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Sommernachts-Grauen

Sommernachts-Grauen

Titel: Sommernachts-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mennings
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griff unter ihren Rock und zog an ihrem Tanga, öffnete sich beinah zeitgleich seine Hose, wobei sie ihm behilflich war. Dafür, dass er recht groß war, konnte der Rest leider nicht überzeugen.
    Aber Ella glaubte, dass ein Mann, der so gut aussah, sicher wusste, wie man eine Frau glücklich machte, gerade wenn er weniger gut ausgestattet war. Immerhin konnte er gut küssen, aber mit seinem Liebesspiel brachte er nicht die Glocken zum Läuten. Ella nahm an, dass es sicher an der Umgebung gelegen hatte, denn ständig glaubte sie erwischt zu werden, was sie eigentlich sehr erregte.
    Noch am selben Abend nahm sie ihn mit in ihr Bett. Aber leider war es hier ebenso enttäuschend. Doch aufgeben wollte sie nicht, zumal Frank unglaublich lieb zu ihr war. Ungewöhnlich für alle anderen Männer, die sie kannte, wollte er ständig kuscheln und sie küssen.
    Nach ein paar Tagen glaubte sie bereits, dass ihre Lippen in Fransen hängen würden. An das Tragen von Lippenstift war nicht mehr zu denken. Ein paar Monate ging es gut, in denen Ella ernsthaft versuchte, ihm treu zu sein und ihn als ihren Freund vorstellte. Sie nahm ihn sogar mit zu ihren Eltern, was sich als großer Fehler herausstellte.
    Ihre Mutter hatte sich einen anderen Schwiegersohn vorgestellt und gab sich keine Mühe, ihre Abscheu ihm gegenüber zu verbergen. Selbst als sie hörte, dass Frank ebenso Jura studierte, konnte das nichts an ihrer vorgefertigten Meinung ändern und ihr Vater war ohnehin der Ansicht, dass ausschließlich ein Künstler als Vater seiner Enkel in Frage kam. Manches Mal dachte Ella darüber nach, Reiner ihren Eltern vorzustellen, damit sie endlich einmal eine Vorstellung davon bekämen, was für sie so erstrebenswert schien.
     
    Eines Morgens wachte Ella in einer fremden Umgebung auf, neben ihr lag Jan. Beim besten Willen konnte sie sich nicht erinnern, wie sie hierher geraten sein konnte. Da sie nackt neben ihm lag, nahm sie an, dass sie mit ihm geschlafen hatte. Jan sah ebenso gut aus wie Frank, obwohl er dunkle Haare hatte, die sich zudem auch noch leicht kräuselten und sie hoffte, dass es sich hierbei um eine Naturkrause handeln würde.
    Ella bevorzugte blonde Männer, wobei sie in der Wahl ihrer Bettbekanntschaften nicht auf derlei wertlose Informationen achtete, Hauptsache ein Mann war gut gebaut und interessierte sich vor allem für sie.
    Noch bevor Jan seine Augen öffnen konnte, war Ella verschwunden. Wenn sie ihn danach traf, hoffte sie darauf, dass er sich nicht erinnern würde, denn er sprach sie nie darauf an und sein Verhalten ihr gegenüber war nach wie vor unverbindlich, wie sie es von ihm gewohnt war. Für Ella war es Grund genug, sich endlich von Frank zu trennen.
     
    „Auf so einen Quatsch würde ich auch nichts geben“, sagte Reiner, nachdem er den Artikel gelesen und ihn Susi zurückgegeben hatte.
    „War ja klar, dass du dich wieder gegen mich stellst.“
    „Mach ich doch gar nicht. Aber was soll denn bitte Ella damit zu tun haben? Nur weil sie zufällig die gleichen Schuhe hat?“
    „Dieselben.“
    „Nein, meine Liebe, die gleichen.“
    „Mach mich nicht irre, sie hat dieselben.“
    „Wenn dem so wäre, dann hätte die Leiche jetzt keine mehr, denn dann wären sie jetzt an Ellas Füßen.“
    „Jetzt hört schon auf ihr Beide. Das ist ja gruselig. Soll ich doch was anderes anziehen?“
    „Ja, bitte“, sagte Susi.
    „Nein, du bleibst wie du bist und ich habe außerdem jetzt Hunger. Lasst uns endlich los, was essen.“
     

Kapitel 7: ‚Ecke‘
    Obwohl es bereits kurz nach neun Uhr am Abend war, konnte man noch immer in einen makellos blauen Himmel blicken. Die Sonne schien, war aber mittlerweile hinter den Häusern verschwunden. Es würde noch ein wenig dauern, bis sich der Himmel rot färben und damit signalisieren würde, dass die Nacht hereinbrach.
    Eine Amsel hatte sich zu ihrem allabendlichen Gesang auf dem Endstück einer Dachrinne niedergelassen. Kaum hatte sie mit stolzgeschwellter Brust die ersten Töne hervorgebracht, versuchte eine zweite Amsel, ihr das Vorrecht auf dieses Revier zu nehmen und fing Streit an.
    Selbstverständlich würde sich die erste Amsel nicht kampflos ergeben. Wild fingen beide an zu kreischen und flogen Richtung Boden, um hier zu klären, wer das Sagen hatte. Immer wieder breiteten sie ihre Flügel aus und versuchten mit geschickten Attacken, der jeweils anderen Leid zuzufügen. Fortwährend hackten sie aufeinander ein, dabei immerzu spitze Schreie ausstoßend, so lange

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