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Sommerprickeln

Sommerprickeln

Titel: Sommerprickeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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in der Sache zu revidieren, weshalb ich dich heute Vormittag gebeten habe, dich mit Annajane und mir zu besprechen. Aber ich würde dich schon gerne darauf hinweisen, dass es gut gewesen wäre, wenn du mich allein schon aus Höflichkeit informiert hättest, dass du vorhast, die Werbeagentur zu feuern, mit der wir seit über dreißig Jahren zusammenarbeiten.«
    »Als Leiter der Marketingabteilung war das ganz allein meine Entscheidung«, sagte Davis und warf Annajane einen nervösen Seitenblick zu. »Wenn die Sache mit Jax Snax klappt, arbeiten wir mit deren Agentur zusammen, die zufälligerweise die größte im Land ist, und du hast ja selbst gesagt, Annajane, dass dir der Ton unserer neuen Werbekampagne nicht gefällt …«
    Jetzt räusperte sich Annajane. Ihr Magen verkrampfte sich vor Aufregung, aber noch etwas anderes kochte in ihr hoch. Zorn.
    »Du hast mich mit Absicht sabotiert«, sagte sie ruhig. »Celia und du, ihr habt Joe Capheart vorgeschlagen, mich einzustellen, weil ihr der Meinung wart, es sei mir unangenehm, mit Celia zusammenzuarbeiten, nachdem sie sich mit Mason verlobt hatte. Aber als ich hier kündigte und in wenigen Tagen in Atlanta anfangen sollte, da habt ihr dafür gesorgt, dass ich dort keine Stelle mehr habe. Das war gemein, Davis. Es war hinterhältig und mies, und ich weiß wirklich nicht, was ich dir je getan habe, um so etwas verdient zu haben.«
    »Hey!«, sagte Davis scharf. »Das war nichts Persönliches. Das war geschäftlich.«
    Mason war baff. »Stimmt das?«, fragte er Davis. »Du hast Joe gedrängt, ihr eine Stelle anzubieten, um sie loszuwerden, weil Celia sie deiner Meinung nach hier nicht haben wollte?«
    »Ich habe angenommen, dass auch du deine Exfrau nicht in der Nähe haben wolltest«, sagte Davis leichthin. »Denn deine Verlobte wollte es ums Verrecken nicht. Ich habe nur das getan, was ich glaubte, das du tun würdest – wenn du die Eier dazu hättest, was du ja offensichtlich nicht hast.«
    Masons Gesicht wurde dunkel. »Annajane und ich haben es in den letzten fünf Jahren geschafft, anständig miteinander umzugehen, ohne jede Hilfe von dir. Sie war ein wichtiges Mitglied unseres Teams …«
    »Ich bitte dich!«, unterbrach Davis ihn. »Sie hat hier angefangen zu arbeiten, weil Dad sie süß fand und weil sie mit dir verheiratet war, und nach der Scheidung ist sie geblieben, weil du irgendwelche Schuldgefühle wegen der Trennung hattest. Na ja, das ist deine Sache, Bruder.« Er warf Annajane einen mitleidigen Blick zu. »Sie hat seit Jahren keine originelle Idee gehabt. Aber als Celia an Bord kam, war sofort klar – für jeden außer dir –, dass wir eine neue Richtung brauchen. Ich habe getan, was getan werden musste. Und würde es wieder tun.«
    Annajane ballte die Fäuste vor kaum unterdrückter Wut. Tränen sprangen ihr in die Augen, sie blinzelte sie zurück.
    »Es reicht!«, brüllte Mason und wies auf seinen Bildschirm. »Wenn du so ein Marketinggenie bist, dann erklär mir doch bitte, warum unsere Verkaufszahlen in den letzten zwei Jahren in jedem Quartal gesunken sind. Und erklär mir bitte auch, warum wir eine sechsstellige Summe an einen unmöglichen Rennfahrer wie Donnell Boggs zahlen, der nicht nur keinen einzigen Podiumsplatz errungen hat, seit wir ihn engagiert haben, sondern der in den letzten sechs Wochen zweimal mit Trunkenheit am Steuer erwischt wurde.« Mason schob seinem Bruder einen Stapel von Boggs unterschriebenen Autogrammkarten über den Tisch zu.
    Die Hochglanzbilder segelten zu Boden. »Diesen Kopf hast du als Gesicht von Quixie engagiert?«, polterte Mason. »Lies mal die Titelseiten der heutigen Tageszeitungen. Aber du kannst die Geschichte auch im Internet nachlesen. Findet man auf allen Seiten. Die Polizei von Mecklenburg County hat Boggs heute Morgen in einem Motel in Concord verhaftet, wo er mit einer sechzehnjährigen Schulabbrecherin, Bier und Ecstasy im Wert von tausendeinhundert Dollar eingecheckt hatte.«
    Davis’ rotes Gesicht erblasste. »Was? Nein, das kann nicht sein! Ich habe gestern Abend noch mit Donnell telefoniert. Er war auf dem Weg nach Spartanburg, wo eine neue Piggly-Wiggly -Filiale eröffnet werden soll, danach sollte er ein Baseball-Spiel in Greenville eröffnen. Es war Quixie-Abend.«
    »Zum Glück hat er es nicht bis nach Spartanburg und Greenville geschafft«, sagte Mason. »Er war zu sehr mit der Jugendlichen beschäftigt, die er übers Internet kennengelernt hatte. Ich will, dass er rausgeworfen wird. Heute

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