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Sommernachtszauber

Sommernachtszauber

Titel: Sommernachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Beckham.
    Nachdem Valerie behutsam auf dem Rücksitz verstaut worden war und Chelsea sich auf dem Beifahrersitz angeschnallt hatte, steuerte Sukie den Wagen langsam durch Hazy Hassocks’ unbeleuchtete, zerfurchte Gassen und auf die Landstraße nach Bagley-cum-Russet.
    »Gibt’s irgendwas Neues von Milla und Derry Kavanagh?«, fragte Chelsea und zappelte vor Neugierde. »Ist er schon eingezogen?«
    »Nein.« Sukie schüttelte den Kopf. »Warum auch? Milla hält sich gern alle Türen offen – sie würde niemals Einbaumöbel kaufen -, außerdem ist er gar nicht ihr Typ. Ich habe sie seit gestern Morgen nicht mehr gesehen, und ihn auch nicht.«
    »Dann ist sie wahrscheinlich bei ihm eingezogen«, meinte Valerie von hinten. »Mich bräuchte er jedenfalls nicht zweimal zu fragen. Ich finde ihn absolut hinreißend – aber verrat bloß nicht meinem Alten, dass ich das gesagt hab …«
    Sukie runzelte die Stirn. Wusste denn alle Welt über Derry Kavanagh Bescheid, nur sie nicht? Wie konnte er ihr entgangen sein? Sie hoffte inständig, dass Milla nichts mit ihm anfinge. Es wäre unerträglich, wenn die beiden in allen Ecken und Winkeln von Pixies Laughter verliebt herumturteln würden. Nicht dass sie in Derry Kavanagh verknallt wäre. Keine Spur. Aber trotzdem...
    »Milla hat gestern bis spät gearbeitet und heute schon früh das Haus verlassen.« Sie bremste ab, um einem Pärchen Teenager auszuweichen, die sich mitten auf der Straße leidenschaftlich küssten, und hupte. »Bewegung, ihr blöden kleinen Scheißer – so was haben wir nie gemacht!«
    »O doch.« Chelsea grinste. »Nach der Schule … auf dem Heimweg, weißt du nicht mehr? In der Twisty Lane? Ach ja, vor allem nach dem Jugendclub. Du hast bei jeder Gelegenheit Barry Lumsden zum Knutschen abgeschleppt.«
    »Nie im Leben! Barry Lumsden war doch total fett!«
    »Konnte aber toll küssen«, entgegnete Chelsea sehnsüchtig. »Mensch, Sukie, das ist alles schon so lange her. Damals hatten wir noch jede Menge Typen, die Qual der Wahl. Und jetzt gehen wir auf die dreißig zu und hocken beide ohne Kerl da …«
    Sukie schwenkte um die immer noch eng umschlungenen Teenager herum, die unanständige Gesten machten. »Entschuldige – ich hatte sehr wohl Freunde …«
    »Ja, aber es hat nie lange gehalten«, seufzte Chelsea. »Und da die kurze Geschichte mit Lewis Flanagan nicht zählt, hattest du seit über einem Jahr keine feste Beziehung mehr, stimmt’s?«
    »Weil ich nicht wollte. Und überhaupt musst du ja gerade reden.«
    »Ich bin eben wählerisch. Der Richtige muss rundum vollkommen sein.«
    Valerie kicherte. »Ihr jungen Mädchen seid schon komisch. Zu meiner Zeit galt man bereits als Ladenhüter, wenn man mit einundzwanzig noch nicht zum Traualtar marschiert war. Damals hat man nicht mit allen möglichen Kerlen herumgemacht, sondern den genommen, der vor der Tür stand. Ich war schon verlobt, als ich noch zur Schule ging, an meinem achtzehnten Geburtstag hab ich meinen Alten geheiratet, und als ich fünfundzwanzig war, hatte ich schon all meine Kinder zur Welt gebracht.«
    Sukie und Chelsea wechselten entsetzte Blicke. Der Wagen schlenkerte kurz.
    »Oh, entschuldige, Val. Alles okay? Ich hoffe, das hat deinem Bein nicht wehgetan?«
    »Nein, alles in Ordnung. Aber könntest du mich trotzdem demnächst mal massieren, Liebes?« Valerie beugte sich vor. »Bei einem Hausbesuch, so wie es in der Anzeige stand?«
    »Ja, sicher. Jederzeit. Aber es muss über Jennifers Salon laufen. Ich hab ihr versprochen, mich vorerst noch nicht selbstständig zu machen.«
    »Wie du willst.« Valerie sank mit unterdrücktem Stöhnen auf die Sitzbank zurück. »Aber je eher, desto besser, Liebes. Möglichst noch vor dem Wochenende. Ich muss wieder auf die Beine kommen, um zur Arbeit zu gehen.«
    »Okay.« Sukie nickte. Valerie war an der Grundschule in Hazy Hassocks bei der Essensausgabe tätig. So einen Job konnte man nicht im Sitzen erledigen. »Jennifer meint, sie bekommt noch diese Woche all die neuen Öle und das ganze Zeug von ihren Lieferanten – sobald die Sachen da sind, ruf ich dich an, und wir machen einen Termin aus – o Mannomann!«
    »Was denn?« Chelsea spähte in die Dunkelheit. »Was ist denn? Oh – wie macht sie das bloß?«
    Sie hatten den Ortskern von Bagley-cum-Russet erreicht, wo die beiden ursprünglichen Dörfer an einer Zickzacknaht, die durch ein keltisches Kreuz markiert war, ineinander übergingen. Topsy, über den Lenker von Valeries Fahrrad gebeugt,

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