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Sommerprickeln

Sommerprickeln

Titel: Sommerprickeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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beiden los war. Außer Sandee.«
    Annajane lehnte sich auf ihrem Schreibtischstuhl zurück und schaute nach draußen. Es wurde langsam spät. Der Parkplatz leerte sich. Sie stand auf und ging zum Fenster hinüber. Aus einem bestimmten Winkel konnte sie Celias Haltebucht sehen. Sie war leer. Annajane atmete laut aus.
    »Hey, sind Sie noch da?«, fragte Katie.
    »Ja«, erwiderte sie. »Wie ging es weiter?«
    »Mit dem Unvermeidlichen«, sagte Katie. »Reeve hatte die brillante Idee, Gingerpeachy zu kaufen. Kaum war der Vertrag unterschrieben, war es aus mit Celia und Reeve. Und wir waren im Besitz eines großen Sacks voller Mist. Es hätte zu keinem schlechteren Zeitpunkt passieren können. Sie wissen ja, wie die Wirtschaft aussieht.«
    »Hat BabyBrands Schwierigkeiten?«, fragte Annajane.
    »Die Firma kommt durch«, sagte Katie trocken. »Natürlich muss der Gürtel enger geschnallt werden. Weshalb ich meine Arbeit verloren habe.«
    »O nein, das tut mir leid«, sagte Annajane. »Wie kann sie denn bloß mit so was durchkommen? Ich meine, ist das nicht Betrug oder so?«
    »Oder so«, wiederholte Katie. »Das ist hier alles schön unter den Teppich gekehrt worden. Aber doch, soweit ich weiß, hat BabyBrands Klage gegen Celia eingereicht … Sie sagten eben, Celia hätte ihren Chef in einer Hotelbar kennengelernt«, sagte Katie. »Haben die beiden eine Affäre?«
    »Nein. Davis war begeistert von ihr, aber das war rein geschäftlich, soweit ich weiß«, erwiderte Annajane. Aus irgendeinem Grund wollte sie dieser Fremden nicht erzählen, dass Celia in Form von Mason einen viel dickeren Fisch an Land gezogen hatte. »Er stellte sie als Beraterin ein auf Grundlage dessen, was er für ihre Fachkenntnis hielt, und natürlich wegen ihrer Erfolgsbilanz, ein erfolgreiches Unternehmen wie Gingerpeachy gegründet und verkauft zu haben.«
    Katies Lachen klang aufrichtig. »Wenn ich Sie über Celia Wakefield informieren darf … Zuerst mal: Erzählt sie immer noch diesen Schwachsinn, dass sie das original PopTot -Kleid erfunden hätte?«
    »Ja«, sagte Annajane. »Ich habe die Kleider gesehen. Wirklich niedlich.«
    »Ja, wirklich niedlich. Aber es ist noch nicht geklärt, wer die Idee dazu wirklich gehabt hat.«
    »Nein?«
    »Nachdem BabyBrands Gingerpeachy gekauft hatte, gab es in einer Elternzeitschrift einen begeisterten Artikel über die Kleider«, sagte Katie. »Nicht lange danach meldete sich die Journalistin, die den Artikel geschrieben hatte, bei uns und teilte uns mit, dass sie einen Anruf von einer Frau bekommen hätte, die behauptete, Celia hätte ihr die Idee gestohlen.«
    »Das ist nicht zu fassen.«
    »Sie hat mal in einer Boutique gearbeitet, wo sie ein Muster dieser Kleider in die Finger bekam, das die Designerin zu Hause genäht hatte. Celia erkannte das Potential, entwarf einen Businessplan, mietete eine Schneiderei und produzierte eine Kleiderlinie, die exakt denen aus der Boutique glich. Und ehe man sich versah, war sie das Genie im Einzelhandel.«
    »Haben Sie mal versucht, die Behauptung dieser anderen Frau zu überprüfen?«, fragte Annajane.
    »Nein«, sagte Katie. »Sie hatte kein Copyright auf die Kleider beantragt. Wir konnten eh nichts unternehmen in der Hinsicht. Wir hörten uns ihre Geschichte an, aber was sollten wir tun? Wir waren ja selbst Opfer. Da war Celia schon längst über alle Berge.«
    »Ich weiß«, sagte Annajane und legte den Stift beiseite. »Da war sie nämlich hier.«
    Es klopfte an der Tür. Ihr Herz schlug schneller. »Katie, ich muss jetzt Schluss machen. Es hat an meiner Tür geklopft. Vielen Dank für Ihre Informationen.«

    Mason stand im Flur, die Laptoptasche über der Schulter.
    »Hey«, sagte er mit verwirrtem Ausdruck. »Schließt du dich neuerdings ein?«
    »Tut mir leid«, entgegnete sie. »Ich hatte so viel zu tun, ich konnte heute einfach keine Ablenkung gebrauchen.«
    »Ich würde mich auch manchmal gerne einschließen. Oder andere ausschließen«, sagte Mason. »Hör mal, es ist gleich sechs. Hast du Lust, was essen zu gehen?«
    Annajane schaute den Flur hoch und runter. »Ich weiß nicht«, murmelte sie. »Ich habe immer noch einen Riesenberg Arbeit vor mir.«
    »Lass ihn bis morgen liegen«, schlug er vor.
    »Das ist es ja nicht allein«, sagte sie. »Du weißt doch, wie die Leute sind. Wenn sie uns zusammen sehen, kocht die Gerüchteküche wieder über.«
    »Na, und?« Ungeduldig fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. »Es gibt Neuigkeiten für dich, Annajane. Die

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