mal unterstellen würde, die Polizei gerufen zu haben. Denn das würde zu weiteren Problemen führen.
    „Was soll ich denen denn sagen?“, fragte Ben.
    „Was weiß ich!“, gab Alex gereizt zurück. Die Situation überforderte ihn.
    „Du bist echt ‘ne super Hilfe …“, entgegnete Ben.
    „Sorg

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