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Sommernachts-Grauen

Sommernachts-Grauen

Titel: Sommernachts-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mennings
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einmal auffiel, wenn andere dabei waren.
    Manches Mal war sie in seinen Armen beim Fernsehen eingeschlafen. Erstaunt, durch das Rauschen des Fernsehers oder dem hohen Pfeifton des Sendesignals und nicht von seinen Händen auf ihrer Haut geweckt worden zu sein. Es beruhigte sie, dass sie so sein konnte wie sie wollte. Sie musste sich keine Mühe geben, attraktiv auf ihn zu wirken. Brauchte sich nicht vor einem Treffen die Haare zu machen und blieb so manches Mal ungeschminkt. Kaum ein anderer Mann kam in diesen Genuss, ohne zuvor mit ihr geschlafen zu haben.
    Auf der anderen Seite glaubte sie allerdings, dass sie viel zu hässlich sei, als dass er sich für sie interessieren würde, was sie wiederum verunsicherte. Erst als beide eines Abends nach zu viel Wein betrunken gewesen waren und Reiner sich dazu hinreißen ließ, sie intensiv zu küssen, sie sogar eng an sich zog und die Festigkeit ihrer Brüste überprüfte, konnten sie mit dem Thema Sexualität abschließen. Denn obwohl es für beide durchaus angenehm war, so wollte der Funke doch nicht überspringen und sie schliefen nach einer Weile des Knutschens müde und zufrieden ein.
     
    „Nein, du Quatschkopf“, sagte sie zu ihm und wickelte das Laken wieder um ihren Körper. „Was willst du, ich habe doch gar nicht gekocht?“
    „Als ob ich dich nur besuchen würde, um was zu essen.“
    „Nein, natürlich nicht, wie konnte ich das auch nur annehmen?“
    „Du bist blöd. Aber wenn du mich schon so fragst, hast du denn was zum Essen im Haus?“
    „Nur Reste, wir wollten später irgendwo was essen. Wir wissen nur noch nicht wo.“
    „Schade, da kann ich euch nicht begleiten.“
    „Weißt du was, ich lade dich ein.“
    „Das geht nicht schon wieder.“
    „Ich werde Susi überreden, dass wir einen Croque essen, das ist nicht so teuer.“
    „Susi ist auch da?“
    „Ja, sie sitzt draußen, und versucht, meinen spannernden Nachbarn besser kennenzulernen.“
    Ella und Reiner betraten den Balkon. Kaum dass Susi Reiner sah, verzog sie ihr Gesicht und der Nachbar war aufgestanden, um in seiner Wohnung zu verschwinden.
    „Na toll, jetzt hast du den vertrieben, wo es doch gerade so gut lief.“
    „Hallo Susi, ich freue mich immer wieder, dich zu sehen.“
    „Jetzt hört schon auf, ihr beiden Zankhähne. Dass ihr euch aber auch grundsätzlich streiten müsst.“
    „Wir streiten doch gar nicht“, sagte Reiner und setzte sich neben Susi in einen Stuhl.
    „Doch, das tun wir. Ich weiß auch nicht, was du gegen mich hast. Aber immer wieder fängst du damit an“, sagte Susi.
    „Mach ich doch gar nicht. Wir sind höchstens verschiedener Meinung. Und ich bin eben ein ehrlicher Mensch und sage, was ich denke.“
    „Weißt du was, Reiner, ich kann gern darauf verzichten, halt doch einfach zwischendurch mal deine Klappe.“
    „Das, meine Liebe, wirst du niemals erleben.“
    „Genau das habe ich befürchtet. Und sag nicht meine Liebe zu mir, das hasse ich und so kannst du gern mit Ella reden aber nicht mit mir.“
    „Jetzt ist aber mal gut“, sagte Ella, „ich geh mich mal anziehen. Schafft ihr es, euch mal fünf Minuten zu vertragen?“
    Beide rollten mit den Augen, während Ella in ihr Schlafzimmer verschwand.
    „Und, was wirst du heute noch unternehmen? Ich nehme an, du gehst dann gleich wieder hungrig nach Hause.“
    Susi sah Reiner mit einem Lächeln an, dass ihm mitteilen sollte, wie sehr sie ihn verabscheute. Aus dem Radio sang inzwischen Markus, dass seine kleine Taschenlampe brennen solle.
    „Ich werde euch begleiten.“
    Susis Lächeln entglitt zu einer Fratze.
    „Nicht schon wieder.“
    „Ella möchte mich gern einladen. Sie mag mich.“
    „Was du nicht sagst. Ich versteh einfach nicht, was sie an dir so toll findet.“
    Susis Augen glitten an seiner Statur herunter, als sei er eben aus dem All auf den Balkon gefallen.
    „Wir sind gute Freunde. Und wenn du es erlauben würdest, dann könntest du feststellen, dass ich gar nicht so ätzend bin, wie du glaubst.“
    „Was ist denn in dich gefahren?“
    „Was soll denn sein? Ich dachte, wir tun Ella den hundertsten Gefallen und streiten mal nicht. Wäre es denn so schlimm, mal normal mit mir zu reden?“
    „Du kannst reden? Wäre mir neu.“
    „Susi, warum magst du mich nicht? Du kennst mich doch kaum.“
    „Das, was ich sehe, reicht mir.“
    „Gib uns doch eine Chance.“
    „Wie bitte? Hast du sie noch alle?“
    Susi war aufgesprungen.
    „Willst du ein Bier?“, fragte sie.
    Reiner nickte mit

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