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Sommerprickeln

Sommerprickeln

Titel: Sommerprickeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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ihrer Hausarbeit, gibst ihr immer zu verstehen, dass sie nie gut genug ist.«
    »Das stimmt nicht!«, rief Sallie. »Pokey weiß, dass ich sie liebe. Und wenn ich sie kritisiert habe, dann nur zu ihrem eigenen Besten, das weiß sie genau.«
    »Was mit Davis los ist, weiß ich nicht«, gab Annajane zu. »Es ist mir neu, dass Pokey und Pete ihn auszahlen wollen. Aber das ist eine gute Nachricht. Seit Jahren ist er unglücklich bei Quixie; es wird Zeit, dass er etwas anderes versucht, da er nicht mehr an die Firma glaubt. Außerdem wird er vielleicht endlich erwachsen und ein halbwegs so anständiger, mitfühlender, treuer Mann, wie sein Vater war und sein Bruder ist, falls er irgendwann mal aus Passcoe rauskommt und nicht mehr beweisen muss, was für ein toller Hecht er ist.«
    »Du hast kein Recht, so zu sprechen«, sagte Sallie und drückte die Zigarette in der Palme aus. »Ich möchte, dass du mein Haus auf der Stelle verlässt.«
    »Du hast mich hergebeten, und ich habe mir deinen Schwachsinn angehört, jetzt bin ich an der Reihe.« Annajane war jetzt richtig in Fahrt. »Willst du wissen, warum Mason dich nicht zurückruft? Warum er um nichts in der Welt rüberkommen will? Er hat es satt, von dir zu hören, wie er sein Leben führen soll. Du hast vor Jahren dazu beigetragen, unsere Ehe zu zerstören, und jetzt hast du ihn beinahe dazu gebracht, eine krankhafte Lügnerin zu heiraten. Vor ein paar Tagen hast du ihn quasi beschuldigt zu lügen, als er dir die Wahrheit über Sophie erzählte. Die du bereits kanntest.«
    »Wie kannst du es wagen!« Sallie sprang von ihrem Sessel auf und stürzte ins Haus. Annajane fand sie in der Küche, wo sie nervös versuchte, eine Flasche Wein zu öffnen.
    »Es ist noch nicht mal Mittag«, bemerkte sie, nahm Sallie den Korkenzieher ab und setzte ihn selbst am Flaschenhals an. »Aber gönn dir ruhig ein Gläschen. Du wirst es brauchen, wenn ich fertig bin.« Sie nahm ein Glas aus dem Schrank und füllte es fast bis zum Rand.
    Sallie trank den Wein in großen Zügen, einiges tropfte ihr auf die Bluse, ein seltener Anblick. »Er hatte kein Recht, diese Lügen zu verbreiten und so über seinen Vater zu sprechen.«
    »Er sagt die Wahrheit, und du weißt es«, widersprach Annajane. »Mason hat seinen Vater geliebt, mehr als du ahnst. Er liebt dich auch, was du meiner Meinung nach nicht zu schätzen weißt. Deshalb flog er nach Florida und brachte Sophie her, als Glenn tot war. Deshalb hat er sie adoptiert, anstatt sie von Fremden großziehen zu lassen, deshalb ließ er alle Welt glauben, er hätte mich betrogen. Das alles tat er aus Respekt vor dir und Glenn, weil er einen Skandal nicht ertragen konnte. Ich glaube nicht, dass er sich vorstellen konnte, wie schnell ihm Sophie ans Herz wachsen würde.«
    Sallie trank noch einen Schluck Wein. »Das ist unverzeihlich.«
    »Du wusstest von Glenns Seitensprüngen, nicht?«, sagte Annajane. »Du wusstest von den anderen Frauen, aber es war einfacher, nicht hinzusehen, Sallie, nicht wahr?«
    »Ich wusste gar nichts«, entgegnete sie wenig überzeugend.
    »Aber du hast es geahnt.«

    Sallie starrte in ihr Weinglas. »Als er mich das erste Mal betrogen hat, redete ich mir ein, es sei ein Ausrutscher gewesen. Die Kinder waren noch so klein, Pokey trug noch Windeln. Er fuhr übers Wochenende zu einem Spiel nach Chapel Hill, ich blieb mit den Kindern zu Hause. Als er wiederkam, wusste ich es einfach. Nachts klingelte das Telefon, und wenn ich dran ging, wurde aufgelegt.«
    Sie lächelte Annajane unsicher an und betastete die Perlenkette um ihren Hals. »Die hier hat er mir anschließend geschenkt. Es kamen keine Anrufe mehr, und ich redete mir ein, alles sei gut. Bis zum nächsten Mal. Jahre später. Er war hochgefahren nach Virginia, um Mason zu besuchen, der dort aufs Internat ging. Ich glaube, Glenn hatte tatsächlich eine Affäre mit einer der Lehrerinnen. Das ging drei oder vier Jahre so.«
    »Warum hast du ihn nicht darauf angesprochen?«, fragte Annajane. »Ihm gedroht zu gehen, falls er es nicht sein lässt?«
    »Ich wollte ihn nicht verlassen«, erwiderte Sallie. »Ich habe ihn geliebt. Du kanntest Glenn, er war ein guter Mensch. Ein wunderbarer Vater für die Kinder. Und so großzügig. Er hat mir nie etwas verwehrt.«
    »Außer deiner Selbstachtung.«
    Sallie hob eine Augenbraue. »Eine absolut überschätzte Qualität, liebe Annajane. Wir führten sehr lange eine gute Ehe. Für uns hat es funktioniert.«
    »Bis sich die Dinge änderten«,

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